Grübeln
Ich glaube einer der größten Wünsche, die ich habe,wäre noch einmal ein richtiges Kind zu sein. Ich hasse dieses beschissene Alter. L sagt andauernd: Jetzt ist die tollste Zeit in unserem Leben, jetzt können wir Spaß haben;Party machen uns so...Leider sehe ich das völlig anders. Ich finde man ist nichts halbes und nichts ganzes. Ich würde so gern wieder die Geborgenheit spüren; dieses sorgenfreie, fröhliche Leben führen. Ich träumte so viel, spielte, dachte mir alles mögliche aus. Ich hab immer viel gelacht, mein Leben geliebt. Auf fast allen Fotos von früher lache ich. Es ist ein waches, munteres Lachen. So eins bekomme ich schon jetzt nicht mehr hin. Ich vermisse meinen Bruder. Er war früher immer mein Spielgefährte, auch wenn wir uns oft gestritten haben; ich ihn oft richtig verabscheut habe, war es doch besser als jetzt. Nun kann ich froh sein, wenn er zweimal die Woche mit mir redet... Ich vermisse so viel.
Ich habe früher fest an Gott geglaubt. Er war immer mein Freund, mein Vertrauter, mein Beschützer. Ich habe viel gebetet.. ich war sehr naiv und lieb. Seit ein paar Jahren fühle ich mich von Gott verlassen. Manchmal denke ich, wo er ist in dieser düsteren Welt? Ich will auch oft wieder anfangen an ihn zu glauben; weil ich meinen Glauben vermisse. Dann bete ich wieder;lese ein wenig in der Bibel oder nehme mir vor zur Kirche zu gehen. Aber ich ziehe es meistens nicht durch... es erscheint mir dann doch sinnlos. Ich fühle mich,als ob Gott mich gar nicht mehr will... ich habs versaut; obwohl ja in der Bibel steht, dass er einem immer verzeiht...

Wenn ich ganz erwachsen wäre, wäre wahrscheinlich alles sehr sehr schwierig und kompliziert. Aber man ist immerhin unabhängig von allem.Man kann sein Leben in die Hand nehmen, alles frei entscheiden! Dieses ganze Gegrüble hilft mir aber leider auch nichts.Es macht mein Herz nur schwer und trägt wieder dazu bei, Selbstmitleid zu haben!