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2015-12-17 19:45
Glauben ist nicht Wissen

Was ich mit Sicherheit weiß, ist die Tatsache, daß ich morgen zum letzten Mal ins Büro gehe. Die letzten Tage haben sich wie Gummi in die Länge gezogen und ich glaube, das wird morgen bestimmt auch nicht anders sein. Dabei brauche ich nur bis 13.30 Uhr arbeiten. Ich gehe nämlich zum Weihnachtssingen. Das wollte ich erst sausen lassen, aber nun habe ich es mir anders überlegt. Wenn sonst keiner aus der Abteilung geht, lasse ich mich zumindestens blicken. Man gönnt sich ja sonst nichts. Wenn ich das hinter mir habe, brauche ich die Firma zwei Wochen lang nicht sehen. Dabei ist mir schon jetzt klar, daß das neue Jahr so weiter geht wie das alte Jahr aufgehört hat. Warum sollte das auch besser sein? Ich weiß es nicht. Warum soll das neue Jahr besser werden? Bei den ganzen Terminen, die meine Mutter noch hat, kann es gar nicht gut werden. Ich gehe davon aus, daß das alles noch viel schlimmer wird und wenn ich ehrlich bin, dann sehe ich uns im Sommer nicht am Bodensee. Es kann sich alles zum Guten wenden, aber das glaube ich erst, wenn wir Ende Juli wirklich fahren. Es ist möglich, daß die Feierertage gut werden, doch dafür müssen wir erstmal das Wochenende überstehen. Wenn das ohne Zwischenfälle verlaufen ist, besteht ein wenig Hoffnung. Da kann man sich einfach nur die Daumen drücken. Noch mal stehe ich das nicht durch. Zur Not müßte ich das aber, denn ein Unglück kommt selten allein. Abwarten und Tee trinken, wie ich immer sage.

Ich weiß nicht warum, aber ich mußte den ganzen Tag an den Typen von gestern denken. Ich muß an der Stelle erwähnen, daß mich sein Ausraster komplett kalt gelassen hat. Was hat er denn damit erreicht? Natürlich nichts, denn ich habe mich davon nicht beeindrucken lassen. Der Kerl hat so getan, als wäre ich mit einem Maschinengewehr durch die S-Bahn gelaufen. Es ist schon erschreckend, wenn innerhalb von wenigen Wochen die Leute zu der Erkenntnis kommen, daß ich ignorant bin. Das kann ich gut auf der Arbeit sein und da habe ich auch meine Gründe. Auf der anderen Seite sind das Spinnereien. Ich finde es einfach nur geil, was die Leute von einem denken. Wenn ich wirklich ignorant wäre, wäre es mir egal, wenn meine Kollegin krank ist oder Urlaub hat. Würde es mich nicht interessieren, wie es den Leuten geht, dann wäre es mir auch egal, daß es mit der Gesundheit meiner Mutter bergab geht. Dann müßte ich mich  fast darüber freuen, wenn meine Mutter irgendwann das Zeitliche segnet. Gut möglich, daß sich jemand darüber aufregt, wie ich so hart sein kann, aber man will es doch nicht anders. Wer meint, mir so was an den Kopf werfen zu müssen, der muß auch ertragen, daß ich mir das nicht gefallen lasse. Ich werde auch weiter meine Meinung sagen und wem das nicht paßt, der kann mir gestohlen bleiben. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof.

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2015-12-17 19:45