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2017-09-15 19:50
Geteiltes Leid ist halbes Leid

Wenn das immer alles so einfach wäre, würde ich nichts sagen, denn im Moment ist gar nichts einfach. Ich komme schwer in die Gänge, mir geht es auf die Nerven, daß ich jeden Tag so lange unterwegs bin und seit Tagen quälen mich tierische Kopfschmerzen. Heute war es so schlimm, daß ich am liebsten nach Hause gegangen wäre. Aber es gibt ja Tabletten und somit war der Tag so halbwegs gerettet. Doch zum Glück kann ich zwei Tage entspannen und dann sieht die Welt hoffentlich wieder ganz anders aus. Was man entspannen nennt, wenn die Verwandtschaft so gut wie vor der Tür steht. Daß sich der Besuch angesagt hat, weiß ich nicht erst seit heute, aber ich kann mich momentan nicht an den Gedanken gewöhnen, daß die beiden morgen auf der Matte stehen und am Sonntag wieder nach Hause fahren. Wir können den Besuch schlecht wieder ausladen, denn damit würden wir uns total lächerlich machen. Die Einkäufe sind gemacht, das Essen für morgen ist vorbereitet und der Tisch für Sonntag ist bestellt. Vielleicht wird alles gar nicht so schlimm und wir können am Ende behaupten, daß der Besuch gut getan hat. Ich gehe mal davon aus, daß wir eine Einladung zum Geburtstag bekommen, denn im nächsten Jahr feiert R. ihren 60ten Geburtstag. Wenn das kein Grund zum feiern ist, weiß ich auch nicht weiter. Man darf also gespannt sein. Wenn dem so ist, dann haben wir allen Grund, uns Dinge auszumalen, die wir irgendwie lustig finden, die aber auf der anderen Seite pures Unverständnis auslösen. Man hält schön artig den Mund und denkt sich seinen Teil. Am Ende hat man den größten Krach und dann hat man so gar keinen Kontakt mehr mit der Verwandtschaft. Irgendwie kriegt man auch das hin.

Was bei mir die Spannung steigen läßt, ist die Frage, ob mein Chef am Montag wieder im Büro erscheint. Ist man eigentlich verpflichtet, sich zu melden, wenn man wieder gesund ist? Ich bin mir da nicht sicher. Gut, als es mich im Juli so erwisch hat, habe ich sowohl in der Perso als auch bei meimem Chef angerufen und habe gesagt, was Sache ist. Es ist gut möglich, daß das bei mir eine ganz andere Situation war. Ich mache mir da keine Gedanken darüber, weil das nicht meine Aufgabe ist. Wenn er da ist, ist es gut und wenn er noch nicht genesen ist, soll es mir auch recht sein. Ich habe meine Ruhe und muß mir nicht sein Gejammer anhören. Sollte er am Montag im Büro erscheinen, wird er keinen Grund haben, den Leuten in den Ohren zu liegen, daß er ja so viel zu tun hat und er nicht weiß, wo er anfangen soll. Es liegt gerade mal ein Vorgang im Körbchen, was für den Anfang ein guter Einstieg ist. Wann er den bearbeitet, ist mir so was von egal, das kann sich keiner vorstellen. Ich überlege gerade ernsthaft, ob ich nicht Ohropax mit ins Büro nehmen soll, damit ich mir die restlichen Geschichten nicht anhören muß. Daß der Gedanke lächerlich ist, weiß ich selbst, aber irgendwie ist das auch witzig. Daß die Ohropax am Ende doch im Schrank bleiben, versteht sich fast von selbst. Man wird ja wohl noch träumen dürfen, denn nur so komme ich so einigermaßen gechillt durch den Tag. Es kann aber auch vom Vorteil sein, wenn man ein dickes Fell hat. Ich kann von mir behaupten, daß ich das habe und das ist auch gut so.

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2017-09-15 19:50