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2015-09-12 06:38
Freitag, 11. September 2015

Schon mal ein Eintrag für Freitag. Am Samstag werde ich fürs Schreiben zunächst keine Zeit haben. Nachmittags kommt ja die Familie meines Freundes. Mittags müssen wir kurz Einkaufen fahren und "dazwischen" ist dann noch ein kleiner "Hausputz", sozusagen ein kleiner "Frühjahrsputz" (wie ich es immer nenne) angesagt. Also die Wohnung schnell noch durchsaugen, Staub putzen, etwas Aufräumen usw. 

Ich lebe nach dem Motto (von einer früheren IKEA-Werbung) "Wohnst du noch oder lebst du schon?". Ja, und ich wohne halt nicht nur, sondern lebe auch. Das heißt im Wohnzimmer auf dem Tisch liegen Zeitungen und Bücher von mir (die ich dort halt abends in Ruhe lese), auf der Couch liegen Kissen und Decken (um es mir vor dem Fernseher bequem zu machen) usw. Im Alltag ist mein Freund darin zum Glück ganz genauso. Aber wenn Besuch kommt, dann ist ihm das zu peinlich. Dann wuselt er durch die Wohnung und will alles aufgeräumt und ordentlich haben. Deswegen wird hier am Samstag Mittag etwas Stress ausbrechen (damit wir, bevor die Familie kommt, alles ordentlich haben).

Der Freitag war arbeitsmäßig soweit in Ordnung. Eine Kollegin ist krank (Krankenschein), so dass ich mich jetzt vorerst um einen Bereich alleine kümmern muss. Soweit gar kein Problem, aber jetzt so kurz nach dem Urlaub habe ich noch nicht so richtig den Überblick, wo ich die richtigen Prioritäten setzen soll. Alles sozusagen parallel. Mit Telefon, Post sowie Sachen (Briefe) für verschiedene Kollegen. Ich fand es schön, dass mir eine Kollegin bezüglich des neuen Arbeitsbereiches schon mal ein paar Sachen gezeigt und erklärt hat, wie ich darin vorgehen soll, wo die Sachen im System gespeichert sind usw. Auch darum habe ich mich dann halt nebenbei gekümmert. Also arbeitsmäßig war der Tag wirklich soweit o.k., aber etwas kurz. Da ich ja noch mit meiner Mutter verabredet war, musste ich nachmittags dann schließlich "abbrechen" und Feierabend machen. Gerade Nachmittags, wenn viele Kollegen schon weg sind und es im Büro im Allgemeinen so schön ruhig wird, gerade dann arbeite ich auch gerne. Dann kann man sich um viele Sachen (z. B. Buchhaltung) viel besser, konzentrierter und intensiver kümmern als Vormittags. 

Ich fand ein Gespräch so interessant, das wir zwischendurch geführt haben. Ein paar Kollegen versuchen zur Zeit, sich das Rauchen abzugewöhnen. Dadurch entstand ein kleines interessantes Gespräch darüber, nach welchen Sachen man (abgesehen vom Rauchen) noch süchtig sein kann. Im Grunde hat ja jeder so eine Schwachstelle. Bei mir ist es halt immer schon die Schokolade. Die liebe ich halt einfach. Aber daran ist auch meine Mutter Schuld. 

Schokolade bekam ich als Kind bei jeder Gelegenheit zu essen. Nur damals hatte ich das Glück, dass es mir körpermäßig nichts ausgemacht hat. Trotz täglicher Schokolade war ich in der Schulzeit immer super dünn und hatte große Kreislaufprobleme. Mir haben viele Sachen, die meine Mutter gekocht hat, nicht geschmeckt, die ich nicht essen wollte (die ich von ihr, in dieser Zubereitung, auch heute noch nicht essen würde, z. B. weicher "schwabbeliger" Spargel aus dem Glas, "bissfesten" gab es bei ihr ja nie, da sie keinen "harten" Spargel mag, das habe ich ja erst von meinem Freund kennengelernt). Immer, wenn mir das Essen nicht geschmeckt hat (sehr häufig), bekam ich als Ersatz eine Tafel Schokolade (davon hatten wir immer unzählige im Schrank). Hier Kind, dann esse wenigstens diese Tafel, damit dein Magen was zu tun hat. Auch wenn ich nur kleine Portionen gegessen habe, wenn ihr das nicht gereicht hat, dann sollte ich wenigstens noch eine Tafel hinterher essen. Und auch vor allen Klassenarbeiten, wenn ich Angst hatte, nervös war. Hier, esse erstmal eine Tafel zur Nervenberuhigung. Mit Schokolade bin ich groß geworden, sie war für mich ein "Grundnahrungsmittel", das täglich dazu gehörte. 

Vor einer Klassenarbeit, als ich nervös war, habe ich davon zuviel gefuttert, bekam dann so eine Verstopfung, so starke Bauchschmerzen, dass ich zum Arzt gehen musste, Medikamente bekam, weil nichts mehr ging. Dieser Arzt hat mich damals dann als Schokoladen-süchtig bezeichnet. Wenn ich das nicht ändern würde, dann könnte ich einen Darmverschluss kriegen, müsste sogar ins Krankenhaus an den Tropfer. Nun gut, danach habe ich damit dann zwar etwas aufgepasst, etwas weniger gegessen, aber ganz los bin ich davon nie mehr gekommen. 

Meine Kollegen gehen bezüglich des Rauchens (zum Abgewöhnen) jetzt zu einem Seminar. Alleine schafft man es kaum oder gar nicht, sich solche Angewohnheiten, so eine Sucht wieder abzugewöhnen. Zeitweise schaffe ich es alleine (ohne Schokolade auszukommen), aber bei Stress greife halt auch ich immer wieder zu. Ja, und ich habe zur Hilfe bzw. Unterstützung halt meinen Trainer. Ganz ohne "Kontrolle" (auch des Gewichtes und wie die Ernährung läuft) hätte auch ich mich auf Dauer ganz bestimmt nicht im Griff (2010 in der Reha habe ich mich drei Wochen lang anstelle des normalen Essens, weil ich mich nur selten in den großen Speisesaal getraut habe,  auch so ziemlich täglich nur von Schokolade ernährt, wobei mein Gewicht in die Höhe geschnellt ist). Ja, von so einer Sucht (egal ob Schokolade, Zigaretten, Alkohol usw.) kommt man ganz ohne Hilfe, ganz ohne Kontrolle nur ganz schwer los.  

Nachmittags war ich dann ja mit meiner Mutter verabredet. Sie kam zum Glück alleine (also ohne ihren Freund). Bis auf ein paar kleine negative Situationen war alles sehr schön, sehr positiv. Sie ist halt sehr ungeduldig, fängt sehr schnell an zu meckern und schimpfen, wenn nicht alles sofort klappt (die Straßenbahn hatte rund 5 Minuten Verspätung, worüber sie sich schon sehr aufgeregt hat, Rentner haben ja bekanntlich nie Zeit - Grins.....).

Sie wollte mir unbedingt was Gutes tun, mich in der "Nordsee" zum Essen einladen. Erstens hatte ich noch keinen Hunger und zweitens war es mir dort (mitten in der Stadt) zu unruhig. Ich wollte dann lieber ein Fischbrötchen für abends mitnehmen (was ich abends dann auch noch in Ruhe gegessen habe). Die Bedienung in der Nordsee war ihr zu langsam, darüber war sie dort dann auch am meckern und schimpfen, was mir schon sehr peinlich war (die Verkäuferinnen sind dort alle sehr nett und freundlich). 

Hier haben wir uns über viele verschiedene Themen unterhalten. Sie war etwa 3 Stunden hier. Von unserer Küche war sie total begeistert. Mein Zimmer fand sie ebenfalls toll, das würde halt so richtig zu mir passen (mit meinen Sportsachen, Bücherregal, meinem alten Computer usw.). Wir haben uns die Urlaubsfotos auf dem Computer angeguckt, die sie total schön fand (haben uns darüber unterhalten). Dann haben wir uns noch über viele Personen (Verwandtschaft und Bekannte) unterhalten, die ich von früher noch kenne, mit denen sie bis heute noch Kontakt hat. Dabei waren mehrere sehr interessante Gespräche. 

Aber mit ihrem Freund, das wird immer schlimmer. Er war ja früher, mit Mitte 40, schon so ein "Meckerhannes", wird jetzt (mit 70 Jahren) immer schlimmer. Im Rahmen des Umzuges war er auch sehr nervös. Er fing immer schon schnell an zu schreien, wenn er seinen Willen nicht kriegt. Im Rahmen des Umzuges waren sie unter anderem auch in einem Elektrogeschäft (sie brauchten noch Sachen für die Küche, unter anderem einen neuen Kühlschrank). Dort sind die Verkäufer eigentlich immer total nett und hilfsbereit. Er hat sich trotzdem mit einem der Verkäufer angelegt, angeblich sei der Verkäufer frech geworden, er habe ihn daraufhin angeschrien und der Verkäufer hat den Beiden dann sogar Hausverbot erteilt. Das ist ja total peinlich!!! 

Ja, die drei Stunden mit meiner Mutter verliefen soweit schön und positiv mit vielen schönen und interessanten Gesprächen. Es war vereinbart, dass ihr Freund sie bei uns abholen sollte. Er war bisher einmal hier. Wir wohnen ja an einer Hauptstraße, aber etwas "versteckt" hinter Bäumen. Dann ging das Handy von meiner Mutter. Er hatte sich verfahren. Er war schon ganz in der Nähe, konnte unser Haus aber nicht finden. Etwa 500 Meter von hier entfernt ist ein größeres Haus. Dieses Haus hat er vom Auto aus gesehen. Nun gut, dieses Haus kann man von mehreren Seiten aus sehen. Ich sollte ihm genau beschreiben (Rechts/Links), wie er zu uns kommen könne. Dazu wollte ich wissen, wo er genau ist. Ich konnte ihn von hier aus ja schließlich nicht sehen und habe ihn letztendlich auch in einer anderen Ecke vermutet. Auf meine Nachfrage, wo er denn genau stehen würde (Straßennamen, Ampel usw.), sagte er nur immer wieder (immer lauter werdend), dass er doch schon gesagt hat, dass er das große Haus sehen würde, ob ich ihm nicht zuhören würde. Es ging mehrmals hin und her. Ich blieb völlig ruhig (obwohl ich innerlich schon nervös wurde), habe ihn noch mehrmals gefragt, wo er denn stehen würde und er schrie mich immer heftiger an, dass er das große Haus sehen würde. Schließlich konnte ich nicht mehr und bevor ich zurück schreie (ich stand kurz davor), habe ich meiner Mutter das Handy wieder in die Hand gedrückt. 

Meine Mutter machte sich dann fertig. Er blieb draußen beim Auto stehen. Meine Mutter ging dann los. Ich habe ihr gezeigt, wo das Haus genau ist. Meine Mutter lief in diese Richtung und hat ihn dort dann auch gefunden. Es war eine "markante" Straße, auch mit Geschäften. Wenn er diese am Telefon genannt hätte, dann hätte ich ihm sagen können, wie er fahren muss, aber nur mit Angabe des großen Hauses, da habe ich ihn ja sogar in einer anderen Straße vermutet. Meine Mutter fuhr mit ihm hier dann noch kurz rum, hat ihm unser Haus nochmals gezeigt (das ja total "versteckt" sei, das könne man ja gar nicht finden - also alle anderen, auch Handwerker und Möbellieferanten, haben auch schon hierher gefunden). 

Abends habe ich noch kurz mit meiner Mutter telefoniert, dass sie wieder gut zu Hause gelandet sei. Ihr Freund wollte nicht mehr mit mir reden, da ich zuvor am Telefon ja nicht in der Lage gewesen war, ihm den Weg zu unserem Haus zu beschreiben. 

Abends habe ich dann erstmal in Ruhe das "Fischbrötchen" gegessen. Dann habe ich mich vor den Computer gesetzt und habe mir ein paar Musikvideos angeguckt. Das ist halt meine persönliche Art der Entspannung. Als mein Freund dann von der Spätschicht kam, habe ich ihm erstmal die wichtigsten Sachen von diesem Besuch erzählt. Er musste mich dann auch erstmal wieder etwas beruhigen und runter holen. Alte Menschen entwickeln nunmal Eigenarten und bei dem Freund meiner Mutter, der ja immer schon sehr kratzbürstig war und alles besser wissen wollte, vermuten wir seit längerem zusätzlich eine Altersdemenz. Trotzdem komme ich halt nicht damit klar, mich von ihm so anschreien zu lassen (auch wenn er es dann nicht persönlich meint). 

Ernährung am Freitag:

7 Uhr 1 Scheibe Brot mit Wurst.
13 Uhr 1 Scheibe Brot mit Ei, 1 Apfel, 1 Erdbeer-Quark.
15 Uhr ein paar Schoko-Plätzchen (als "Nervennahrung", die von meiner Geburtstagsrunde noch über waren).
22 Uhr 1 Fischbrötchen von der Nordsee "Backfisch-Baguette", 1 Vanille-Quark.

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