Gott sei Dank, ich bin wieder zu Hause und das ist auch gut so. Es ist nicht so, daß die Zeit mit B. und R. uncool war, abver man freut sich, wenn man in der gewohnten Umgebung ist und das machen kann, wonach einem der Sinn steht. Zumal ich zu der Erkenntnis gekommen bin, daß ich meinen Urlaub nicht mehr bei R. verbringe. Ich glaube, das gäbe Krach ohne Ende, denn R. hat Haare auf den Zähnen und das nicht zu knapp. Ich kam zweimal in den Genuß, ein paar Tage bei ihr zu verbringen und das ist mehr als genug. Ein drittes Mal muß ich mir das nicht antun. Da kann ich auch ins Büro gehen und habe es bequemer. Mich zwingt keiner, noch mal nach R. zu fahren. Das kann ich zum Glück ganz allein entscheiden. Ich merke schon, daß ich ein wenig vom Thema abschweife und das geht nicht. Ich habe nichts gegen laufen, aber was zu viel ist, ist zu viel. Wären wir einen Tag länger geblieben, wäre ich in den Streik getreten. Es ist nicht so, daß wir an der Nordsee untätig in der Ecke gesessen haben, aber man muß es auch nicht übertreiben. Aber wie man sieht, habe ich auch das überstanden und somit sind alle glücklich und zufrieden. Ich habe noch ein paar Stunden Zeit, um mich ein wenig zu erholen und das ist wichtig. Vielleicht bin ich morgen an dem Punkt angekommen, wo ich mich auf den Job freue. Es dauert auch nicht mehr lange, dann habe ich wieder ein langes Wochenende. Und das lange Wochenende werde ich für mich nutzen, denn bis Weihnachten ist dann Schluß mit lustig.

Es hätte alles so schön sein können, wäre die Stimmung am Donnerstag nicht umgeschlagen. Ich weiß nicht, wie man auf das Thema kam, aber irgendwie kam die Heirat von G. und R. zur Sprache. Das ist zwar schon 25 Jahre her, aber das tut jetzt erstmal nichts zur Sache. R. hat etwas behauptet, was nie im Leben stimmt. Daß G. und R. geheiratet haben, wußten wir von E., denn selbige mußte uns sofort anrufen und uns das erzählen. Und was sagt man, wenn man nicht mit so was rechnet? Du bist verrückt. Was hat E. daraus gemacht? Sie hat ihrer Schwägerin R. erzählt, meine Eltern haben gesagt, daß R. verrückt ist. Das Thema war für uns vom Tisch und fertig war die Laube. R. behauptet nun, daß sie uns aus dem Urlaub angerufen hat, um uns zu sagen, daß sie und G. im Urlaub geheiratet haben. Und jetzt kommt der Hammer: sie hat gehört, daß meine Mutter im Hintergrund gesagt hat, daß R. verrückt ist, den alten Sack zu heiraten. Zum einen hat meine Mutter das nie im Leben gesagt und zum andern hat R. uns nicht aus dem Urlaub angerufen. Die Info hatten wir nun mal von E. und das ist Tatsache. Ich habe das auch abgestritten, durfte mir dann aber anhören, daß R. nicht blöd ist, sie hat das schließlich gehört. Wir können keinen mehr fragen. E. ist seit über sechs Jahren tot, meine Mutter seit über einem halben Jahr. Jetzt mal ganz ehrlich: wenn R. sich so daran stört, daß meine Mutter das gesagt hat, warum hat sie das nicht vor über 25 Jahren angesprochen? Ich habe keine Ahnung. Eigentlich ist das auch egal. Wenn wir noch länger darüber geredet hätten, hätten wir die Klamotten gepackt und wären nach Hause gefahren. So kann das gehen im Leben.