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2007-04-06 23:16
feierabend
so, ich hab jetzt ENDLICH feierabend!! bin heute morgen gegen 10 hier losgefahren, war so um halb 11 da und hab dann (weil mich der chef nochmal weggeschickt hat, ... in weiser voraussicht...) um 11 angefangen... und feierabend hatte ich um 10... wie schön! sollte eigentlich bis 9 bleiben, aber der zweite schichtführer hat mich gefragt, ob ich ne stunde länger machen kann, und da es ja heute feiertagszuschläge gibt (ich hab sogar was von 400 % gehört, das wär natürlich der absolute knaller, aber ich glaub's erst, wenn ich's auf der abrechnung sehe...), hab ich die überstunde "gerne" gemacht (gerne für's geld, nicht weil's so viel spaß macht...)
alles in allem war's aber ganz lustig und locker heute. keinen stress gehabt, die kollegen haben n paar witze gerissen und... naja, "gemütlich" eben... angenehmes klima, oder wie man sowas nennt, keine ahnung....
außerdem werd ich einigen kollegen nie nie nie wieder in die augen blicken können!! seit zwei oder drei wochen wusste ich, dass hinter den toiletten die duschen sind, und, sagen wir mal so... seit heute weiß ich, dass die dusche auch nachmittags benutzt wird... und es gibt solche, die da stolz ihr ... präsentiert haben... naja, jedem das seine... jedenfalls... wer das einmal gesehen hat... verliert irgendwie entweder jeden respekt vor der person oder denkt an nichts anderes als diese "schlüsselsituation", wenn er das gesicht des jeweiligen kollegen sieht... schön isses nich...
jetzt hab ich zwar rückenschmerzen, aber dafür ein gutes gewissen, weil ich der abzahlung meiner schulden ein stückchen näher gerückt bin und, abgesehen davon, den kollegen und dem chef bewiesen hab, dass ich länger als 7 stunden kann (hat irgendwie auch was von nem erhebenden gefühl, weiß auch nicht warum...) ... ich sitz jetzt hier mit meinem (so was von wohl verdienten!) "feierabend-bier" und grübel noch n bisschen...
u.a. über den eintrag von gestern... fuck, is das freaky!
aber trotzdem, ich kann ja nix für meine gedankengänge... jedenfalls eingeschränkt...

ich hab mich nur noch ganz allgemein gefragt, nachdem ich gestern den pc ausgemacht hab, ob ich überhaupt noch denselben freundeskreis haben werde, wenn dann meine zeit gekommen ist (dadurch würden sich ja schon einige fragen erübrigen...) ... wenn ich nur so drüber nachdenke... mein bester freund aus der schulzeit... naja, ich würde ihn heute eher "langjährigsten", aber nicht "besten" freund nennen... haben uns irgendwie voneinander wegentwickelt, was ja nicht schlimm ist. wir haben nach wie vor kontakt, nur eben anders. ist auch ok... wir unterhalten uns zwar hauptsächlich entweder recht oberflächlich oder über dinge, die wir schon voneinander wissen (darüber dann tiefgründiger...), aber das ist normal, wenn man sich nicht mehr so oft sieht, denke ich... ich überleg dann nur, ob es mit all meinen freunden so sein wird? wie lange werd ich noch freude an chris haben und scheiße mit ihm bauen können? was ist mit eskil und svenja? alle leute, die mir wichtig sind... ok, bei manchen habe ich jetzt schon das gefühl, dass sich im vergleich zu "früher" was verändert hat (man kann nicht bei allen fällen von früher sprechen, weil es unter umständen nur ein oder zwei jahre sind...)... beim einen hat es sich intensiviert, beim anderen hat es sich intensiviert und ist ganz plötzlich eingeschlafen...
die frage ist, WIE SEHR es eingeschlafen ist... ich hasse es, freundschaften zu klassifizieren oder zu bewerten, aber andererseits finde ich es irgendwie wahnsinnig interessant, wenn man ein und dieselbe freundschaft im lauf der zeit betrachtet und sie eventuell mit anderen vergleicht...
die eine hat sich über jahre oder jahrzehnte entwickelt und ist irgendwann wegen kontaktmangel abgebrochen... die nächste hat sich ganz schleichend entwickelt, anfangs war da fast gar nix, man kannte grade mal den namen, und plötzlich isses DIE verbindung und man merkt, dass man so viel gemeinsam hat... wieder ne andere hat sich ganz rasant entwickelt, ohne dass man wirklich weiß, wie und warum, oder es versteht und versandet später mehr oder weniger...
ist schon komisch... aber gut, jeder mensch ist anders...
für den fall, dass all die menschen, die mir wirklich wichtig sind (oder gewesen sind) wirklich zu meiner beerdigung / bestattung / was auch immer kommen, würde ich mir nur wünschen, dass keiner weint und das jeder sich bemüht, noch irgendnen dummen spruch oder nen witz über mich zu reißen. ich will nicht mit tränen diese welt verlassen. ich mag es jetzt schon nicht, wenn jemand weint oder einfach nur schlecht drauf ist, und ich nix dran tun kann, da will ich nicht auch noch, dass jemand, bloß meinetwegen, heult...ich will ne party! mit ner party verabschiedet werden, wer wünscht sich das nicht? einfach in dem bewusstsein gehen, dass man seinen mitmenschen was gutes getan hat, und sei es nur dieses eine mal... man weint und grübelt schon genug in dieser welt, da will ich nicht, dass man einen langhaarigen grobian beweint, der die leute zeit seines lebens geärgert und genervt hat...
warum weint man eigentlich auf ner beerdigung, also insbesondere auf die christen bezogen...? wenn man doch davon ausgeht, dass der- oder diejenige danach an einem "besseren ort" ist, müsste man sich doch eigentlich freuen, aber wenn das den kleinen kindern, die am grab weinen, zugeflüstert wurde, klang's bisher für mich immer irgendwie ... unehrlich oder ironisch... ich weiß auch nicht, als würde man selber nicht dran glauben, aber es den kindern erzählen, damit sie sich besser fühlen... wie ne geschichte vom osterhasen... für den fall, dass es dann ein leben nach dem tod gibt (wovon ich keine konkrete vorstellung habe, aber ich denke schon, dass es sowas gibt...).... warum weinen? ganz simple frage! ich würde alle leute, die ich vielleicht jahrelang vermisst oder betrauert habe, wiedersehen, ich könnte mit cobain, hendrix und bonham ne runde jammen
warum weinen?
natürlich weine ich auch auf beerdigungen... man betrauert und vermisst die jeweilige person... oder auch einfach nur, wenn man die todesnachricht hört, nicht mal auf der beerdigung... aber ich find's trotzdem eigenartig... warum weine ich? warum betrauere ich heute noch gianfranco? eigentlich ist es doch egoismus... ich betrauere mich mehr oder weniger selbst, dass ich seine anwesenheit nicht mehr genießen kann (oder die anderer verstorbener) ... wenn ich doch den satz "er / sie ist jetzt an einem besseren ort." ernst nehme, müsste es so sein... nehme ich diesen satz ernst?

mir stinkt das wort "trauer" sowieso... ich bevorzuge "vermissen" oder ähnliches.... ich vermisse gianfranco, auch wenn ich gerade nicht da bin und eine wirkliche "lücke" feststellen kann... auch wenn ich ihn nur ein paar wochen in meinem ganzen leben gesehen habe... ich weiß noch genau, wie ich mit ihm sugo gemacht habe, wie er darüber gewitzelt hat, das sei männerarbeit, da hätten die frauen nichts zu schaffen... wie er versucht hat, mir italienische und sardische vokabeln beizubringen und ich nichts essen durfte, bevor ich alles auf dem tisch benennen konnte. wie er mir witze erzählt hat und ich manchmal nur unverständig gegrinst habe... vor allem aber.... das eigenartige gefühl bei unserer letzten verabschiedung... wir haben beide niemals so sehr geweint wie damals... als hätte er es gewusst oder als hätten wir es beide gespürt, dass wir uns zum letzten mal sehen. ich weiß noch, dass ich cla angeschriehen und gewitzelt habe, als er nen spruch gerissen hat und gesagt habe "next time i'll come here and i will only visit your parents, not you!" und wie sie beide darüber gelacht haben und sich gefreut haben... aber das seltsame gefühl werde ich nie vergessen. ich habe vorher nie geweint, als ich dieses haus verlassen habe, gut, ich habe mich komisch gefühlt oder unsicher, ob ich zurückkehren werde, aber ich habe nie wirklich geweint. beim letzten mal schon. und rückblickend wirkt es sehr komisch, wenn ich in betracht ziehe, dass es das letzte mal war, dass ich gianfranco gesehen habe... es war ein besonders herzlicher abschied und ich glaube, das war beabsichtigt (und nicht von uns...).

ich denk wieder viel zu viel über tod und leid nach... nicht, dass das wirklich schlecht wäre, ich finde, es ist wichtig, dass man sich damit auseinandersetzt (erfahrungsgemäß begegnen sie einem ja desöfteren... das nimmt dem ganzen ein ganz klein wenig die kraft...) ... aber trotzdem... tote soll man ruhen lassen und mit 21 sollte man noch nicht seine eigene beerdigung planen (glaube ich...)... andererseits kann immer irgendwas passieren... naja... ich schieb's jetzt einfach auf den alkohol

das bier is leer, ich werd müde und abgesehen davon bereue ich schon mehr oder weniger, dass ich das alles hier geschrieben hab (andererseits wär's mir zu schade und ne art zeitverschwendung, wenn's nicht gespeichert werden würde...)
ich geh jetzt jedenfalls schlafen...

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leben 

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