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Thursday, 28. March 2024
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2005-03-25 11:31
Falsetto, Anne Rice

Eigentlich ist zu diesem Buch nicht viel zu sagen; es behandelt im wesenlichten zwei Themen, Sex und Musik. Allerdings klingt diese Beschreibung zu platt und zu einfach. Denn das Buch ist einfach eine wahnsinnig schöne Geschichte.
Der junge Tonio ist der letzte Erbe des Geschlechts der Treschi. So denkt er zumindest. Als sein Vater stirbt, kommt sein verschollener Bruder zurück, der in Wahrheit Tonios richtiger Vater ist. Als sich Tonio seinem Vater nicht unterwerfen will, lässt dieser den begabten Sänger kastrieren und verbietet ihm, in die Stadt zurückzukehren. Tonio erhält eine gute Gesangsausbildung bei Guido Maffeo, dessen traurige Geschichte auch erzählt wird. Schließlich wird Tonio zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten Sänger. Aber er kann sein Glück nicht halten, denn noch immer wütet in ihm die Wut auf den Vater und er wird von schrecklichen Rachegefühlen geleitet und tritt seinem Vater zu Ende der Geschichte gegenüber.

Das ist wirklich nur der gröbste Inhalt des 570 Seiten starken Buches. Die Erzählung ist sehr vielschichtig, nachdem ich das Buch jetzt das zweite mal gelesen habe (und hoffentlich auch nicht das letzte mal) fielen mir viele Dinge auf, denen ich zuvor gar keine Beachtung geschenkt hatte.
Anne Rice schreibt hier in dem für sie typischen Stil eine historische Geschichte, die mal nichts mit Vampiren zu tun hat (nichts gegen die Vampire, aber manchmal ist ein wenig Abwechslung auch gut). Das Buch ist sehr spannend aufgebaut. Abgesehen von einer kleinen Stelle am Anfang des Romans, die etwas hölzern scheint, wird die Geschichte sehr bildreich geschildert. Es macht einfach Spaß, der Geschichte zu folgen, ich hatte schnell wieder das Gefühl ein Teil von ihr zu sein.

Nach dem zweiten Lesen fielen mir allerdings auch Charaktereigenschaften auf, die mir vorher verschlossen geblieben waren. SO ist Tonio zum Beispiel nicht nur der wunderbare Sänger und Engel, als den ich ihn beim ersten Lesen sehen wollte.

Wie auch bei Querubin kann ich das Buch nicht jedem empfehlen. Man muss einfach bereit sein, sich auf ein besonderes Buch einzulassen. Und geschichtliche Vorkenntnisse sind auch nicht unbedingt schlecht. Trotzdem denke ich, es ist ein durchaus sehr lesenswerter Roman und ich werde ihn bestimmt auch irgendwann ein Drittes und vielleicht sogar Viertes Mal lesen.

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2005-03-25 11:31