Einklang
Ich pendle mich so langsam wieder ein.
In den "Normal-"Modus, sofern es sowas bei mir gibt.

Meine ganzen echten und eingebildeten Wehwehchen hatte ich gestern und heute wieder. Ganz großes Kino.
Ich habe wohl ein bisschen Husten bekommen. Als mir das gestern spät abends auffiel, bildete ich mir ein keine Luft zu bekommen, woraufhin ich hätte schwören können, dass mein Hals sich bedrohlich verengt, woraufhin ich Angst hatte einzuschlafen und im Schlaf womöglich zu ersticken.


Dementsprechend wenig habe ich geschlafen und dementsprechend müde war ich heute.

Dementsprechend dumm ist diese ganze selbstverschuldete Paniksache.

Eines hingegen scheint mir ganz prächtig zu florieren: meine außer"häuslichen" Uni-Kontakte. Und ich bin mir nicht mal sicher wie ich das angestellt habe. Sie scheinen mir in den Schoß zu fallen.
Ich habe eine wunderprächtige Statistik-Lerngruppe, die mir äußerst hilfreich vorkommt und wegen der ich mir nun überlege die Tutorien Freitag morgens ausfallen zu lassen .
Ich finde es wunderbar.

Lissy und Klara sind zu Randfiguren geworden und ich habe nichts dagegen.
Ich bemerke zwar, dass sie wie die Aasgeier über das Essen herfallen, das ich mitbringe, aber ich übersehe es und werde künftig darauf zurückgreifen Lebensmittel - sofern möglich - in meinem Zimmer zu verstecken. ^^
Ich hatte Klara ja vorgeworfen allzu pingelig Geld für alles mögliche zu verlangen, was sie einkauft und darauf verwiesen, dass sie ja auch von meinen Sachen essen dürften ohne dass ich gleich alles durch drei teile.
Wenn ich geglaubt habe, dass sie das einsehen würden, muss ich hoffnungslos naiv gewesen sein.

Aber was solls.
Ich erlebe es als durchweg positiv relativ unabhängig von den Zweien zu sein, auch wenn ich dafür einem "lustigen" WG-Leben entsagen muss.

An Dominik denke ich immernoch sehr häufig. Ich grüble darüber nach und überlege hin und her...aber diese Ungeduld in mir ist weg.
Ich weiß, bzw. bin mir sehr sicher, dass wir zueinander passen würden. Grundsätzlich. Charakterlich.
Der Lebenswandel spielt halt eine Rolle. Ich schätze Dominik so ein, dass er gerade ganz gewaltig in einer Phase ist, in der er sich austoben muss. Es hat immer etwas Verzweifeltes, wenn ich ihn ab und an so extrem betrunken sehe, wie er auf der Hausparty meines Bruders war.
Aber vielleicht braucht er das gerade.

Und irgendwo geht es mir ja ganz ähnlich.
Seit Fasching hatte ich bisher jedes Wochenende den unwiderstehlichen Drang zu feiern. Wenn es mal nicht geklappt hat, war ich annähernd verzweifelt und hibbelig und kribbelig.
Und seit Fasching zieren auch definitiv mehr Männernamen mein Tagebuch als vorher.
Aber ich denke, es könnte sein, dass ich genau das brauche.

Ich habe mich so sehr gelangweilt im letzten Jahr, in dem sich alles nur um Lissy, Klara und Cosplayen drehte, dass ich nahezu ausgehungert war. Ich kann nicht mal definieren nach was genau.
Nach Leben wahrscheinlich. Ich spüre ganz intensiv, dass ich mein Leben auskosten muss. Mich frei machen muss von diesen ganzen unsinnigen Zwangsituationen, in die ich mich in der Vergangenheit hineinmanövriert habe.
Erst mein Ex. Dann die Panikattacken...und ich habe mich zusätzlich noch von Lissy und Klara abhängig gemacht.

Ich habe viel zu selten einfach nur das getan, was ich mir gewünscht habe, ganz frei davon was andere wohl davon halten könnten. Und ich habe mir nicht zugetraut eigenverantwortlich zu handen.
Damit habe ich jetzt noch Probleme...

Aber ich habe das Gefühl, dass ich auf keinem üblen Weg bin.
Manche Dinge brauchen vermutlich einfach Zeit.
Oder einen bestimmten Zeitpunkt.
Ich vielleicht auch.