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2009-05-31 01:17
Eine skurrile Art von Meditation
Zur Zeit passiert wirklich wenig und eigentlich hatte ich nicht vor noch einen Eintrag zu schreiben, aber dann ist mir beim surfen etwas aufgefallen.

Ich habe mal über diesen Film geschrieben "Der seltsame Fall des Benjamin Button", der mir wirklich sehr gefallen hat. Nun lese ich zufällig die Kundenrezensionen bei Amazon und erschreckender weise gab es viele Menschen die dem Film nur 2 - 3 Sterne gegeben haben. Das hat mich wirklich erstaunt, denn normalerweise wird ein solcher Film mit fast nur 5 Sternen ausgezeichnet.

Nun, ich bin kein Typ für Endlos-Filme ala "Vom Winde verweht", "Die weiße Massei" oder "Nirgendwo in Afrika", aber es gibt ein paar Filme die ihre Länge verdienen und die keine Sekunde langweilig werden.

Es war ein Kritikpunkt vieler das "Der seltsame Fall des Benjamin Button" einfach zu lang war und keine spannung aufkam, weil die Geschehnisse des 20. Jahrhunderts nicht mit einbezogen wurde.
Ich habe das überhaupt nicht so empfunden. Es gibt um Benjamin Buttons Leben, nicht um das drum herum und Action passt in den Film ja mal überhapt nicht. Man konnte aber schon vom Trailer her sehen, das dieser Film keine wirkliche Spannung hat. Ich war sogar im Zweifel ob mir der Film gefallen würde, eben weil ich solche langen Filme nicht mag.

Es gibt wenige Filme die lang sind und von denen ich jede Sekunde geniesen kann und die ich wichtig finde. Solange ein Film nicht langweilig wird, sollte er meiner Meinung nach sogar lang sein! Aus Harry Potter z.B. hätte man viel mehr machen können.
"Der Patriot" ist ein sehr langer Film, aber von Anfang bis Ende einfach nur wahnsinn!
Filme wie "Sinn und Sinnlichkeit" oder "Stolz und Vorurteil" die dürfen von mir aus auch lang sein, schon alleine wegen der hübschen Kleider ^^

Heute habe ich meiner Mutter von "Big Fish" erzählt. Ursprünglich habe ich ihn mir wegen Steve Buscemi angesehen, aber er ist wirklich zur Nebensache geworden. Dieser Film hat mich fast mehr zum heulen gebracht als Titanic. Am Anfang habe ich mich gefragt ob ich ihn bis zum Ende ansehen soll, weil er mir doch sehr seltsam vorkam, aber ich bin jemand der sich die Filme immer zu ende ansieht, außer sie fangen an zu nerven, denn es kann immer sein, das der Film noch gut wird. Bei "Riddic" war es so und bei "Big Fish" auch. Es ist einfach eine wunderschöne Geschichte. Man hofft immer das er noch gesund wird, das etwas passiert, irgendwas ...
Sein Leben bestand aus den Geschichten die er erzählt hat, Lügenmärchen kurz gesagt, übertriebene Geschichten von Riesen und Orten in denen alle Leute immer fröhlich sind. Er meint, sein wahres Leben währe viel zu langweilig und ich wollte es auch nicht erfahren. In gewisser Hinsicht war alles so wie er es erzählt hat. Es war sein Leben.
Ich finde es so wundervoll, das er nie viel Geld hatte, aber anderen zu viel Geld verholfen hat, so war er niemals arm, denn er konnte immer zu jemandem gehen, der ihm noch etwas schuldete sozusagen. Für mich war er einfach ein toller Mensch und es mag peinlich sein, aber man hat das Gefühl, gegen Ende des Films, das es nicht sein darf, das dieser Mensch stirbt. Es müsse noch einen Weg geben, ihn zu retten ...
In gewisser Weise wurde er das auch, nur eben nicht so wie man es sich gedacht hatte ...

Mein Diary sollte nicht "Das Leben in einer Pralinenschachtel" heißen, sonder "Mein Leben besteht aus den Filmen die ich sehe". Ich habe nur einmal wegen einem realen Menschen geweint und das war als er gestorben ist. Ich konnte schon mit vielen Menschen lachen, aber mit wenigen mein inneres Ich teilen. Mit zwei konnte ich das, nur mit zwei Menschen.
Aber Filme ... Filme spiegeln mich wieder in vielen Teilen. Ich kann mit ihnen lachen und weinen und mitfiebern, ich habe geliebt, gelitten und gehofft, ich wurde auch schon enttäuscht. Ich kann vollkommen in anderen Welten versinken, nichts anderes beschäftigt mich wenn ich vor dem Fernseher sitze. Es ist eine skurrile Art von Meditation. Das heißt, das mich Filme viel mehr berührt haben, als Menschen die in mein Leben getreten sind.
Oder ist es so, das ich nur einen Blick in die Seele dessen riskiert habe, die die Filme gemacht haben? Vielleicht in viele Seelenteile von vielen die an diesen Filmen gearbeitet haben. Somit hätten mich also Menschen die ich nicht kenne, mehr berührt, als Menschen die ich kenne.

Hochachtungsvoll

St. Azaela C.

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2009-05-31 01:17