eine Blogwanderung
Gerade habe ich ein zweites Weblog bei einem großen internationalen Anbieter erstellt, weil ich das irgendwie spannend fand, doch ich hatte, als ich auf der Seite wanderte, sehr schnell das Gefühl, dort unsichtbar zu sein.
Unter hunderttausenden, wer bin ich?
Hier kann ich mir wenigstens merken, wer wer ist, ich kann mein Tagebuch aussehen lassen, wie ich will, ohne mächtige Computerkenntnisse mitzubringen.
Außerdem gefallen mir die Leute hier. Sie scheinen mir offen und interessiert zu sein, sich wirklich sorgend um die Probleme anderer Menschen, und nicht nur um das Design ihrer Blogseiten.
Ich glaube, die große weite virtuelle Welt macht mir Angst.
Hier lesen mich ja auch nicht viele. Ich habe aber trotzdem das Gefühl, registriert zu werden... daß meine Existenz wahrgenommen wird, und ich gehört werde, falls ich mich zu etwas äußere.
Ich fühle mich sozusagen schon zuhause hier...
....was ich nie gedacht hätte. Mein diary heißt ja Versuch, weil ich icht wußte, ob ich mit sowas wie onlinejournals überhaupt was anfangen kann. Es hätte auch Experiment heißen können.
Nun ist bei dem Experiment ein seltsames Ergebnis rausgekommen: ich hab mich daran gewöhnt und ich finde was dran.

Allerdings, wie ich schon im August befürchtet hatte: Aktivität im Netz ist Indikator für fehlende Aktivität im RL.
Für hier gilt das nicht so recht. Einen Eintrag schreiben dauert immer viel kürzer, als es mir vorkommt. Wenn ich aber schonmal online bin, bleibe ich's oft auch, obwohl's anderes, tolleres zu tun gibt.
Blöde Angewohnheit.