dieser Tag
Es war das erste mal, dass er mich suchte und nicht ich ihn.
Ich saß gedankenverloren am Ufer des Baches und betrachtete still mein Spiegelbild, als ich plötzlich seine Rufe hörte. Er rief meinen Namen, Elaine, wie er mich immer nannte. Ich wollte aufspringen, als ich ihn schon sah, wie er durch die dichten Büsche geritten kam. Sein besorgter Blick wurde etwas entspannter und er trabte eilig auf mich zu. Er sprang schwungvoll von seinem Pferd.
Es sah aus als wolle er mich stürmisch umarmen.. doch dann blieb er unschlüssig vor mir stehen und sah verlegen aus. Es war selten, dass er schwieg, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Es war sehr selten, dass er so zögerte... trotzdem mochte ich es. Ich nahm ihm die Worte ab. "Hast du mich gesucht?" Er nickte und lächelte mich wieder sicherer an. "Du warst lange nicht hier; ich war besorgt..", sagte er. Ich schaute ihn nur an und war traurig, darüber, dass er vorhin seine Umarmung nicht zu ende geführt hatte. "Jetzt bin ich ja hier." antwortete ich und umarmte ihn fest. Überrascht, aber erfreut erwiederte er die Umarmung und fragte dann: "Wieso hast du mich nicht gesucht?"
"Ich wollte wissen, wie es ist, gesucht zu werden.", sprach ich geheimnisvoll.
An diesem Tag war er anders, irgendwie verletzlicher, irgendwie mehr wie von dieser Welt; aber ich mochte auch diese Seite von ihm. Morgen würde er sicher wieder der Gesuchte sein.. ich würde nach ihm suchen und ihn nachdenklich und still sitzend hier finden.. auch dann würde ich ihn mögen. Ich mochte ihn immer

ich liebte ihn sogar immer.