Die Krux mit den Versprechungen
Gestern Brief von Re. bekommen und da sie sich etwas bitter beklagt hat, daß ihr zwei Frauen so selten schreiben, obwohl sie es doch versprochen hatten, dachte ich mir, mache ich ihr einmal eine Freude und schreibe gleich.

Das mit dem Versprechen ist so eine Sache, ich habe das manchmal auch schon getan und es in dem Moment auch wirklich so gemeint, es aber dann doch nicht eingehalten.

Dies hat auch ein bißchen mit dem Nein-Sagen zu tun, ansonsten natürlich auch mit Disziplin. Zu dem Zeitpunkt als ich es versprochen hatte, meinte ich es auch wirklich so; es war nicht oberflächlich so daher gesagt, aber die Durchführung steht dann wieder auf einen ganz anderen Stück Papier.

Da ist dann halt Disziplin gefragt, denn wenn mir jemand etwas verspricht, dann freue ich mich doch auch, daß das Versprechen eingehalten wird. Bin ich mir nicht sicher, ob ich eine Sache einhalten kann oder nicht, dann sollte ich sie einfach nicht zusagen. Ich denke bei diesen vermeintlichen Zusagen dann oft, daß ich das schon hinbekomme. Andererseits sollte ich mich doch nun wirklich kennen - lange genug bin ich mit mir zusammen (41,5 Jahre)! Ich sollte mich dann wirklich trauen "nein" zu sagen, um niemanden - einschließlich mich selbst - zu verletzen. Sage ich dann einmal eine Sache zu, dann ist es nur gut, daß ich alles mir mögliche daran setze, es auch zu tun. Sollte es aber doch nicht möglich sein, so sage ich warum und entschuldige mich bei der Person. Es ist auch okay Fehler zu machen (nur nicht ständig!). Das Neinsagen ist ein Lernprozeß, der mir heute auch schon leichter gelingt, als noch vor ein paar Jahren.

Habe Ga nun doch nicht angerufen, weil ich mir gedacht habe, daß ich lieber bei Tageslicht in den Botanischen Garten gehen würde oder wenn schon bei Nacht, dann mit einem geliebten Menschen. Schade, daß Pe. nicht mehr da ist, um dies gemeinsam mit mir zu machen!!! (Doppelseufz).

Mir kommt gerade der Gedanke, daß es gut war, daß ich so lange gezögert hatte, nach CDN zu gehen. Stell Dir vor, ich wäre nun in Edmonton und Pe. ist tot; ich hätte noch gar nicht genügend Zeit gehabt, um mich zu etablieren, somit wäre eine Rückkehr wohl vorprogrammiert gewesen.

So Bot. Garten ist also nicht, dafür war ich heute früh an der Spree und bin die rund 8 km dort im Sauseschritt langgelaufen (nicht gejoggt), das erste Mal übrigens ohne Pe., so daß mir natürlich viele Erinnerungen hochkamen. Es war jedoch nicht mehr so herzzerreißend schlimm.

Da die Seelenpartnerschaft mit Pe. so wunderbar ist und war, sehne ich mich wieder nach einer neuen Seelenpartnerschaft, denn ich weiß nun, daß dies möglich ist!

Ich grüße Dich also schon jetzt - zur Zeit noch - unbekannterweise, oder weiß, vielleicht kennen wir uns ja doch schon...