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2009-06-29 19:15
Die bipolaren Störungen


In meinem Bekanntenkreis gibt es zwei (männliche) Personen mit der Diagnose "manisch-depressiv".
Mir selbst wurde Anfang 2007 diese Diagnose (zu Unrecht) gegeben.

Um die Krankheit zu verstehen oder zumindest einen Einblick darin zu erhalten, habe ich dieses Buch gelesen.

Dabei ist mir vieles durch den Kopf gegangen, was mit mir selbst zu tun hatte.

Das Buch beschreibt neben Lithium die Wirkung von Medikamenten wie Lamotrigin, Carbamazepin und Paroxetin. Diese drei Medikamente habe ich 2007 nehmen "müssen".
Anfangs nur Paroxetin (ein SSRI-Antidepressivum), später (als mein Psycho die Diagnose "manisch-depressiv" stellte) auch Lamotrigin (ein Anti-Epileptikum).
Nach Arzt-Wechsel wurde ich auch (ausschließlich) auf Carbamazepin umgestellt - was sich schließlich als erfolgreich herausstellte, und ich zum Ende des Jahres nicht mehr "brauchte".

Interessant fand ich den Hinweis, dass man, wenn man Antidepressiva falsch dosiert bekommt, in Manien "reinswitcht", selbst wenn man gar nicht bipolar ist...
Genau das ist mir passiert - und führte daraufhin zur Diagnose...

"Witzig" fand ich dann auch noch die Beschreibung der EKT (Elektroschock-Therapie)... die einen epileptischen Anfall auslöst - und angeblich die wirksamste Therapie bei bipolaren Störungen sei.
So einen Anfall (nur wahrscheinlich 10 x heftiger) habe ich "selbst ausgelöst", als ich in der Klinik war. Bumm, war ich weg und wachte Stunden später auf der Intensiv wieder auf...
Während so ein Anfall bipolaren Menschen offenbar helfen soll... ging bei mir danach das Chaos erst so richtig los!

Ich bin ergo völlig falsch behandelt worden und kann eine bipolare Störung, die zu 99 % vererbt ist und nicht heilbar, ausschließen.
Die Diagnose "Borderline" ist sehr viel wahrscheinlicher, besser passend.

Wie viele unfähige Ärzte mag es geben???
Wie viele Menschen werden falsch behandelt??

Zumindest verstehe ich Mic und Ed jetzt noch etwas besser...

Sie tragen eine Erkrankung mit sich rum, die nicht von außen ausgelöst wurde und damit auch nicht psychotherapierbar ist (in dem Sinne)... und müssen sich strikt an einen bestimmten Tagesablauf / Regeln halten, weil sie sonst nicht richtig "funktionieren".
Bei Mic ist das oft auffällig. Ed zeigt es mir oft mit seinen "Launen".
Beide nehmen Lithium.
Für sie wird das ähnlich sein, wie für einen Diabetiker. (Der Vergleich wurde in dem Buch häufig heran gezogen.)

Eine quasi rein neurologische Erkrankung, die sogar messbar / nachweisbar ist. (Im Gegensatz zu so vielen "echten" psychischen Erkrankungen...)

Das Buch selbst erzählt eher kurz und knapp vieles, was man wissen muss. Aber längst nicht alles. Z.B. nichts darüber, wie man sich im Akutfall verhalten sollte...
Aber dafür sind dann wahrscheinlich andere Bücher da...

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2009-06-29 19:15