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2005-11-08 13:55
Deutschland insgesamt hat keine Schulden
Das ist mir ein eigener Beitrag wert. Ich muß mir das auch nochmal ganz fett hier reinschreiben, damit ich mir das mal merke und nicht immer wieder auf diese "Heulen-und-Zähne-Klappern"-Reden der Politgrößen hereinfalle. Also noch einmal für alle zum mitschreiben und weiterverbreiten, und hängt es an jede Litfaßsäule, damit es alle wissen:

"Deutschland insgesamt hat keine Schulden."

http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=7&idart=1134 nachzulesen, wer es nicht glauben kann oder will (ich empfehle die Lektüre des Textes nachdringlich, auch hinsichtlich etwaiger "Generationenkonflikte").

Ja, ist das denn wahr? Wie geht denn das? Und ich dachte immer, über Deutschland laste ein gigantischer Schuldenberg von über 1,3 Billionen Euro und es wäre faktisch pleite.

Doch ich lese sogar weiter:

"Deutschland insgesamt hat keine Schulden, sondern ist weltweit einer der größten Gläubiger."

Wie paßt das denn in die aktuelle (und bald uralte) Debatte, wir würden über unsere Verhältnisse leben? Wenn wir, ja "wir", mehr Gläubiger als Schuldner sind, dann leben doch wohl andere über ihre Verhältnisse, aber nicht wir.

Die Sache ist die, daß ich all das sogar weiß. Nur wird das immer wieder auf's Neue verdrängt und verschoben, wenn ich nur einmal in eine Zeitung gucke oder Nachrichten höre oder sehe. Man will mich auf "Grausamkeiten" vorbereiten, auf "notwendige Einschnitte", um den "Staatshaushalt zu konsolidieren". Schöne neue Welt.

Hier muß in Wahrheit niemand sparen. Und mit "Globalisierung" (als sei das ein neues Phänomen! Die Spanier waren ja auch nie in Südamerika, die Holländer nicht in Indonesien und die Römer nicht in Afrika) hat das auch alles nichts zu tun. Es muß nur das, was da ist, gerecht verteilt werden. Das ist alles. Aber das ist wohl zu einfach.

Michael

Kommentare

20:38 16.11.2005
Hallo Ragul,
mir ging das genau so. Man hält sich ja gerne für zu unwissend, um da jemals durchblicken zu können (allein das muß doch schon stutzig machen). Aber ich bin davon überzeugt, daß sich alles auf ganz einfache Dinge reduzieren läßt, die den ganzen Kladderadatsch nur nach sich ziehen.
Danke für den Kommentar und liebe Grüße (war letzte Tage auf Achse, daher erst jetzt meine Reaktion),
Michael
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unbekannt
13:01 14.11.2005
Hallo MI,
ich beginne jetzt erst langsam mich über diese Zusammenhänge zu informieren. Habe das alles jahrzehntelang ,zum Teil aus Bequemlichkeit , ignoriert. Umso wertvoller sind für mich solche Texte von Dir oder GL
Vielen Dank dafür


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20:04 13.11.2005
Ich weiß zwar nicht was das soll, aber so langweilig scheint es ja dann doch nicht zu sein, wenn Du hier mitliest und sogarwiederholt nachsiehst, was aus deinen Kommentaren wird. Lies mit, beteilige dich konstruktiv, dann lösche ich auch nicht.
Michael
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unbekannt
14:00 13.11.2005
trotzdem langweilig,auch wenn du löscht

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11:12 13.11.2005
Mir fällt noch etwas ein, was ich dazu sagen wollte, und zwar was die Rolle der Politiker in dieser Zeit anbelangt. Sie sind ganz einfach Steuereintreiber für die Feudalherren. So wie vor hunderten von Jahren die Soldaten auf die Höfe kamen und vom Bauer den Zehnten (und mehr) verlangten, kommt heute die Politik und zieht gleich viel eleganter alles schon ab, bevor es überhaupt beim Knecht angekommen ist.
Es ist tatsächlich so, und mit diesem Bild wird auch sofort die gesamte Politik erklärlich: es geht ums Eintreiben von Geldern für die Feudelherren. Von "Volksvertretung" kann nicht die Rede sein. Ein Volksvertreter würde nicht andauernd das Volk an den Pranger stellen, sondern würde endlich mal fragen, wohin das ganze Geld eigentlich fließt, und ab das noch mit Demokratie vereinbar ist, was da geschieht.
Grüße und schönen Sonntag,
Michael
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10:28 13.11.2005
Sehr gut. Mich erinnert das stark an dieses Gefühl, das man hat, wenn man ein Puzzle zusammensetzt und sich erst langsam ein sinnvolles Bild ergibt. Zum Schluß fällt aber alles auf seinen Platz und man sieht klar, was los ist.

Zu dem Bild und dem Geheimwissen gehört m.E. auch noch irgendwie das Gold und seine Geschichte. Heutzutage redet ja kein Mensch mehr davon (außer wenn es an die berühmten Reserven geht, im Wert lächerlich wenig, gerade mal etwa eine jährliche Zinszahlung! und das nennen die 'Reserve'). Wenn man da mal hinter die Kulissen guckt, gibt es einige Aha-Effekte.

Einige davon sind (ich fasse mal zusammen, was ich bisher weiß):

1) Wäre der Goldstandard nicht abgeschafft worden, wäre der 1. WK nach sechs Monaten zu Ende gewesen (und hätte es alles das nicht gegeben, was dann noch gekommen ist).
2) Hätten die USA 1944 in Bretton-Woods nicht den sog. 'Gold-Dollar-Standard' in die Welt gesetzt, wären sie nie in die komfartable Lage gekommen, so auf Pump zu leben und Kriege zu führen, wie sie das nun seit Jahrzehnten tun.
3) Und hätte Nixon 1971 nicht das 'Gold-Fenster' geschlossen (also das zu diesem Zeitpunkt längst uneinlösbar gewordene Versprechen, Dollar in Gold umzutauschen), hätten die USA heute kein Gramm Gold mehr und wären längst auch offziell pleite.
4) Spätestens seit 1971 haben wir durch das Schließen des Gold-Fensters also das 'fiat-money'-System, das der USA erlaubt, so viele Dollars zu drucken und zu schöpfen, wie es ihnen paßt, und das Weltfinanzsystem damit systematisch auszuhöhlen. Mit allen damit verbundenen Konsequenzen. Und eine davon ist - so würde ich jetzt sagen - der Neo-Feudalismus (wobei das ein bißchen ist wie die Frage mit dem Huhn und dem Ei).

Mehr zum Gold und seiner Geschichte auf den Goldseiten, bzw. direkt zum Goldstandard http://www.goldseiten.de/content/goldstandard/index.php

Ich kann nicht sagen, daß ich unbedingt ein Anhänger des Goldstandards wäre, dazu verstehe ich noch zu wenig davon. Und es gibt viele Leute, die ihn verfluchen. Aber andererseits ergibt sich die jetzige Situation (und offenbar viele fatale Situationen in der Geschichte) ganz einfach aus der Abkehr eines Geldsystems mit goldgedeckter Währung.

Sehr lesenswert in diesem Zusammenhang das Buch: 'Die Goldverschwörung' von Ferdinand Lips, einem schweizer Bankier und intimen Kenners der Goldszene, leider kurz nach Auflage der deutschen Fassung verstorben.

Auch was das Geldsystem anbelangt ist des Lernens kein Ende. Begriffe wie 'Debitismus' spielen da eine Rolle. Gute Zusammenfassungen gibt es unter http://www.miprox.de/. Dort auch sehr interessant und aufschlußreich die Rede des ehemals obersten 'Währungshüters' A. Greenspan aus dem Jahre 1966(!): Gold und wirtschaftliche Freiheit.

(So etwas sagte ein Mann, der Jahrzehnte damit verbracht hat, Gold zu demonetarisieren und der mit expansiver Geldpolitik eine Blase nach der anderen erzeugt hat: man muß zu dem Schluß kommen, daß das nichts als offener und sogar angekündigter Betrug war und ist)

Liebe Grüße,
Michael
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unbekannt
20:00 12.11.2005
Ich habe das Ganze (von Dir und meinem ersten obigen Kommentar an Angesprochene) noch um einiges weiter ausformuliert, siehe GLR-Logbuch-Link rechts oben, heutiger Eintrag.
Gruß
Gerd-Lothar


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09:40 12.11.2005
Hallo Gerd-Lothar,
super. Der Eintrag von Simsalabim (ich schätze dich!) hat mir gerstern erst mal die Sprache verschlagen. Jetzt hast Du praktisch für mich geantwortet.
Grüße, Michael
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unbekannt
09:01 12.11.2005
Dieses Untergangsgerede bekam ich gestern auch in einer Unterhaltung zu hören. Dieselben Leute, die heute noch ihre Annehmlichkeiten genießen, scheuen sich dann nicht, in einer merkwürdig lässigen Überheblichkeitspose davon zu reden, daß hier alles den Bach hinuntergehen wird (dann wird immer auf die angeblich so genialen Chinesen oder anderen Asiaten verwiesen, die anscheinend das Ei der Kolumbus entdeckt haben). Ich fragte dann zurück, ob das schon alles an Großer Einsicht sei: Daß ohnehin das ganze Gemeinwesen hier zusammenkrachen wird - und wie sich der Betreffende mit dieser Großer Einsicht fühlt.

Mich interessiert viel mehr, die jetzige Situation mit offenen Augen zu betrachten und die Intelligenz, die einem gegeben ist, auch anzuwenden. Ob dann tatsächlich alles kaputtgehen wird, weiß ich nicht, aber die Chance zum rechtzeitigen Verstehen der Zusammenhänge sollte man doch nicht so einfach verspielen, schon gar nicht durch ein paar glatte Floskeln.

Ich gebe zu: Es ist manchmal nicht ganz leicht, die Tatsachen, so man sie etwas klarer sieht, überhaupt noch zu ertragen. Aber auch das ist wichtig und gehört mit dazu. Wer dazu zu feige oder zu bequem ist, den kann ich dann schlecht noch als Ratgeber oder Zukunftspropheten ernstnehmen.

Gerd-Lothar


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unbekannt
20:14 11.11.2005
Guten Abend Michael !

Vielen Dank für dein Kompliment. Es freut mich besonders von deiner Seite, da ich deine schriftlichen Beiträge bei diaryz auch sehr gerne und aufmerksam verfolge.
Nun, dem deutschen Land und der heutigen mittleren Generation geht es besser als je zuvor. "Nach euch -meinen lieben Studenten- die Sinnflut", sprach vor kurzem einer meiner Profs und er hatte recht.
Zumal auch oft von dem großen Generationenvertrags- Problem die Rede ist und Schweigen folgt im Angesicht der Tatsache, dass auch andere europäische Länder unter starkem Geburtenrückgang leiden. Die Begleiterscheinung des Wohlstands. NUR: Hier wurde vorgesorgt.
Europa wird in wenigen Jahrzehnten Schlusslicht sein, die asiatischen Länder spielen ihre Trümpfe aus. Bevölkerungswachstum und Innovation ist nicht zu Toppen.
Erschütternden Worten fehlt die Kraft zur Veränderung, sie beeinflussen nur den Gemütszustand, wie ich gerade feststelle.
Dennoch vielen Dank für den Berichts- Link, das Interesse ist trotz Ärger vorhanden.

Liebe Grüße
Simsalabim


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09:54 11.11.2005
Lieber Gerd-Lothar,

der Begriff Neo-Feudalismus gefällt mir. Das ist etwas, das die Dinge in ein ganz anderes (ins rechte) Licht rückt und das genau so griffig ist, wie die Propaganda.

Grüße,
Michael
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unbekannt
20:36 10.11.2005
Der Begriff "Feudalismus" spukt mir schon seit längerem im Kopf herum. Ich hatte dann gedacht, man sollte es "Neu-Feudalismus" oder "Neo-Feudalismus" nennen. Das würde jedenfalls mehr Leute zum Nachdenken bringen als "Neo-Liberalismus", denn die meisten heutigen Menschen sind so ungebildet (und werden natürlich auch nicht darüber aufgeklärt), daß sie Liberalismus für etwas Gutes und Progressives halten. Was für ein Schaden dadurch im 19. Jahrhundert angerichtet worden ist, kann sich von denen keiner auch nur annähernd vorstellen.

Der Unterschied zum damaligen Feudalismus liegt nicht im Wohlstandsunterschied (der ist heute sogar größer als damals), sondern darin, daß es der unteren Klasse noch nicht so schlecht geht wie damals. Aber dies wird sich nach und nach ändern, und zwar schneller, als die meisten denken.

Gruß
GL


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08:27 09.11.2005
Hier gibt es noch mehr darüber zu lesen. Kennst Du das? Moderner Feudalismus in Deutschland
Sehr interessant fand ich heute morgen, was Herr Krämer (ein Multi aus Hamburg, dem begegne ich nicht zum ersten mal in diesem Zusammenhang) zu all dem auch zu sagen hat (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,383434,00.html)

(oder direkt bei Spiegel-Online gucken unter 'Aufhören mit Geldzählen', die Kommas werden hier immer mit einem Leerzeichen gesetzt, daher klappt die Adresse nur, wenn man die Leerzeichen vorher löscht)
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unbekannt
19:06 08.11.2005
Seit Kohl und mehr noch (!) seit Schröder findet eine gigantische Umverteilung von unten nach oben, von den unteren Bevölkerungsschichten zu den bereits sehr wohlhabenden Bevölkerungsschichten, statt. Alles weitere, was in praktisch allen Medien dazu zu hören und zu lesen ist, ist geschickte Verbrämung und Ablenkung von dieser Tatsache. Die Hauptlüge ist, daß die unteren Schichten wieder eine Chance auf mehr Wohlstand erhielten, wenn es nur den oberen Schichten noch etwas besser ginge.

Ich hoffe, ich habe das Einfache mit einfachen Worten wiedergegeben. Die eigentliche Frage (die nicht so einfach zu beantworten ist) aber lautet:

Wie kann man es schaffen, so etwas Klares und Offensichtliches einer so großen Zahl von Menschen aus dem Bewußtsein zu suggerieren?

Gruß
GL


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2005-11-08 13:55