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Wednesday, 01. May 2024
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2005-10-11 00:21
Der Ritt in s(m)eine Welt
Im Traum sind meine blonden Haare wilde Locken und meine Augen grün wie Tannennadeln.
Sie leuchten, als meine Ohren die vertrauten Klänge vernehmen. Sie kommen von einem Ort, der weit weg ist, doch der mir oft so nah erscheint und sie rufen nach mir, wie so oft. Doch heute höre ich nicht traurig weg oder gehe. Ich springe plötzlich auf und laufe, meine Locken wehen im Wind, der mir entgegenkommt und mir pfeifend seinen Mut zusäuselt. Ich laufe immer weiter, bis ich den stolzen Braunen auf einer riesigen Wiese grasen sehe. Er hebt den Kopf gen Himmel, seine Nüstern schmecken den Wind und riechen die Freiheit und die Welt, die er so sehr ersehnt wie ich. Vorsichtig nähere ich mich ihm und als er mich ansieht, scheint er sofort zu wissen, was ich vorhabe, denn er kommt auf einmal übermütig angaloppiert und wartet geduldig, dass ich mich auf seinen Rücken schwinge. Kaum habe ich mich in seiner Mähne festgekrallt stürmt er los, denn auf diesen Augenblick haben wir beide ewig gewartet. Ich lache begeistert, ein Lachen, dass mir völlig fremd ist, weil es direkt von meinem Herzen kommt. Der Braune läuft und läuft, immer schneller und freudiger. Ich spüre seine Muskeln unter mir, glaube sogar sein Herz klopfen zu hören. Durch den dichten Wald geht es nun. Äste und Zweige peitschen mir ins Gesicht, doch ich lache dennoch. Plötzlich wird der Braune langsamer und bleibt schließlich stehen. Und nun kann ich es auch sehen: Auf den ersten Blick ist es kaum zu erkennen, das schmale hölzerne Tor. Doch schaut man noch einmal genauer hin, kann man es zwischen den Baumwipfeln und Tannen ausmachen. Mein Reittier schnaubt noch einmal, bevor er losgaloppiert, als wolle er sich von unserer Welt verabschieden. Ich schließe meine Augen und warte bis er mich an den Ort meiner Träume gebracht hat.

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2005-10-11 00:21