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2014-12-31 13:20
Das war 2014

Der Tag hat noch ein paar Stunden, aber wenn man seit zwei Tagen nur unterwegs ist und nicht weiß, was man zuerst machen soll, kann es schon mal vorkommen, daß man sich etwas früher so seine Gedanken macht. So ist das auch bei mir. Ich hätte gern später was zum Jahr 2014 erzählt, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So fange ich jetzt schon mal an. Vielleicht habe ich später noch ein bißchen Zeit, um ein paar Zeilen zu tippen. Auch wenn mein Vater meint, daß das Jahr gar nicht so schlecht war, bin ich da anderer Meinung. Was ist daran gut, wenn meine Mutter im Februar im Krankenhaus liegt, mich im Juli die Gesichtsnervenlähmung außer Gefecht setzt und meine Mutter gerade so mit einem blauen Auge davon gekommen ist. Das ist doch nicht normal. Es ist auch nicht feierlich, was bei meinem Arbeitgeber so abgeht und wir um unseren Job Angst haben müssen. Ich habe nämlich keine Lust darauf, mich wo anders neu zu bewerben. So was kann man machen, wenn die Jobs auf der Straße liegen, aber dem ist nun mal nicht so. Mein Vater soll nicht so tun, als wäre das alles so easy. Er ist nämlich der erste, der sich darüber ausläßt, daß ich mir nicht genug Mühe gegeben habe. Ich weiß doch, wie das läuft. So was mußte ich mir mehr als einmal anhören. Daß sich die Leute keine Sorgen machen müssen, die kurz vor der Rente stehen, ist auch ganz klar. Wenn ich kurz vor der Rente stehen würde, wäre mir das auch latte, was mit der Firma passiert. Ich muß noch über 20 Jahre arbeiten. Und wenn man es genau nimmt, dann wird es mit der Jobsuche nicht gerade einfacher. Man wird eben nicht jünger.

Da ich noch etwas Zeit habe, kann ich noch ein wenig was los werden. Es ist erstaunlich, wie schnell sich ein Mensch erholen kann. So wie meine Mutter. Sie war heute richtig gut drauf, besser wie gestern. Sie war sogar in der Lage, über einen längeren Zeitraum im Bett zu sitzen und die Unterhaltung verlief diesmal nicht so ganz einseitig. Heute war auch eine Arzt da und der war richtig nett. Er hat Fragen beantwortet, die dem Arzt am letzten Sonntag lästig waren. Wenn meine Mutter über den Tag verteilt zwei Liter trinkt, dann braucht sie keine Infusion mehr. Und die aufgesprungenen Lippen, die sie seit Tagen hat, kriegt man mit einer Salbe in den Griff. Ich habe bald Zustände bekommen, als der Arzt sagte, daß es sich dabei um einen Herpes handelt und der ansteckend ist. Daß mir fast das Herz stehen blieb, war klar. Ich stelle mir gerade vor, was das für mich bedeutet. Ich sehe mich nämlich schon mit einer Gesichtsnervenlähmung im Krankenhaus liegen. Dabei will ich das gar nicht. Und selbst wenn das so ist, kann ich es nicht ändern. Ich bin es selber schuld, wenn ich meiner Mutter einen Kuß geben muß. Die Sache mit dem Herzen kriegt man auch in den Griff. Sie hat nämlich Durchblutungsstörugen. Aber man will eins nach dem andern machen. Wenn das schon so ist, dann ist echt alles gar nicht so schlimm. Vielleicht kommt meine Mutter Ende nächster Woche nach Hause. Das wäre der Hit. Gott sei Dank, dann ist mein Ablauf auch ein wenig entspannter.

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2014-12-31 13:20