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2007-02-10 15:07
Das tote Brügge, Georges Rodebach


Hugo Viane, der Protagonist der kurzen Erzählung, hat sich nach dem Tod seiner Frau in die Stadt Brügge zurückgezogen. Er sieht diesen Schritt als logische Konsequenz, weil die Stadt ebenso tot ist, wie seine Frau. Gemeinsam mit seiner Haushälterin Barbe lebt er zusammen in einem Haus, das er dem Andenken seiner verstorbenen Frau gewidtmet hat. Alles, was von ihr noch geblieben ist, verehrt er wie ein Heiligtum.
Obwohl er ein isoliertes Dasein fristet und sich nur ab und zu zu einem Spatziergang vor die Tür bewegt, beschäftigt sein Leben das kleine Dorf und er wird zum Gespött seiner vorgeführten Trauer.
Bei einem seiner Spaziergänge trifft Hugo auf die junge Balletttänzerin Jane, die seiner toten Frau zum Verwechseln ähnlich sieht. Er stellt ihr immer wieder nach und spricht sie letztlich sogar an, weil er immer mehr dem Gedanken verfällt, dass nicht nur eine Ähnlichkeit zwischen Jane und seiner Frau besteht, sondern dass sie, zumindest ein Stück weit, seine Frau sei. Jane gibt sich mit ihm ab, versteht aber nicht, dass sie nur als Ersatz für seine Frau gilt und er daher auch immer mehr versucht, sie in deren Rolle zu drängen. Während die Menschen im Dorf immer mehr spekulieren, in welch unzüchtigen Verhältnissen die beiden Menschen miteinander leben, entfernen sich Jane und Hugo bereits wieder voneinander, weil er erkennt, dass sie seiner Frau doch nicht so sehr ähnelt, wie zuvor angenommen. Bis die Situation schließlich esklaliert.

Ich fand dieses Buch wunderbar! Die Sprache ist sehr schön zu lesen und die Geschichte vermittelt eine Melancholie, die mitreißt und berührt. Ein sehr lesenswertes Buch!

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2007-02-10 15:07