Das Ringen um die Entscheidung auf dem russischen Kriegsschauplatz dauert an. In Polen und in den Karpaten toben heftige Kämpfe. – Serbien ist beinahe vernichtet, seit gestern Belgrad im Besitz der Oesterreicher! – Die Türken liefern eine siegreiche Schlacht nach der anderen, sie haben die Dardanellen gegen wiederholte englisch-französische Angriffe siegreich behauptet.

In Flandern und Nordfrankreich bereitet sich, wie die Zeitungen melden, eine neue große Schlacht vor. Da das Wetter noch mild und regnerisch ist, hoffte man allgemein auf Entscheidungsschlachten, denn aus dem Krieg von 1870 ist der hemmende Einfluß der gr. Kälte bekannt. Seit 3 Wochen kamen keine Verwundeten mehr hier an; viele sind bereits wieder hergestellt und eilen wieder in`s Feld. Die Begeisterung ist noch wie zu Anfang des Krieges. Die Soldaten berichten, daß die Franzosen ein leicht zu besiegender Feind seien; sie würfen, wenn die Deutschen sie erreichen, die Gewehre fort, heben die Hände hoch und rufen: Nix schießen, Pardon. Das Franktireurunwesen, welches zu Anfang des Krieges sich sehr bemerkbar machte, ist jetzt verschwunden.-

In England werden die deutschen Gefangenen scheußlich behandelt, sodaß jetzt, durch Vermittlung von Amerika, Deutschland energische Schritte dagegen getan u. sämtliche in Deutschland noch wohnenden Engländer in einem gr. Lager in Ruhleben bei Berlin gefangen gesetzt hat, über 10 000 Personen, daraufhin sollen jetzt die Greueltaten an den Deutschen in England nachgelassen haben,