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2008-11-26 21:12
Das Magistrat der Verführung
Was für ein Tag! Eine Parabel auf meine letzten Tage war er schon fast. In gewisser Weise.

Gestern nach meinem Eintrag konnte ich nicht mehr lernen. Ich war etwas im YouTube und ging dann schon vor Mitternacht schlafen. Sofort schlief ich ein, endlich wiedermal. Aber schon um kurz nach 3 wachte ich auf, recht plötzlich, und war verwirrt aber hellwach. Wieder einschlafen unmöglich, auch da Sebastian nebenan nicht schlafen konnte. Da ich sowieso erst am Abend Uni haben würde ging ich mit ihm in die Küche, er wollte eine rauchen.
Ich nahm meinen Glühwein mit (den ich allein austrank), irgendwann machte ich mir noch Toasts und gab ihm einen ab, und insgesamt saßen wir 4-5h lang da und schwätzten über Filme und Mädchen.
Kurz vor 8 fuhr er los zum Bahnhof, er verbringt die nächsten Tage zuhause in Wels. Endlich traf mich die Müdigkeit. Ich wollte so gerne schlafen gehen, aber mir fiel ein, dass das Magistrat schon aufgemacht hatte und es problematisch werden könnte, erst am Nachmittag hinzugehen. Ich fuhr sofort los.
Ich kämpfte mich also eine halbe Stunde lang gegen den schneidenden Wind und die konfuse Wiener Innenstadt, kam heil an und war auch schon als Erster dran. Geil oder? Nein. Ich hatte meinen Pass vergessen, der war wie immer in meiner anderen Jacke. Ich ging trotzdem rein, es gab keine Ausnahme (nach der ich nicht direkt fragte). Also nochmal zurück, Pass holen, und wieder zum Magistrat. Diesmal war ich Fünfter, das Warten nahm mir also nochmal ne halbe Stunde. Dann ging alles gut, und ich kam um 11 zuhause an und schlief trotz Erfrierungen fast sofort. Mama rief mich noch an und war zur Abwechslung milde interessiert. ...
Nach dem Aufwachen schnell duschen und Reis kochen. Es wurde sehr gut, ich fing aber zu essen an als meine VO schon angefangen hatte, ich konnte es also nicht wirklich genießen. Mit lädiertem Geist glitt ich in HS 34 und sagte bis Ende kein Wort, sondern verfolgte mit ruhigem Auge das Geschehen.
Bis nächste Woche müssen wir irgendwas in der Bibliothek machen, fragt mich nicht was, um mit den verschiedenen Katalogen bekannt zu werden. Teamarbeit wurde empfohlen.

Ich war als Erster draußen und wartete wie üblich mit Till Brönner im Ohr abgeschlossen die Bim. Da sah ich aber die eine aus meiner VO, und mir kam eine Idee -
sie hatte vor mir gesessen, die mit den langen, (imperfekt gefärbten) dunkelbraunen Haaren, dem Lederjäckchen und dem kürzeren Rock. Ein süßes Gesicht hat sie, ihre Stimme kannte ich aber nicht. Sie sah ich jedenfalls rauchend zur selben Station kommen.
Ich stellte mich also nicht wie sonst ganz rechts hin, um vorne einzusteigen, sondern in der Mitte, wo sie mich sehen musste, ich sie aber nicht unbedingt, und hörte weiter Till Brönner. Es war nicht schwierig. Genau wie berechnet entdeckte sie mich, registrierte meinen ruhig-abwesenden, aber einladenden Blick und meine stolze, aber zugängliche Haltung - und kam auf mich zu.
Sie fragte mich, ob wir die Hausaufgabe zusammen machen wollten, und nahm dafür meine Handynummer. Sie rief mich gleich an, damit ich ihre habe (unter "Chrise"), und bis wir zusammen (! - das hatte ich nicht gewusst) ausstiegen, sprachen wir etwas über Kärnten und Vorarlberg und Wien. Wir verabredeten uns für morgen gegen 6, ich wolle sie aber noch anrufen.

Als wir uns getrennt hatten musse ich laut auflachen. Weil ich es immernoch kann und es so einfach ist, und vor allem deshalb, weil Dinge so unterschiedlich sein können. Die eine muss ich nur ansehen oder ein bisschen mit ihr reden um buchstäblich die Freiheit zu haben, für sie zu sein, was ich will - und von der anderen bleibt mir egal was ich tue nichts als die bittersüße Vorstellung ihres Lachens, wenn ich einen Witz erzähle, als wäre sie hier.

Ich habe Hunger. Bis Freitag, da Mama wegen der Staatsmeisterschaft kommt (sie ist beim Karate auch Schiedsrichterin), habe ich keinen Cent mehr und nichts zu essen da als die Hälfte des heute gemachten Reises, eine Päckchensuppe und eine kleine Tüte chinesischer Nudeln.

Vielleicht esse ich wirklich falsch. Wann war das... gestern? Oder vorgestern? da ich trainierte, durchbrach ich alle meine bisherigen Leistungen. Die 50k-Stange stemmte ich 100x, und ich hätte weitermachen können. Ich probierte Situps von der Stange herabhängend, und spürte kaum was. Ich fühle mich, als ich könnte ich alles tun.
Aber - meine Muskeln schrumpfen. So fühlt es sich zumindest an. Als würden sie eingehen, vor allem an den Bauchmuskeln merke ich es. Seit ein paar Tagen erst, aber mein Körper kann sich so schnell verändern. Vllt bilde ich mir das meiste an mir ein, aber das Gefühl dass mein Körper rumspinnt werd ich nicht los.

Ich fühle mich trotzdem gut. Nicht fröhlich oder so, aber im Einklang. Das Studium nehm ich nicht mehr ganz so furchtbar ernst wie noch vor ein paar Wochen, und was meine Karriere angeht bin ich etwas gelassener.
Trotzdem würde ich morgen bei der Klausur gerne ein "para poly oraia", also eine Eins, schreiben. Dafür werd ich jetzt aber noch den ganzen Abend lernen müssen. Die Grammatik hab ich nicht drauf, und die Vokabeln der Lektionen hab ich noch nicht gemacht, nur die aus dem Übungsbuch. Die Tsialis hat das alles zwar sehr runtergespielt, aber darauf will ich mich nicht verlassen. Wie sieht denn das aus, ich uns ne 2! 1 oder 5, so muss es sein.

http://www.youtube.com/watch?v=kcbT7hS6mJA

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Kommentare

22:06 26.11.2008
viel motivation und konzentration beim lernen.

und viel spaß mit dem lederjackenmädchen morgen (:
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2008-11-26 21:12