das Date
Ich habe nie daran geglaubt, dass Träume wahr werden können. Aber sie können!
Lange habe ich mir vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn ich ein Date mit Sebastian *** hätte. Anfangs hätte es mir auch gereicht, wenn er mir öfter als einmal im Monat schreiben würde! All das hat sich in den letzten Monaten für mich erfüllt. Angefangen hat es mit öfter schreiben und flirten… um ehrlich zu sein, anfangs hat er nur mit mir (per SMS) geflirtet, wenn er was getrunken hat. Dann hatte er sogar mit mir geflirtet, als er nüchtern war (welch Wunder). Irgendwann, nachdem wir uns beide gestanden haben, dass wir uns sehr mögen (Ok, ich gebe es zu… von meiner Seite war es schon mehr als nur „sehr mögen“, aber ich kann doch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, stimmts?), haben wir uns in einer Woche 3 mal gesehen (Ihr denkt jetzt vielleicht: eine Woche hat 7 Tage und da habt ihr euch nur 3 mal gesehen? Das ist doch nicht viel, aber doch!!! Das ist viel bei ihm und mir. Wir sind sehr beschäftigte Leute (na gut, er ist sehr beschäftigt  )! Vorher konnte ich froh sein, wenn ich ihn in einem Jahr 3-mal gesehen hab! ).
Wir haben unsere Familien indirekt informiert, dass wir uns sehr mögen und was sie davon halten würden. Das musste sein! Unsere Familien kennen sich seit über 11 Jahren! Da muss man doch austesten, was die denken… und dann noch der Altersunterschied von 6 Jahren (!). Indirekt. Wie sagt man der Familie indirekt dass man jemanden mag? Vor allem sollte ich meine Mutter fragen, wie sie es finden würde, wenn ich mit ihm zusammen wäre!
Das „indirekte“ Gespräch mit meiner Mutter verlief zum Beispiel so:
Ich: „Mama, magst du Sebastian ***?“
Mama: „Ja, wieso?“
Ich: „ach nur so. Wie würdest du es eigentlich finden, wenn ich mit ihm zusammen wäre?“
Mama: schweigen

Ihr denkt jetzt vielleicht: „Weiß die nicht was indirekt heißt?“. Und ich muss euch enttäuschen! Ich weiß es nämlich. Nur ich weiß nicht, wie man so eine Frage stellt, ohne dass der gegenüber nicht mitkriegt, was für eine Information ich haben will!
Ok, das Gespräch mit meiner Mutter war erledigt. Meinem Vater ist es sowieso egal! Am 53 (?) Geburtstag meines Vaters war mein Angebeteter auch anwesend! Er unterhielt sich mit meiner Schwester – schön, weniger Arbeit für mich! Meine Schwester informierte meinen Schwager – noch eine Person weniger. Meinem Bruder wollte ich gar nichts sagen, aber meine Mutter gab die Neuigkeit gleich an ihn weiter! Somit musste ich es nur einer Person erzählen und die ganze Familie weiß bescheid (gut zu wissen!).

Er hatte es mit seiner Familie etwas leichter als ich. Seinem Vater war es ebenfalls egal (Oh, eine Gemeinsamkeit, wir haben beide desinteressierte Väter). Und dann war da noch seine verständnisvolle Mutter, die mich sowieso mag! Ihr Kommentar: „Dane? Hübsches, liebes, nettes Mädchen. Versau es dir nicht, mein Junge!“.
Dazu muss ich erst sagen: „liebes, nettes“ was ist das für eine Aussage? Wer lieb ist, ist auch gleichzeitig nett und wer nett ist, ist doch auch gleichzeitig lieb, oder? Warum sagen die Menschen das denn immer?

Wo war ich eigentlich ursprünglich? Ach ja, wir haben uns 3-mal gesehen 
Seitdem verging kein Tag, an dem ich keine SMS gelesen habe, mit der Begrüßung „Na mein Sonnenschein“…
Nach über 11 Jahren hatten wir vor kurzem unser erstes Date alleine. Wir waren wirklich alleine! Ok, in der Escobar saßen noch andere… und am Lehnitzsee waren auch noch ein Paar Jugendliche, die versucht haben Feuer zu machen (wo ich immer an Neandertaler denken musste) aber im Auto waren wir dann allein 

Jetzt kommt mein eigentliches Thema – das Date!
Natürlich wusste meine ganze Familie von meinem „Date“. Sebastian wollte mich um 19 Uhr abholen. Also stand ich um 19 Uhr bereit. Als die SMS kam: „Ich steh bei Lieschen“ und ich meine Sachen genommen habe, haben alle gesagt „Liebe Grüße“ oder mein Schwager „mach dich an ihn ran“! Ich ging die 30m zur Gaststätte Lieschen(er wartete bei Lieschen, da er früher neben mir gewohnt hat und alle Nachbarn ihn kennen und mich auch. Wir haben neugierige Nachbarn, die gerne tratschen! Wir sind zwar schon Gespräch der Straße, aber bevor wir selber noch nicht genau wissen, ob es klappt, müssen wir ihnen ja nicht noch mehr Stoff zum bereden geben, oder?). Gerade war ich aus der Tür raus und ich hatte ein nerviges Telefonat mit meinem Bruder. Genervt habe ich aufgelegt und sah schon das schöne Auto mit meinem „Traumprinzen“. Ich stieg ein und normaler Weise ist unsere Begrüßung Kuss rechts, Kuss links. Diesmal war es ein richtiger Kuss… total unerwartet, aber gut 
Nachdem wir einmal um den Block gefahren waren, weil wir uns nicht entscheiden konnten, wo wir hingehen, sind wir in die Escobar gefahren. Wir stiegen aus und er nahm meine Hand (noch etwas unerwartetes. Ich bin das nicht gewöhnt – trotzdem ist es schön  ). Einzelheiten aus der Bar brauche ich nicht erzählen… Privatgespräche – geht euch nichts an. Nach drei Stunden brauchten wir eine andere „Location“. Der See! Perfekt für romantische Abende, oder? – nein! Mücken können wirklich fies sein! Auch wenn es gut war, dass ich einen großen, starken Mann an meiner Seite hatte (weil der Wald nachts wirklich dunkel ist! Hätte ich nicht gedacht!). Wir saßen zusammen, er hatte seine Arme um mich und wir starrten auf den See! Gut, dass er mich umarmt hat – die Mücken haben mich verschont und ihn angegriffen!
Nach zwei Stunden hatte er komische Weise keine Lust mehr auf Mücken (er war der Ansicht, dass Mücken ab 22 Uhr Nachtruhe haben – aber als die Mücken um 00 Uhr immer noch draußen war, hat er mir geglaubt, dass diese kleinen Viecher so was wie Nachtruhe nicht kennen). Wir haben uns ins Auto gesetzt, seine Musik gehört und geredet. Und dann kam er endlich! Auf diesen Moment habe ich seit ca. 3 Jahren gewartet (ich hatte viel Geduld, oder?). Der richtige, lange Kuss! Man sagt, dass ist der Moment, an dem Frauen erkennen, ob sie mit ihrem Partner harmonieren oder nicht. Ich hatte schon viele Küsse, aber noch nie so einen! Klingt kitschig und man mag es kaum glauben, aber in meinem Kopf und Bauch ging ein Feuerwerk vom Feinsten los! Noch nie hatte ich so ein Gefühl. Leider mussten wir dann nach Hause, weil er am nächsten Tag früh aufstehen musste. Doch dieser Abend hat sich gelohnt.
Wenn ich zurückdenke, hatte ich noch nie so einen perfekten Abend. Er war ein Gentleman! Er spendierte mir Zigaretten, hielt mir die Türen auf, holte mich von zu Hause ab und brachte mich auch wieder zurück. Einfach toll. Nicht nur toll! Perfekt

Seit diesem perfekten Abend schreiben wir jeden Tag. Jetzt weiß ich voll und ganz wie mein "Märchenprinz" zu mir steht. Mein Lieblingssatz von ihm: Ich gehöre dir und zwar NUR dir!!!