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2007-07-22 15:31
Da bin ich wieder...
Es ist überstanden. Noch nie hatte ich in meinem Leben so viele Probleme auf einem Haufen. Aber ich fange ganz von vorn an.

Zusammen mit Niko (Silberschweif) und seiner Freundin bin ich am 02.07.2007 nach Tokio in den Urlaub geflogen. Ursprünglich war die Reise für den 30.06. geplant, allerdings wurde uns da die Abreise verweigert, da unsere Tickets grundlos vom Anbieter storniert wurden.
Nun ja, wir organisierten uns Ersatztickets, der Anbieter entschuldigte sich und wir konnten voller Freude auf einen schönen Urlaub endlich los fliegen. Wir kamen am Flughafen an, haben kurz unsere Namen genannt und Pässe gezeigt und bekamen völlig problemlos unsere Tickets nach Tokio über Paris.
Wir verbrachten 2 sehr schöne, lustige und entspannte Wochen dort. Wir sind viele Bezirke abgelaufen, haben uns umgeschaut, ein paar Fotos gemacht (werden bei Gelegenheit hochgeladen) und nette (auch viele Deutsche) Leute kennen gelernt.
Näheres über den Urlaub direkt folgt entweder heute Abend, andernfalls die nächsten Tage. Denn es gibt eine andere Sache, die mich zur Zeit viel mehr beschäftigt:

Unser Urlaub war so gut wie vorbei. Wir sind (nachdem wir 1 1/2 Tage in unserer Jugendherberge auf dem Sofa gesessen haben, weil wir unser Zimmer räumen mussten) zum Airport Narita gefahren. Dort sahen wir, dass viele Flüge wegen Taifunwarnung vorerst nicht fliegen sollten. Trotzdem, einchecken kann man ja schonmal. Wir lassen also unsere Koffer scannen, gehen zum Schalter und wollen unsere Tickets abholen (wie beim Hinflug auch, Namen genannt, Pässe gegeben, gewartet).
Dann die "Überraschung":"Wir können Sie leider nicht fliegen lassen, Ihr Anbieter hat uns eine Nachricht hinterlassen, dass Ihre Tickets nicht gültig sind..."
Wir sollten dann mit den Deppen (tschuldigung -.-) auseinander setzen. Die meinten zu uns, wir sollen uns one-way-tickets besorgen. Mehr könnten die nicht für uns tun.
Wir setzten uns also am Flughafen an einen Internet-PC (wo die Nutzung 100Yen (also ca 60 Cent) für 10 Minuten kostete) und versuchten uns ums Erbrechen irgendwelche Tickets zu organisieren. Wir stellten uns auf höchstens 2 Tage Airport-Aufenthalt ein und konnten nichts anderes tun als zu warten, bis unsere Buchung bestätigt würde.
Aber wie sollte es auch anders sein, alles ging schief. Die einzige Kreditkarte, die wir dabei hatten, war wohl nicht ausreichend gedeckt und Bargeld hatten wir bei weitem nicht ausreichend dabei. Eine Überweisugn aus Deutschland von der Familie würde viel zu lange dauern, also: Was tun?!

Einem von uns kam dann die Idee, dass einige seiner Verwandten auch Kreditkarten hätten. Die könnten uns doch bestimmt helfen...

Pustekuchen! Auch da waren wieder 2 Tage + ca. 200€ für Telefonkarten (die uns überwiegend in Warteschlangen diverser Fluganbieter verreckt sind) für die Katz. Warum genau das mit den Verwandten nicht geklappt hat möchte ich hier nicht ohne Weiteres erläutern, Familienehre unzo ;)

Nun ja, mittlerweile waren 3 Tage vergangen. Wir konnten gerade noch rechtzeitig Flüge stornieren, die wir quasi in Panik gebucht haben. Hätten wir diese allerdings genutzt, wären wir heute noch dort, was sich von uns aber keiner leisten konnte. Na gut, 7000€ gerettet...

Aber was nun? Nach 3 Tagen gingen uns die Ideen, das Geld und (auch wenns sich jetzt blöd anhört) die Kräfte und der Mut aus.
Was macht man in solchen Situationen? Man ruft die Botschaft an.

Nicht dass wir das nicht schon längst versucht hätten. Direkt am Tag, direkt nach der geplanten Abreise (also dem Montag) riefen wir bei der Botschaft in Tokio an.
Diese ist (neben Weihnachten und Silverter etc) nur an 3 Tagen nicht besetzt:

- Tag der Jugend
- Tag des Sports
und
- Tag des Meeres (!!!)

nun ratet mal, welcher Tag gerade war ;)
Von heute an feiere ich jährlich den Tag des Meeres - muss mich nur noch ma schlau googlen, wann der genau is ^^

Die Botschaft stellt eine 24h Notrufnummer zur Verfügung. Gut, ruf ich mal an, dachte ich mir.

"Wir können Ihnen da leider auch nicht all zu viel helfen. Sie müssen zu aller erst Ihre Familien in Deutschland kontaktieren. Die müssen Ihnen Geld zum Überleben schicken. Tickets können wir Ihnen auf keinen Fall so ohne Weiteres stellen... "

Keine große Hilfe, dachte ich mit. Ich legte geknickt auf und verwarf die Idee mit der Botschaft... vorerst!

Tja, auf die Weise haben wir uns dann auch versucht, helfen zu lassen. Nur leider an der falschen Adresse.

Als dann alle Pläne von uns schief gelaufen sind, sah ich keinen anderen Weg. Nach 3 Tagen Airport, kaum Schlaf, nur noch McDonalds und dem einen oder anderen Heulkrampf hab ich dann nochmal die Not-Rufnummer der Botschaft angerufen. Mittlerweile sind seit dem letzten Anruf 3 Tage vergangen gewesen.

Diesmal hatte ich eine Frau am Telefon. Sie wusste allerdings schon über uns bescheid, konnte aber auch nicht helfen. Mehr oder weniger vorwurfsvoll gab sie mir den Namen eines Mannes, der mir ggf. helfen könnte. Ab 8 Uhr könnte ich ihn erreichen. Allerdings würde dies aufs gleiche hinaus laufen. Der Mann würde mir sagen, dass wir unsere Familien kontaktieren sollen, damit die uns helfen. Die Botschaft spielt da nur die Zwischenmänner, die Nachrichten weiter geben (wobei für uns ja eher das Konsulat zuständig war)

Nun ja, bis 8 Uhr konnte ich nicht warten. Ich rief darauf erstmal meine Familie in Deutschland an. Die ganze Zeit über bin ich eigentlich ganz ruhig geblieben, aber als ich dann meine Eltern am Telefon hatte und ihnen erzählt hab, was genau bei uns los ist, kam auch für mich der Heulkrampf. Telefonieren war aber sau teuer, also musste ich halt zwangweise aufhören zu heulen, denn so versteht mich ja keiner. Kein schönes Gefühl...

Mein Vater war dann die Rettung. Er zahlt uns die Tickets, meinte er. Ich sollte dem Konsulat seine Nummer geben. Die würden das dann schon irgendwie regeln.
So ist es dann am Besten, dachte ich mir. Ich versuchte darauf ein paar Stunden zu schlafen und dann den Mann an zu rufen.

Direkt zu Beginn des Gespräches hörte ich aber schon wieder das "Ich kann da leider nicht zu viel für Sie tun..." heraus. Allerdings war er der erste in dem Verein (sry..) der unsere Lage erkannt hatte. Uns ging langsam das Geld zum (Über)Leben aus.
"Gehen Sie zum Stand der Lufthansa, fragen Sie nach dem Stationsleiter und geben Sie ihm meine Nummer, ich versuche da was für Sie zu regeln", sagte er. Gesagt, getan. Ich ging hin und nach 10 Minuten hat die nette Dame am Schalter endlich gepeilt, dass ich kein Ticket, sondern tierische Probleme habe. (Entweder war mein Englisch tierisch mies, oder die Scheibe mit den 5 kleinen Sprechlöchern zwischen uns hat nix an Schall durch gelassen -.-)
Nun ja, sie holte die zuständige Managerin heran. Diese rief dann wie geplant den Mann vom Konsulat an, nahm unsere Personalien auf und schaute, ob ein Flug für den nächsten Tag frei wäre.
Glück gehabt, am nächsten Morgen flog eine Maschine nach Deutschland (über Frankfurt nach Hamburg).
Allerdings müsse die Bezahlung sehr schnell gehen. Meine Familie hat keine Kreditkarte, also musste alles in Bar geschehen. Eine Überweisung hätte zu lange gedauert.
Um mal etwas ab zu kürzen:
Mein Vater hat Geld aufgetrieben, wo er nur konnte... Sparbücher geplündert und die Familie von einem von uns Festsitzenden hat auch mit Einnahmen aus dem eigenen Geschäft geholfen.
Darauf ist er nach Hamburg zur Lufthansa gefahren, hat dort nochmal alles erklärt und die Tickets (1111€ pro Nase) bezahlt.
Ein Fax ging nach Japan, die Zahlung wurde erfasst. Ich rief eine kostenlose Hotline an, gab den Buchungscode durch und siehe an, es scheint alles geklappt zu haben.
Darauf hab ich noch den Herren von der Botschaft angerufen und mich zutiefst für seine Hilfe bedankt. Ohne ihn wären wir entweder heute noch dort, oder die Tickets zumindest um das doppelte teurer gewesen.

Wir legten uns schlafen. Erleichterung, wir kommen endlich nach Hause.
Morgens wachten wir auf. Unser Flug sollte um 12:25 Uhr japanischer Zeit gehen. Kurz vor 9 kam eine Durchsage. Wir 3 sollten dringend zum Lufthansa Schalter kommen. Wir also hoch gehetzt und nachgefragt.

Wir wurden umgebucht. Wir fliegen in einer 3/4 Stunde!
ok, schnell eingecheckt, Rucksäcke + Körper scannen lassen (und dabei gemerkt, dass es IMMER meine Schuhe waren, die an jedem Flughafen Alarm geschlagen haben -.- ), noch flux eine geraucht und dann ab in den Flieger.
Nach den 4 Tagen hatte ich absolut kein Zeitgefühl mehr. Der Flug kam mir sehr kurz vor (11 Stunden gefühlt wie ca. 3)

Ankunft in Frankfurt.
Wir gingen zum Gate, von wo aus unser Anschlussflieger nach Hamburg starten sollte. Dort angekommen hörten 2 von uns einen Mann mit seinem Handy telefonieren. Und zwar hatte dieser Mann das selbe Problem wie wir - seine Tickets wurden nicht anerkannt.
Und das obergeilste: Er telefonierte mit dem selben Anbieter!

Nun ja... wir stiegen ein, hatten 1 Stunde Verspätung, weil noch 15 Leute am Zoll festhingen. Darum hat der Pilot die 45-Minuten-Strecke auch glatt mal in 30 Minuten geschafft.

Wir waren endlich in Hamburg. Es war geschafft.
Das letzte Geld wurde vom Konto geholt, Bus- und Bahntickets + Pizza von Pizza Hut (wie hab ich es vermisst) gekauft und ab nach Hause.
Seit Donnerstag Abend sind wir nun wieder da.
Der Stress ist aber noch nicht vorbei. Nun gehts darum
a) einen Schuldigen zu finden, egal wer es ist
und b) das Geld wieder zu bekommen (egal von wem)

Mein Arbeitgeber ist sehr sauer. Nach 4 Wochen meiner Abwesenheit kam noch nicht mal ein "Hallo". naja... abwarten was rauskommt.

Ich bin auf jeden Fall allen Leuten sehr sehr dankbar, die uns da raus geholt haben. Noch 1-2 Tage später und wir wären pleite gewesen, von unserem nervlichen Zustand mal abgesehen.

Da habt ihr ja nu ne Menge zu lesen ^^
Hab ja auch nur fast ne Stunde getippt nun :x
Aber dadurch hab ich mich zumindest wieder an deutsche Tastaturen gewöhnt ^^

Wie gesagt, ein Bericht des schönen Teils unserer Reise folgt bestimmt noch.

Bis dahin,

sweeeet hooooome :D

ps: muha, zum Glück hab ich mit Copy+ Paste gesichert xD

Kommentare

21:44 22.07.2007
Ach du meine Güte...das ist ja echt filmreif , was ihr durchgemacht habt...
Gott sei Dank seid ihr wieder da...
Ich freu mich schon auf den schönen Teil der Reise ^^
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16:26 22.07.2007
Um es mal kurz zusammenzufassen:

- Probleme bei der Abreise
- Probleme mit der Jugendherberge (unser Zimmer wurde weiter-verbucht oO)
- Taifun -> Flüge vertagt
- Tickets nimmer gültig
- diverse fehlgeschlagene Versuche nach Hause zu kommen
- in Japan gabs n Erdbeben, von dem ich zum Glück nichts mitbekommen hab (außer auf CNN, was den ganzen Tag da lief)
und am allerschlimmsten:
- NUR noch Mc Donalds... Ab jetzt erstma 2 Monate nimmer dahin... lieber Burger King ^^
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2007-07-22 15:31