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Friday, 29. March 2024
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 1911-06-27 hh:mm
D. 27.6. Sonntag sagte A. L. z...
D. 27.6. Sonntag sagte A. L. zum ersten Male „Pappa“
ohne jedoch zu wissen was damit gemeint ist,
trotzdem machte es uns die Freude, es will jetzt
überhaupt immer viel erzählen, wobei es oft die
größten Anstrengungen macht, das sieht zu nied-
lich aus. Seit vergangener Woche habe ich die
Breichen wieder aufgenommen. Während sie
das Kind eine ganze Zeit lang verschmähte
schmecken sie ihm jetzt anscheinend sehr gut.
Besonders gern ist es gekochte Kirschen. Die
Zähnchen sind immer noch nicht da, man sieht
zwar wo sie durch kommen wollen, aber
sie selbst zeigen sich noch nicht. Hoffentlich machen
sie „Kleinchen“ nicht zu viel Schmerzen, A. L. ist
ein zu liebes Dingelchen, es liegt jetzt u. hält
sein Mittagsschläfchen. Morgens wird es gewöhn-
lich um 5 Uhr wach, bis 6 geduldet es sich meist,
dann macht ihm Väterchen das Fläschchen,
das, wie immer mit größtem Appetit
verzehrt wird, nachdem macht es gewöhn-
lich noch ein Schläfchen bis gegen 7 Uhr, es
wird dann unten auf das Diwan gesetzt
wo es ganz geduldig bis 8 Uhr auf sein
Bad wartet. A. L. wird sehr gerne gebadet
u. läßt sich auch sehr ruhig anziehen. Nach dem
Bade giebt es wieder ein Fläschchen, mit dem
es einschläft u. so zwischen 12 u. 1 Uhr wieder
erwacht. Es wird dann trocken gelegt u. be-
kommt sein Breichen. Gewöhnlich tragen wir
es dann so bis 3 Uhr etwas sonnen.
Dann wird es wieder trocken gelegt, es bekommt
wieder ein Fläschchen und schläft dann gewöhnlich
wieder ein Stündchen, es wird dann bis um
6 Uhr wieder getragen von ½ 6 Uhr ab meist,
wenn seine guten Rübchen, auf dessen Kommen
sich das Kind schon immer freut, oft geht es
dem Vater entgegen. Um 6 Uhr wird es
dann für die Nacht zurecht gemacht, be-
kommt wieder sein Fläschchen, um ½ 10 Uhr
ungefähr giebt es das letzte, es schläft dann
gewöhnlich bis morgens durch.
Gestern erschrecken wir sehr, ich war in der
Küche um die Suppe heraus zu füllen, A. L.
saß nebenan im kleinen Zimmer im
Wägelchen, plötzlich schreit es ganz jämmer-
lich, ich denke, es ist von einer Wespe gestochen,
ich konnte nicht schnell genug in das Zimmer
kommen und sehe dann zu meinem Schrecken,
wie das kleine Dingelchen ganz zum Wa-
gen heraushängt, um ein Haar wäre es
kopfüber herausgefallen, sein Schutzengel
hat es gewiß davor behütet, dem lb Gott
sei Dankdafür!

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