Die erste Urlaubswoche ist noch nicht um, aber für mich ist das ein guter Anlaß, die letzten Tage für perfekt zu befinden. Bis jetzt habe ich die Zeit richtig genossen und wenn es nach mir ginge, könnte das ewig so weiter gehen. Da man sich gewisse Dinge nicht aussuchen kann, werde ich mich wohl daran gewöhnen, nach meinem Urlaub wieder arbeiten zu müssen. Den Gedanken kann ich noch eine Weile verdrängen und das ist auch gut so. Was für mich ganz wichtig ist, ist die Tatsache, daß mir das Gejammer von A. erspart bleibt. Sie war am letzten Freitag deprimiert, weil sich ihr Chef hat freistellen lassen. Heute war er da, um seinen Schreibtisch aufzuräumen. So ist das nun mal. Wenn er mit bestimmten Dingen nicht mehr klar gekommen ist, blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Kram nehmen und die Biege zu machen. Aber deswegen gleich auf die Tränendrüse zu drücken, muß nicht sein. Ich für meinen Teil bin froh, wenn die beiden Herren im nächsten Jahr weg sind. Deswegen falle ich ganz bestimmt nicht in ein schwarzes Loch. Sorry, aber das geht gar nicht. Jeder geht anders damit um, aber es kann keiner von mir erwarten, daß ich den Leuten nach den Mund rede. Irgendwann kommen andere Leute, es pendelt sich alles wieder ein und fertig ist die Laube. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ob man dann immer noch zufrieden ist, ist die zweite Frage, aber das wird man dann ja sehen. Bis jetzt habe ich nicht einmal an die Firma gedacht und das ist auch gut so. Wobei mir gerade einfällt, daß ich einer Kollegin eine Mail schreiben wollte, wir haben das vor meinem Urlaub so vereinbart. Wenn ich das nicht wieder vergesse, mache ich das morgen. Wenn ich mich schon nicht bei S. melde, kann ich wenigstens die Mail für die Kollegin schreiben. Ich weiß, daß sie sich darüber freut und daß ich auch von ihr eine Antwort bekomme. Dabei weiß ich noch nicht mal, ob ich morgen mit einkaufen gehen soll oder nicht. Ich bin zwar gerne unterwegs, aber ich bin nicht scharf darauf, durch die Weltgeschichte zu fahren, um ein paar Pakete Butter zu kaufen. Ich kann mir das ja noch mal überlegen, denn bis morgen sind es ja noch ein paar Stunden. Was aber so ziemlich sicher ist, ist die Tatsache, daß ich mir jetzt einen schönen Fernsehabend mache. Gleich kommt nämlich meine Lieblingssendung.