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2014-06-06 22:33
Auf der Suche nach dem Haar in der Suppe ...
Ich darf mich zu den glücklichen Menschen zählen, die Tag für Tag mit dem Gefühl aufstehen dürfen, gerne zur Arbeit zu gehen. Ich mag meinen Job wirklich sehr. Leider sind die besten Moment zu rar gesät. Ich stehe immer noch total auf die Recruitment-Prozesse. Nach einem guten Gespräch bin ich für den Rest des Tages auf einem richtigen High. Eine Person darf in der nächsten Zeit noch eingestellt werden. Einmal darf ich die Runde noch mitmachen, ehe ich erst einmal auf unbestimmte Zeit darauf warten muss.

Die liebsten Momente meines Jobs sind mir die, in denen ich mich mit anderen Menschen beschäftigen kann. Besonders stechen da natürlich immer das Recruitment und die unmittelbare Einarbeitungsphase eines neuen Mitarbeiters heraus. Das sind die Zeiten, in denen ich wirklich high flying high am Abend nach Hause gehe.

Ich bin dankbar, die stellvertretende Teamleitung machen zu dürfen. Denn sie gibt mir die Möglichkeit, ein bisschen davon auch in meinen Arbeitsalltag zu integrieren. Damit es eben nicht nur sture Dateneingabe ist. Ich habe ein gutes Gespür für meine Kollegen und konnte das auch immer wieder beweisen.

Es wird gesehen. Das ist besonders schön. Und so konnte ich diese Woche meinen unbefristeten Vertrag unterschreiben. Was sich nur halb so spektakulär anfühlt, wie es sich vielleicht anfühlen müsste. Nachdem man mir in den letzten neun Monaten immer wieder gesagt hat, wie zufrieden man mit meiner Arbeit ist, hätte mich alles andere auch wirklich sehr überrascht.

Ich mag meinen Job wirklich sehr und das Wissen, ihn eben nicht für immer ausführen zu können, macht mich ein wenig traurig. Ich werde das so nicht ewig machen können, weil für ewig das Geld einfach vorne und hinten nicht ausreicht. Ein bisschen mehr muss ich durchaus noch erreichen. Ich will nicht viel vom Leben. Aber das berühmte deutsche Durchschnittseinkommen würde mir schon reichen, um mich ganz ohne irgendwelche Abhängigkeiten von irgendwem selbst durchbringen zu können. Da will ich hin.

Und dann, da sind da diese Moment, in denen fühle ich mich gefangen. Alte Muster brechen auf und ich fühle mich unwohl dabei, mich so fest an etwas zu binden, auch so 'emotional abhängig' zu sein. Manchmal habe ich den Impuls, alles hinschmeißen zu wollen, um woanders neu anzufangen, weil es mir einfach zu eng wird. Es gibt Momente, da ist mir nicht wohl dabei, dass mir mein Job so durchaus wichtig ist.

Zwei Tage vor Ostern hatte ich einen solchen Moment. Die Wochen vor Ostern waren grausam. Das Team war völlig überarbeitet, es war kaum Licht zu sehen und da meine direkte Vorgesetzte für fast die ganze Zeit im Urlaub war, musste ich mich auch noch alleine damit beschäftigen. Sich in einer solchen Situation mit niemandem so richtig austauschen zu können, das war gar nicht schön. Dass einem die Hände gebunden waren ebenso wenig. Es war anstrengend. Am liebsten hätte ich allen gerne auf einmal geholfen. Aber bei manchen hat es mir mehr ausgemacht, sie so überarbeitet zu sehen als bei anderen. 'Meine' Volontärin, die ich im August eingearbeitet habe, war eine dieser Personen.

Meine Chefin kam am Montag vor Ostern aus ihrem Urlaub zurück. Am Dienstag haben wir über die Situation im Team ausführlich gesprochen und in diesem Gespräch habe ich mich unter anderem auch für meine Volontärin krumm gemacht. Meine Chefin war sehr verständnisvoll und einsichtig und alles schien auf einem guten Weg zu sein.

Einen Tag später, am Mittwoch vor Ostern, nahm sie mich kurz zur Seite, um mir mitzuteilen, dass 'meine' Volontärin am Dienstagabend ihren Job gekündigt hat. Mir sind in dem Moment die Gesichtszüge so ziemlich entgleist.

Rational und objektiv betrachtet kann ich das Mädchen absolut verstehen. Ich würde auch niemandem davon erzählen, dass ich einen neuen Job suche, ehe ich nicht weiß, dass das auch etwas wird. Außerdem hat sie wirklich eine tolle Chance geboten bekommen, die jeder angenommen hätte. Dass sie für einen anderen Job gekündigt hat, das störte mich gar nicht so sehr.

Die Art und Weise, wie ich davon erfahren habe, hat mich wirklich verletzt. Sie wusste, dass ich auch ihretwegen mit meiner Chefin sprechen wollte. Sie hat mitbekommen, wie sehr ich mich verrenkt habe, ihr Druck abzunehmen. Ich dachte, wir hatte ein wirklich gutes Verhältnis. Von allen Kollegen war sie diejenige, zu der ich doch so den persönlichsten Zugang hatte. Sie hat sich mir auch in anderen Dingen anvertraut. Wirklich persönlichen Dingen.

Aber das ... Meiner Chefin musste sie es natürlich sagen, damit die Kündigung noch wirksam wurde zu ihrem Wunschdatum. Dass meine Chefin mit mir mehr oder weniger gleich die Konsequenzen besprechen würde, muss der Volontärin auch klar gewesen sein. Sie wusste ja, wie das bei uns läuft. Ich habe es auch noch von ihr erfahren. Aber zwei Tage später. Am Nachmittag des Gründonnerstags hat sie es mir dann persönlich gesagt. Und das hat mich sehr getroffen.

Natürlich ist mir klar, dass meine Chefin ihre erste Ansprechpartnerin war. Natürlich ist mir klar, dass sie eine Reihe Sachen auf dem Herzen hatte. Aber irgendwie fand ich das alles etwas seltsam. Sie hat mir sogar am Montag vor Ostern noch erzählt, dass sie sich den Gründonnerstag frei genommen hat (ja, immerhin, sie hat es mir dann an ihrem freien Tag gesagt), weil an dem Datum ihr Vater gestorben ist und sie sich seinen Todestag immer für schöne Dinge freihalten will. Für mich stimmte da irgendwie das Verhältnis nicht. Den ganze Mittwoch über haben wir noch miteinander gearbeitet. Sie zwar von zu Hause aus und ich vom Büro aus, aber für so übliche Arbeitsfragen war ja an dem Tag auch Zeit. Ich hätte es erwartet, dass sie mir mittwochs von ihrer Kündigung erzählt.

Für mich war Ostern in diesem Jahr dann gelaufen. Das ganze Wochenende habe ich immer wieder viel und ausdauernd geheult. Dabei war mir durchaus bewusst, dass ich überzogen reagiere, wobei sich dadurch eigentlich alles nur noch verstärkt hat, das Sich-Schlecht-Fühlen. After all, it's just work ... Und wenn einen sonst im Leben nichts mehr so treffen kann, merkt man doch, wie einsam es um einen geworden ist.

Der Weggang meiner Volontärin war schon schlimm für mich. Sie war mein Arbeitsbaby, mein Küken, irgendwie. Aber auch die ersten drei Monate von 2014 haben mir so gut getan. Anfang Januar kam ein neuer Mitarbeiter hinzu. Meine Volontärin hatte ihn eingearbeitet. An guten Tagen waren wir zu viert im Raum und die Chemie stimmte vorne und hinten. Das war wirklich ein super, super Trupp und man merkt, dass sie auch jetzt meinen beiden Jungs, die mir geblieben sind, fehlt. Wir vier zusammen, das war einfach wirklich passend.

Und es hat mir persönlich so gut getan. Gerade seit Februar habe ich persönlich so eine positive Entwicklung genommen. Seit Februar lebe ich vegan, wobei ich das Wort an dieser Stelle nur benutze, um zu beschreiben, wie ich mich ernähre. Mit der Ideologie hinter dem Wort stimme ich nicht hundertprozentig überein, deswegen vermeide ich es, mich als Veganerin zu bezeichnen. Nein, eine ethische Veganerin bin ich ganz sicher nicht durch und durch, aber ich merke, dass es mir gut tut und glaube, dass es durchaus genügend Gründe gibt, der Gesundheit wegen vegan zu werden.

Meine Blutwerte geben mir recht. In den letzten Jahren waren meine Cholesterinwerte immer zu hoch, im Mai waren sie im absoluten Idealbereich. Das habe ich schon ein bisschen gefeiert. Ein bisschen sehr. Mir geht es sehr gut damit. Dazu habe ich wieder mit Yoga/Pilates angefangen. Ich stehe unter der Woche immer zwischen vier und fünf auf, um vor der Arbeit noch so um die 50 Minuten die verschiedensten Übungen zu machen. Vom Anfang im Februar bis jetzt war es ein gewaltiger Schritt. Damals war ich so durch und durch steif, jetzt beobachte ich fasziniert, wie ich mich von Woche zu Woche wieder mehr verbiegen kann.

Weil ich auf einmal so eine Lust verspüre, mich mit meinem Körper und meiner Gesundheit zu befassen, habe ich im Februar auch eine Weiterbildung im Bereich der Ernährungsberatung angefangen. Um auch etwas für meine Geist zu tun, sozusagen. Zwar hat mich mein 'richtiger' Job seit locker Mitte März so beansprucht, dass ich seitdem mit den direkten Ausbildungsunterlagen nicht mehr viel gemacht habe, aber über weniger komplexe Medien bin ich auch in dem Bereich seit Februar kontinuierlich am Ball geblieben.

Meine Arbeit, die trägt mich bei all dem. Die Viererkonstellation mit meiner Volontärin war da ganz ideal. Und ich muss auch wirklich sagen, dass sie persönlich einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen hat, dass dieser Stein in meinem Leben ins Rollen kam. Sie selber ist auch Veganerin, wir haben uns viel über diese Thema unterhalten. Als ich in einem Gespräch sagte, dass ich selber seit Jahren kein Schweinefleisch mehr esse, weil ich es einfach nicht mag, wurde mir erst im Nachhinein bewusst, dass die Salamisticks, die ich in meiner Brotbox hatte, auch aus Schweinefleisch bestehen. Dass mehr oder weniger alle Wurst aus Schwein gemacht wurde, wurde mir erst da wieder bewusst.

(Ein weiter Grund war übrigens, dass mir mein Körper am 01.Februar recht eindrucksvoll gezeigt hat, wie wenig belastbar er zu dem Zeitpunkt war. Und da dachte ich mir dann selbst, dass ich ja auch nicht jünger werde und langsam mal etwas tun muss, damit ich nicht doch noch irgendwann gesundheitliche Probleme bekomme.)

Meine Fahrkarte habe ich übrigens auch im Februar abgeschafft. Ich dachte mir, in meinem Alter muss es möglich sein, alles, was innerhalb von vier Busstationen liegt, auch zu Fuß erledigen zu können. Seitdem laufe ich. Nur wenn ich weiter weg will, nehme ich mal die Öffentlich. Damit spare ich nicht nur Geld, auch das tut mir einfach gut.

Es ist gut, dass ich mir all das erhalten konnte, obwohl meine Volontärin gekündigt hat. Es ist weniger gut, dass die Art und Weise ihrer Kündigung mich so getroffen hat, dass ich vier Tage lang völlig neben mir stand und auch jetzt noch ein wenig heulen könnte, wenn ich darüber nachdenke. Das gefällt mir gar nicht, dass meine Arbeit so einen wichtigen Teil meines Lebens einnimmt, dass es mich wirklich persönlich hart trifft, wenn sich unschöne Veränderungen ergeben.

Nun gut, auch ohne die Volontärin läuft es. Der Arbeitsalltag sowieso, aber auch persönlich und in meinem Leben läuft es. Das liegt sicher auch zu einem großen Teil daran, dass mir wenigstens meine beiden Jungs geblieben sind. Auch zu dritt passte das noch alles wunderbar, wir waren wirklich ein eingespieltes Team und es war super, mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Es war super? Na ja, seit Mitte Mai haben zwei neue Leute bei uns angefangen. Die eine hat den Sitzplatz meiner Volontärin übernommen. Na ja, nicht ganz. Sie kam auf den Platz, auf dem der Küsschen-Kollege bisher saß. Er hat dann während der letzten zwei Wochen statt mir gegenüber direkt neben mir gesessen. Und ... irgendwie war das merkwürdig.

Wir waren morgens immer knapp zwei Stunden alleine im Büro. Und so manchmal ... An einem Morgen sprachen wir darüber, dass ich mich frage, ob die Erdbeerverkaufshäuschen, die in der ganzen Stadt hier verteilt stehen, wohl schon morgens vor halb acht geöffnet haben. Am nächsten Morgen kam er mit einer Schale Erdbeeren ins Büro, denn er hatte tatsächlich eines aufgetan, was schon geöffnet hatte. Das war an einem dieser kurzen Sommertage im Mai. Es war warm, es war morgen, das Fenster war auf, eine leichte Brise kam rein und die Erdbeeren zwischen uns rochen so, so krass nach Erdbeeren ...Es war irgendwie seltsam und die komische Stimmung verflüchtigte sich (wie jeden Morgen), sobald eine dritte Person den Raum betrat.

Letzten Mittwoch verbrachten wir mal wieder einen netten Tischtennisabend mit allen Kollegen in einer Kneipe. Zusammen mit dem Küsschen-Kollegen und der neuen Kollegin brach ich auf. Wir waren noch etwas essen und irgendwie ... Ich bin es nicht gewohnt, dass sich Leute auf einmal an mir orientieren und sich genau dasselbe Essen bestellen wie ich. Solche Kleinigkeiten machen mich nervös, weil ich dazu noch viel zu wenig ich selbst bin, um damit gut umgehen zu können, dass sich Leute an mir orientieren.

Hm, wie dem auch sei, es ist irgendwie komisch geworden. Wir haben uns immer gut verstanden, hatten immer auch viel Spaß bei der Arbeit, haben rumgeflachst, uns ein bisschen geneckt, ja, vielleicht im Nachhinein betrachtet auch ein bisschen geflirtet, wobei das für mich in dem Moment an sich nie auch nur mit einem entferntesten Hintergedanken so was wie flirten war, aber ... Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie aufmerksam und zuvorkommend er in jeder Hinsicht ist. Kleine Beispiele spare ich mir an der Stelle, aber ich bin mir recht sicher, dass er der einzige unter meinen Kollegen ist, der bisher mitbekommen hat, dass ich eine gewisse Faszination für den Kollegen mit den eisblauen Huskyaugen hege.

Ich sprach von zwei neuen Kollegen. Es war relativ bald nach Ostern klar, dass wir zwei neue Leute bekommen würden. Als Ersatz für 'meine' Volontärin und als Ersatz für eine Schwangere. Mir war sehr schnell klar, dass ich wieder trainieren wollte (sprich eine neue Person einarbeiten wollte), aber leider konnte ich die neue Kollegin, die Anfang Mai angefangen und zu uns ins Büro gekommen ist, nicht einarbeiten, weil dazu meine eigene Zeit nicht reichte. Also habe ich mit meiner Chefin abgesprochen, dass ich die zweite neue Person einarbeiten werden.

So weit so gut, ich habe auch einen guten Fang gemacht. Der Neue hat am Montag angefangen und ist wirklich unkompliziert, weil er schon mal in diesem Bereich gearbeitet hat. Ihn einzuarbeiten ist wirklich sehr angenehm und wenig anstrengend.

Na ja, die Formalitäten waren mit meiner Chefin geklärt, da sagte sie mir, dass sie für die Trainingszeit des zweiten Neuen den Küsschen-Kollegen aus meinem Raum zu sich in den Raum holen wollte. Das macht so wie es ist auch absolut Sinn, aber war in dem Moment schon komisch.

Ja, im ersten Moment habe ich schon geschluckt, weil es in knapp einem Monat die zweite wichtige Bezugsperson war, die mir da, wenigstens vorrübergehend, verlorengeht. Persönlich hatte ich damit schon ein bisschen Bauchschmerzen, weil ich schon Angst habe, dass mir die ganzen positiven Veränderungen in meinem Leben wieder abhandenkommen, wenn ich den Push nicht mehr habe, den mir meine Arbeit und meine unmittelbaren Kollegen geben.

Die Woche um Christi Himmelfahrt war mir schon etwas übel und ich überlegte schon, wie ich es anstelle, dass ich den Küsschen-Kollegen auf jeden Fall wieder zu mir in dem Raum kriege, so auf lange Sicht. Ich muss dazu sagen, dass der zweite meiner so genannten Jungs mein ehemaliger Mentor und Trainer ist, der mich damals eingearbeitet hat und dem ich die Stelle der stellvertretenden Teamleitung damals quasi vor der Nase weggeschnappt habe. Damals in der Bewerbungsphase hatte ich ja schon durchaus meine Probleme mit ihm oder wenigstens mit seiner Arbeitshaltung. Und auch bevor die Stelle ausgeschrieben war, hatten wir beide keinen so guten Draht zueinander.

Ich sehe mein Verhältnis mit ihm auch immer noch ein bisschen ambivalent. Aber mit 'meiner' Volontärin und auch mit dem Küsschen-Kollegen hat sich unser Verhältnis so sehr gebessert. Mit einem Puffer zwischen uns funktionieren auch er und ich wirklich sehr gut zusammen. Das läuft.

Nun ist er mir geblieben und meine funktionierenden Puffer sind beide weg. Und das nervt mich irgendwie auch, dass ich auf ihm so hängenbleibe. Das muss ja auch nicht sein. Auch deswegen hatte ich Bauchschmerzen, als meine Chefin auf die Idee kam, ausgerechnet den Küsschen-Kollegen aus dem Raum zu nehmen.

Ich hasse es, dass ich mich noch immer so in Kleinigkeiten verlieren kann. Kurz und knapp, seit gut zwei Wochen herrscht irgendwie eine ganz merkwürdige Stimmung zwischen mir und dem Küsschen-Kollegen. Morgens bin ich immer vor ihm da und weil er keinen Schlüsselt hat, muss ich ihm auch jetzt noch jeden Tag die Tür aufmachen. Und auf einmal habe ich Herzklopfen unmittelbar in den fünf Minuten bevor sein Klingeln zu erwarten ist. Heute habe ich mich dabei erwischt, wie ich vor dem zweiten Klingeln erst mal Frisur und Kleidung in Form brachte.

Und das gestern hat mich irgendwie irritiert. Zur Erklärung: Bei Skype ergibt es manchmal einen Smiley mit einem Kussmund, wenn man ein K in Klammern schreibt. In unserem Arbeitsalltag kommt es schon mal öfter vor, dass wir eingeklammerte Ks benutzen müssen. Darauf bezog sich die Erklärung in dem Satz. Das davor war irgendwie ...Out of context, weil Skype in dem Moment auch nirgends irgendwelche Sachen in Kussmund-Smileys verwandelt hatte. Ich war irritiert.

Und ich frage mich, ob ich das noch immer so möchte, dass er nach der Einarbeitungsphase der neuen Kollegen wieder zurück in unseren Raum kommt. Es ist meine übliche Vermeidungsstrategie. Dem Kollegen mit den eisblauen Husky-Augen gehe ich seit Monaten aus dem Weg, weil ich gemerkt habe, dass ich nur dann kein Herzflattern bekommen, wenn ich mindestens einen Meter Sicherheitsabstand von ihm halte. In der Küche standen wir gelegentlich mehr als außergewöhnlich nah (auf jeden Fall unter dem Meter) beieinander und das hat mir gar nicht gut getan, das hat mich schon ganz schön flatterig gemacht. Seitdem gebe ich mir die größte Mühe, nicht mehr zu seinem üblichen Küchenrhythmus auch dort zu sein und das klappt eigentlich ganz gut.

Vermeidung. Ein Teil von mir ist unzufrieden. Ein Teil von mir fühlt sich gar nicht wohl mit der Wichtigkeit, die der Job mittlerweile hat. Kleinigkeiten, an denen man mosert. Minidinge, die einen beschäftigen. Am Ende ist es dann doch wieder die alte Angst. Es ist auch die Erfahrung, dass nie etwas auf lange Sicht gut ausgegangen ist, was mir mal für eine Weile so gut tat.

Wenn ich an Momente wie die Zeit um Ostern herum denke, ist mir ganz und gar nicht wohl damit, dass es mir eigentlich gerade wirklich richtig gut geht und dass mein Job daran einen nicht unerheblichen Anteil hat. Aber das ist alles so flüchtig. Vielleicht suche ich deswegen gerade das Haar in der Suppe und hänge mich an Kleinigkeiten auf. Ja, vielleicht ist es das ...

Kommentare

14:23 01.07.2014
seitan macht mein vater auch oft selber, relativ "reines" produkt. soll an sich kein fleischersatz sein, ich sag das nur für "laien" (seitan kennt man nicht so wie tofu).. wie gesagt ich hab tofu usw. schon vor 20 jahren gefuttert
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20:18 07.06.2014
Danke für die Kommentare, ihr zwei. Zum Thema 'Fleischersatz': Davon bin ich kein so großer Fan. Einfach weil ich mich bemühe, möglichst clean zu essen, also je weniger verarbeitet ein Produkt, um so besser. Natürlich habe ich auch mal ein bisschen rumprobiert und ich kenne ein Gyros auf Seitanbasis, das wirklich lecker ist. Tofu ist ganz cool, kommt aber auch nicht so oft zum Einsatz, nur dann, wenn ich zum Beispiel Lust auf eine Carbonara habe oder so. Allerdings stehen da noch einige Dinge auf meiner Liste, die ich unbedingt mal ausprobieren möchte. Tempeh, Seitan und Lupinen pur ... Aber das läuft mir ja nicht weg. Klingt auf jeden Fall sehr interessant, dein Vorschlag, Kali. Yumm ...
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10:13 07.06.2014
Da tut sich wirklich einiges.
Es ist schön, nochmal (richtig) was von dir zu lesen, darin auch, dass es dir gut geht... auch wenn es so viele "Aber" dazwischen gibt...
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06:06 07.06.2014
wow, einige veränderungen bei dir..!

ich glaube, es lässt sich einfach nicht vermeiden, dass menschen, mit denen wir beim job jeden tag so viele stunden verbringen, einem nahe gehen. einen beeinflussen.
es ist nachzuvollziehen, dass ihr abgang dich so getroffen hat. ich glaube, mir wäre es da ähnlich ergangen.

respekt zu deinem morgendlichen training, ich steh zwar auch so früh auf, aber jeden tag so eine disziplin, schön!
kennst du denn auch seitan? eine andere alternative zum "fleischersatz". ich bin makrobiotisch aufgewachsen, es gibt so viele leckere sachen.
seitan scharf angebraten hab ich immer sehr gemocht
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2014-06-06 22:33