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2013-01-02 11:04
Auf den Spuren alter Freunde
Heut wird geputzt, gewienert und geschafft. Im Anschluss geh ich dann zum Probieren ins Fitnessstudio, hat allerdings wenig mit einem Vorsatz fürs neue Jahr zu tun, sondern einfach damit, dass ich heut durch die Ferien meines Mannes auch früh hin kann zum Schnuppern. Vielleicht packt mich ja wieder der Wahn wie 2010 auf 2011 und ich trainier so viel wie damals. Das wäre schon toll. Paul muss mir eben wieder den Rücken mit den Kids freihalten und somit komm ich zu Zeit nur für mich. Damals bin ich 3 - 4 mal die Woche hin und hatte das erste mal so richtig Freude am Sporteln (mal abgesehen von der Zeit als ich getanzt hab).

Mensch, Ryan ärgertn Ryan schon wieder. Killian läuft im übrigen seit knapp 3 Wochen und sieht aus wie ein kleiner Pinguin. Der wackelt so komisch dabei.

Meine Sophia ist jetzt auch eine "große". Sie hat noch zum Ende des Jahres am 30. ihre Periode bekommen. Das ist schon irgendwie ein eigenartiges Gefühl, dass sie rein körperlich jetzt schon für ein Kind bereit wäre. Die Zeit bis zu ihrer "Reife" verging einfach viel zu schnell. Schade, dass man nicht an der Uhr schrauben kann. Jetzt werd ich fast melachonisch, denn mit meinen Jungs wird das sicherlich anders verlaufen. Wilder! Das zeichnet sich ja jetzt schon ab. Klar haben beide auch ein großes Kuschelbedürfnis (mein die Jungs), aber dieses Mama-Tochter-Ding, wird so nicht mehr passieren. Nun, ganz verloren hab ich sie ja auch nicht, wir gehen heut abend ins Kino. Müssen nachher noch nachlesen was uns zusagt und Karten ordern. Wird mit absoluter Sicherheit ein entspannter Abend. Sophia und ich verstehen uns ja ganz gut und können normalerweise viel miteinander Lachen.

Morgen hat Paul dann einen Tochter-Papa-Abend. War nämlich schon wieder eifersüchtig, dass wir heute Kino geplant hatten. Denkt dann immer er käme zu kurz mit seinen Kindern. Nun, morgen geh ich weg und er hat sein Töchterchen ganz für sich - gut, nachdem er die Kleinen ins Bett gebracht hat.

Ich treff mich mit Ryans Patin erst beim Thai und im Anschluss geht es in eine Kneipe. Arthur kommt auch mit. Arthur ist ein uralt Bekannter, den ich aber im Lauf der Zeit und durch meinen Ortswechsel irgendwie aus den Augen verloren habe. Wir waren damals recht viel unterwegs, in einer kleineren Gruppe. Muss so die Zeit zwischen 17 und 21 gewesen sein. Einer der Hauptfiguren damals war Armin. Armin war soooo lustig, das war unglaublich. Ich liebe lustige Menschen. Er war ein Menschenfänger, stets interessiert an allem und jedem. Keiner war im zu dumm oder zu anders. Er hatte einfach ein freies Hirn und keien Mauern im Kopf. Ich erinner mich an eine wirklich schlimme und eklige Sache. Armin war Kälteanlagentechniker machte dann noch seinen Meister dazu und war zum Ende hin auch Selbständig. Jedenfalls mußte er in einer Klinik in eines der Leichenkühlfächer. Das war kaputt. Ist ja schon schlimm genug, aber noch schlimmer war, als er mir erzählte, dass da so ein Sieb oberhalb des Kopfes war, der wohl verstopft war. Als er ihn aufschraubte, kam ihm die ganze Leichensoße entgegen und lief ihm ins Gesicht. BOOOOOahh. ich werd das nicht vergessen. Ekelhaft. Er konnte schon wieder drüber lachen. So war er. Kennengelernt hatte ich Armin über Luse. Das war der Spitzname seinen kleinen Bruders. Luse und ich waren sofort auf einer Wellenlänge, wir scheckerten und lachten die ganze Zeit miteinander, trafen uns ständig und ich fand auch ihn unheimlich humorvoll. Lustige Menschen ziehen mich an. Jedenfalls war es recht tragisch, denn wir waren am Abend verabredet, er ereichte mich telefonisch nicht, ging dann mit Freunden zu einer Kirchweih und als er mit seinem Motorrad (nüchtern) wieder gen Heimat fuhr, kam er i-wie von der Straße ab. Er öffnete seinen Helm und versuchte das nächste Auto zu stoppen das angefahren kam. Wahrscheinlich, damit der ihm Half das Motorrad aus dem Graben zu bringen. Tja, leider war der Fahrer betrunken, kam von der gleichen Kirchweih. Er fuhr Christian um, der durch die Luft geschleudert wurde und im Anschluss so landete, dass der Betrunkenen direkt über seinen Kopf fuhr. Der Fahrer beging Fahrerflucht, wurde aber kurz darauf gefaßt. Die Strafe war mehr als mild. Luse war tot. Daraufhin kamen Armin und ich uns näher. Ich kann es nicht sagen, aber bei beiden Brüdern war ein knistern in der Luft. Es war nie so, dass wir zusammenkamen, aber es war immer eine gewisse Turtelei. Armin und ich verbrachten sehr viel Zeit miteinander, meine Eltern liebten ihn, denn wie ich schon schrieb er war so offen und verrückt. Er wanderte viel, quatschte die Leute voll und die Leute mochten seinen gewinnende Art. Armin verunglückte auch mit seinem Motorrad. Er kam auch von der Straße ab und fuhr gegen einen Mini-Baum. Der einzige auf nem Kilometer. Sonst wuchsen da nur Sträucher. Es hat vielleicht so kommen müssen. Armin und Arthur lernten sich beim Zivi kennen. Beide arbeiteten bei der Lebenshilfe. Sie paßten einfach zusammen. Armin der Laute und polternde, Arthur der Leise und Poet. Arthur war ein Bildhübscher.

Es war tragisch an 2 Beerdigungen diese gebrochenen Eltern zu sehen, die zwei ihrer Kinder (sie hatten noch 3 Mädchen) zu Grabe trugen. Soweit ich weiß, haben die Eltern diesen Verlust auch nie verkraftet.

Auf Fb war ich mit einem alten Bekannten befreundet und sah neulich, ein "Like" eines Arthurs. Ich dachte mir, das Profil seh ich mir mal an, soviel Arthur in meiner Altersklasse gibt es ja auch nicht. Tätsächlich es war mein alter Freund. Ich bot Freundschaft an, wir schrieben eingige Male hin und her und vor ca. 3 Wochen trafen wir uns dann. Er ist inzwischen in der gleichen Stadt gelandet wie ich, seit kurzem von seiner Frau getrennt und hat einen 4jährigen Sohn. Die Chemie stimmte, auch wenn er ein wenig grüblerischer als ich ist. Aber er ließ sich zur guten Laune verführen. So saßen wir, tranken ein paar, die alte Zeit war wieder present und es war ein lustiger Abend. Ach, auch Arthur hat seinen Schaden durchs Motorradfahren. Er verunglückte und seitdem ist sein linker Arm gelähmt.

Morgen kommt er mit mir und Ryans Patin mit. Das wird sicher schön. Ich bin gespannt ob die zwei sich auch von früher kennen. Weit auseinandergewohnt haben die zwar auch nicht, denn Steffi kommt ja auch aus der Fränkischen Schweiz, aber Schule und Freundeskreis waren unterschiedliche. Hinzu kommt, dass Steffi ja recht schnell wegzog und dann ihr Freundeskreis eher auf Schwule und Lesben reduzierte (ich bin einer der wenigen Ausnahmen).

Soweit jetzt mal. Ich weck jetzt mal die Schnarchis. So lange Schlafen...! Tztztz!

Kommentare

12:59 02.01.2013
oh, okay. ja, das stimmt schon. ich glaub auch, dass man als alleinerziehende echt schauen muss dass man zeit und aufmerksamkeit gerecht verteilt. gut, wir sind ja zu zweit, das macht die sache deutlich leichter.

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12:39 02.01.2013
nein, also liebesarm verlief meine kindheit ganz sicher nicht, das hast du falsch verstanden. es ist halt auch schwer, alle kinder gleich zu behandeln - gerade, weil meine mutter ja alleinerziehend war/ist. ich hatte eine sehr schöne kindheit! ich fand es in deinem text halt nur so schön, dass ihr euch zusammen sehr viel mit euren kindern beschäftigt, aber dass auch jeder mal was alleine mit ihnen unternimmt.
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12:23 02.01.2013
Liebe grummel, da hast du wohl recht. mit motorrädern kann einfach zu schnell was passieren. habe in meiner jugend sehr viele freunde verloren, weil es damals als normal und chick galt ein zweirad zu fahren. bis ich 20 war, sind 8 meiner freunde verstorben und viele haben unfälle mit bleibenden schäden überlebt (siehe arthur oder gar mein bruder, mit steifen Handgelenk). Meine beste Freundin starb mit 16 etc.

Ich glaub nicht, dass unsere Kinder ein Liebesdefizit haben. Ganz sicher nicht. Und Sophia ist jetzt grad in einem Alter, wo man auch mal über andere Dinge sprechen kann, da sie schon viel umreißt. Ich lieb meine Kinder.

Das Deine Kindheit so liebesarm verlief ist echt traurig. Ich weiß nicht so genau wie meine war. Auch nicht die Beste würd ich sagen. Aber das man nicht unbedingt die schlechten Eigenschaften seiner Eltern kopiert hab ich und meine Brüder schon längst bewiesen.
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11:55 02.01.2013
ich finde es toll, wie ihr euch um eure kinder kümmert. von dem, was man hier so liest. ich kenne das ja gar nicht so wirklich so, meine eltern sind getrennt und in meiner kindheit stand wohl eher mein kleiner bruder im mittelpunkt (jedenfalls erzählt man mir das so, ich kann mich nicht erinnern, ob ich mich nun benachteiligt fühlte oder nicht). und was du so schreibst, achtet ihr ja doch drauf, dass keiner zu kurz kommt und ihr viel unternehmt!

und die story ist echt tragisch. ich halte auch nicht so viel von motorrädern... selbst wenn man nüchtern ist/keinen fehler macht, kann da trotzdem so viel passieren...
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2013-01-02 11:04