...aber ich mag keinen Zucker. Daß ich keinen Zucker mag, kann ich so nicht unterschreiben, denn sonst hätte ich vermutlich Traummaße. Und wenn ich ehrlich bin, macht die Arbeit das Leben auch nicht immer süß. Ich gehe zwar gerne arbeiten und freue ich mich auch auf morgen, aber im Büro ist auch nicht alles vom feinsten. Das fängt doch schon damit an, daß die Jungs einen in den Rücken fallen und mal eben zum Vorgesetzten rennen, ohne vorher einen Ton zu sagen. Es vergeht nicht einen Tag, an dem man nicht diskutieren muß und das ist nicht gerade sehr förderlich. Selbst mir geht das mittlerweile auf die Nerven, aber ich versuche immer wieder, das Beste darauf zu machen. Daß mir das nicht immer gelingt, muß ich an der Stelle nicht erwähnen. Es kommt sogar vor, daß ich mich selbst nicht mehr hören kann und mir mein Gejammer selbst tierisch auf die Nerven geht. Daß ich meinen Frust irgendwann los werden muß, ist auch klar. Ich kann nicht immer alles runter schlucken und in mich rein fressen. Ich muß auch mal auf andere Gedanken kommen. Das gelingt mir nicht immer, aber man kann es ja mal versuchen. So einfach ist das. Doch ob das wirklich immer alles so einfach ist? Garantiert nicht. Mir geht es zwar auf die Nerven, daß meine Mutter manchmal die gleichen Fragen stellt, aber mir war es vorhin wichtig, ihr zu sagen, daß ich froh bin, sie zu haben. Das stimmt ja auch. Ich kann besser damit leben, daß sie ein paar Aussetzer hat als ohne sie auskommen zu müssen. Das wird über kurz oder lang passieren, aber das kann ich mir momentan nicht vorstellen. Und wenn es nach mir ginge, dann soll man sich mit der OP auch noch ganz lange Zeit lassen. Da steckt man zwar nicht drin, aber wenn es noch ein paar Monate mit Tabletten geht, soll man es eben so versuchen. Oh Mann, ich bin gerade richtig sentimental und heule wie ein Schloßhund. Das ist mir zuletzt passiert, als meine Mutter zwischen den Jahren im Krankenhaus lag und es so gar nicht gut aussah. Es muß aber auch mal gut sein.

Das Wochenende bei der Verwandtschaft war gut, leider viel zu kurz. Dabei war mein Wochenende schon ein Tag länger, aber wie das nun mal so ist, bin ich noch immer nicht zufrieden. Das ist man eigentlich nie. Wir haben für März 2016 eine Einladung zum 60ten Geburtstag. Wann genau das sein wird, weiß ich allerdings nicht, es muß wohl erst noch die Lokalität geklärt werden. Demnach kann ich auch meine freien Tage legen. Und da man ja sonst nichts zu tun hat, überlege ich seit dem Vormittag, was man so schenken kann. Ich persönlich habe schon zwei Sachen, die allerdings mehr als Scherz gedacht sind. Aber da bis März ja noch ein wenig Zeit ist, kann ich diesen Gedanken auch noch ein wenig hinten anstellen. Dafür hat es uns irgendwie tierisch erwischt. Gestern gab es Hähnchen zum Abendessen, die auch lecker waren. Die Haut war so scharf, daß mir das auf den Magen geschlagen ist. Was macht man, wenn man kein Hausmittelchen zur Hand hat? Man steckt sich den Finger in den Hals. Seitdem habe ich auch keine Probleme mehr. Ich war nicht die einzige, der es so schlecht ging. Mein Vater war kurz davor, ins Krankenhaus zu fahren, weil er das Gefühl hatte, zu platzen. Im Gegensatz zu mir geht es ihm aber noch nicht besser. Man ist eben nichts mehr gewöhnt. Es gibt schlimmeres. Wobei ich es nicht gerade prickelnd finde, daß ich ab morgen wieder um 4.30 Uhr aufstehen muß. Gerade jetzt, wo es morgens dunkel ist und ich schon allein deswegen keine Lust habe, mein warmes Bett zu verlassen. Aber ich muß och zwei Wochen ins Büro, bevor ich zwei Wochen Urlaub habe. Etwas besseres gibt es in meiner Situation nicht. Wobei ich gerade überlege, ob es nicht sinniger wäre, einen langen Schlafanzug anzuziehen. Ich könnte mich aber auch mit einer Decke ins Wohnzimmer setzen. Es ist wirklich schlimm, wenn man sich nicht einig werden kann. Ich gehe jetzt erstmal unter die Dusche und kann immer noch überlegen, für was ich mich entscheide. Daß ich danach nicht viel schlauer bin, ist so klar wie Kloßbrühe, aber das macht den Braten nun auch nicht mehr fett.