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2005-04-02 02:23
Angst vor Sport
Eigentlich wollte ich ja gerade schlafen gehen weil ich morgen verhältnismäßig früh raus muss (um 10 Uhr, quasi noch mitten in der Nacht! ) und unglaublich öde 6 Stunden Kurs vor mir habe, aber das muss ich jetzt noch los werden, sonst ändere ich morgen wieder meine Meinung.

So blöd es klingt, aber ich hab wirklich Angst davor wieder mit dem Sport zu beginnen. Ich habe aber auch einen Grund dafür: mit Sport hat das Übel immer angefangen. Die letzten beiden Male habe ich immer sofort mit 45min Crosstrainer/Hometrainer mind. 5x die Woche begonnen, am besten jeden Tag. Das Problem war aber nicht dass ich die Lust darauf verloren hätte, das Problem war immer der Gewichtsstillstand der kurze Zeit darauf gefolgt ist. Ich /weiß/ ja dass das dann am Muskelaufbau liegt und eigentlich nur gut ist für die Figur, und es dann noch schneller bergab geht, aber diese Zeit zu überwinden ist mir bisher nicht gelungen und war wenn ich so darüber nachdenke eigentlich immer der Beginn der Phasen wo ich schludrig geworden bin.

Deswegen habe ich mir auch gedacht: 'Gut, bis 85kg machst dus ohne Sport, dann hast du wieder ein kleines Stückchen geschafft und es macht nichts wenn du da ein bisschen länger stehenbleibst'. Gestern habe ich dann beschlossen dass ich beginne sobald mein Vater seine Hanteln gefunden und mir mitgebracht hat (etwa 1 Woche), und bis dahin auch noch nicht auf den Hometrainer steige, damit ich noch ein bisschen Zeit habe mit dem Gewicht runterzukommen.

Jetzt sitze ich da, finde mich total ekelig und wabbelig und denke mir: 'Nein, so lange kannst du nicht mehr warten, das Gewicht muss dir egal sein, steig zumindest schon aufs Heimfahrrad'.

Ich weiß echt nicht was ich tun soll. Wenn ich nicht sofort damit anfange werde ich mich die nächsten Tage wohl auch noch schwabbeliger als sonst fühlen, einfach weils mir seit gestern seit ich mit diesem miesen unguten Gefühl aufgewacht bin aufgefallen ist und ich gerade kein gutes Körpergefühl habe (schade, da ich mich die letzten Wochen großartig gefühlt habe und mir einiges echt leichter gefallen ist).

Wenn ich aber gleich wieder voll einsteige, fürchte ich dass ich wieder aufgebe sobald der Stillstand da ist. Das Wissen darum woher es kommt und dass es bald weitergeht nutzt mir nichts, das hab ich ja schon zweimal bewiesen. Da helfen alle Versicherungen nichts dass ich alles richtig mache mit meiner Ernährung. Erschwerend kommt dann wieder dazu dass ich nicht weiß ob ich genug esse weil man sich die Bonuspunkte für den Sport natürlich beinahe nur subjektiv berechnet (klar hat man einen Anhaltspunkt, aber 'mittlere-' und 'hohe Intensität' sind seeeehr dehnbare Begriffe). Wenn ich mich aber falsch einschätze und mir zu wenig Punkte für den Sport gutschreibe und deswegen dann wieder zu wenig esse (man muss seine Sportpunkte aufessen, zumindest bis man an der Untergrenze seiner Pointsspanne ist), dann habe ich DESWEGEN einen Stillstand, und nicht wegen des Muskelaufbaus wie ich wohl im ersten Moment vermuten werde. Und gerade mein Körper reagiert so empfindlich auf Unterversorgung. Falls ich aber vorsorglich etwas mehr esse, dann steh ich aber vielleicht weil ich ZU VIEL esse, weils ja vielleicht doch wegen dem Muskelaufbau war.
Kurz gesagt: sobald ich mit regelmäßigem Sport anfange (bzw. ca. 1-2 Wochen später, wenn der Körper reagiert), geht das Chaos los. Esse ich zu wenig? Habe ich mir zu viele Bonuspunkte gegeben? War die Intensität doch höher als ich mich eingeschätzt habe und habe ich mir zu wenig Bonuspoints gegeben? Kommt der Stillstand vom Muskelaufbau? Kommt er weil ich mich doch mit dem Sport verrechnet habe und falsch esse?
Ich glaube da ist leicht einzusehen dass man daraufhin bald resigniert. Genau mit diesen Fragen hat nämlich mein Frust immer begonnen, auch wenn ich es geschafft habe länger durchzuhalten, im Endeffekt waren diese ganzen Unsicherheiten der Auslöser dass ich gesagt habe 'fuck it', ich ess wieder normal. Einfach weil man nicht weiß wie man das Problem beheben kann wenn man nicht weiß woher es kommt.

Ich bin also total in der Zwickmühle. Ich fürchte mich einfach davor dass ich jetzt wieder aus dem Programm fliege wenn ich damit anfange, wo ich doch gerade so gut drinnen bin. Ob ich nämlich die Nerven habe ein paar Wochen lang auf der Waage die selben Zahlen zu sehen weiß ich nicht. Da nutzt kein Körper vermessen, da nutzt nicht der Gedanke daran dass es nur vorübergehend ist und man wahrscheinlich trotzdem gerade an Umfang abnimmt.. wenn sich ein paar Tage lang nichts tut an der Waage hab ich überhaupt kein Problem damit, aber wieder so lange? Und wenn ich dann wirklich wieder in diese ganzen Fragen reinfalle?

Andererseits- wenn mich jemand ansieht, dann steht auf meiner Stirn ja nicht groß mein Gewicht geschrieben, sondern es fällt eher auf ob alles wabbelt oder nicht (und ja, natürlich gibt es einen Anlass warum mir das 'so plötzlich' einfällt und ich das schnellstmöglich ändern will und nicht mehr bis 85kg warten kann).
Trotzdem: ICH weiß mein Gewicht, und auf mein Gefühl und meine Stimmung hat es Auswirkungen.

Ok. Nachdenken. Ich bin ja einfach feige. Ich werds folgendermaßen probieren: mäßig Sport machen. Das Gewicht wird sich die erste Weile eh mal normal verhalten, ich rechne so ab zwei Wochen dass es vielleicht anfängt. Es muss ja nicht mal was passieren, aber ich fürchte so viel Glück hab ich nicht.
Falls sich das Gewicht normal verhält ist sowieso alles gut.
Wenn Stillstand einsetzt: keine Panik. Maße nehmen (wollte ich eigentlich auch erst wieder ab 85kg machen ), Waage eine Woche lang wegstellen (ich muss betonen dass das jetzt ein guter Vorsatz ist, dass ich das schaffe kann ich nicht versprechen ), und weiter den Sport machen. Wenn dann noch immer nichts geht: verbrauchte Punkte checken und eine Woche weitermachen. Wenn dann noch immer Stillstand: DOCH PANIK!!

Gut, der letzte Teil des Planes ist diskutierbar aber den Ansatz finde ich ganz gut. Mäßig Sport und nicht gleich wieder aus den vollen schöpfen aus folgendem Grund: falls ich mich wirklich falsch einschätzen sollte und aufgrund dessen aus Versehen zu viel oder zu wenig essen sollte, bin ich wenigstens nicht so weit außerhalb meiner Grenzen und es passiert nicht so leicht dass ich mich dann wirklich aufgrund eines Ernährungsfehlers einbaue. Weil falls das passiert brauche ich Ewigkeiten bis ich draufkomme.
Ich glaube mit 30-45min Heimtrainer 4x die Woche liege ich für die ersten 2 Wochen ganz gut. Sobald ich die Hanteln habe baue ich die auch ein.. da muss ich dann im Internet stöbern für Übungen die den Umfang reduzieren und sanft formen, ich will ja keine Popeye-Oberarme

Und dann schaun wir mal. Ich warte die zwei Wochen jetzt einfach ab, und mach mir erst dann einen neuen Plan, je nachdem wie die Situation ausschaut. Ich darf nur nicht übermütig werden und die Länge oder Häufigkeit total hochschrauben. 4x die Woche muss jetzt absolut reichen für den Anfang, sonst bekomm ich später wieder Panik wenn sich nichts sichtbares tut. Wie mach ich mir das nur am Besten selber begreiflich? Das Blöde ist ja auch dass ich mich auch sonst zeitweilig total verausgabe, aber das läuft eigentlich unter dem Titel 'sichs voll zur Musik geben', und fällt deswegen voll unter den Tisch, dafür schreib ich mir keine Punkte gut. Darauf muss ich dann auch Rücksicht nehmen wenn irgendwas verkehrt läuft mit der Abnahme und vielleicht dementsprechend mehr essen. Weil so intensiv wie radfahren ist das allemal, und dafür brauch ich dazu noch den ganzen Körper und nicht nur die Beine. Wieder ein Unsicherheitsfaktor.

Egal, der Beschluss steht fest, und ab morgen darf ich mich wabbelig fühlen, aber mit dem angenehmen Gedanken im Hinterkopf dass ich auch gerade etwas dagegen unternehme.

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leben 

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