Alle Jahre wieder
kommt der Weihnachtsmann natürlich auch, aber ich meinte den kleinen Lord (Little Lord Fauntleroy), der jährlich im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird. Das ist die Verfilmung eines viktorianischen Kinderbuches mit Alec Guiness als griesgrämiger Earl of Dorringcourt. Einer seiner Söhne war mit einer Amerikanerin verheiratet und hatte einen Sohn. Und dieser ist der einzige lebende Nachkomme des Earls. Er lebt mit seiner Mutter, einer verarmten Näherin, aber Lady vom Scheitel bis zur Sohle in einem Elendsviertel von New York. Die Nachbarn sind einfach, von rechtem Schritt und Korn, selbstverständlich gibt es weit und breit keine Kriminalität. Der Earl lässt also das Kind nach England kommen, um ihn zu einem echten Doringcourt zu erziehen. Tatsächlich erzieht das Kind diesen verbitterten alten Mann und macht ihn zum Wohltäter. Und wenn es auch solche Kinder und solche Geschichten gar nicht gibt, werde ich doch heute vor dem Fernseher sitzen, mir eine Tasse Tee und die Geschichte zu Gemüte führen. Habt ihr vor Weihnachten auch so eine sentimentale Ader?