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2015-12-08 14:32
Abschied der Flüchtlinge

Was für ein Tag!

Um 10 Uhr war ich am Bürgersaal. Die Chefin hat den Flüchtlingen die Unterlagen ausgehändigt. Ich durfte Abbas (den 4 Jährigen) und seinen Papa fahren. Doch bevor es los gehen sollte, kam der Abschied bei der Gruppe - sowohl bei uns Helfern als auch unter den Flüchtlingen. Mais hat gefragt ob ich sie besuchen kommen möchte. Ich hab mir ihre Telefonnummer geben lassen und gesagt, dass ich mich melde und sie besuchen komme. Raids Familie habe ich ja bereits meine Nummer gegeben, damit sie sich melden können zwecks Deutsch Unterricht. Den anderen hab ich die Hand geschüttelt und von dem einen oder anderen, der Englisch sprach, kamen zum Lächeln ein paar liebe Worte. Mir ist erst heute bewusst geworden, zu welcher "Familie" sie alle zusammen gewachsen sind. Das Gepäck von beiden bestand aus 3 Taschen. Ihre Unterkunft ist von hier 25 km entfernt. Im Auto war es ganz still. Abbas Lächeln war weg und er war verunsichert und sein Vater hatte Tränen in den Augen. Der Ort ist ganz nett. Sie haben einen Bahnhof und das ist doch schon mal super! Mit der Unterkunft hatten sie mega viel Glück. Es ist ein renoviertes Fachwerkhaus. Es gibt eine Küche für alle und jeder hat sein Zimmer für sich. Abbas und sein Vater haben also ein Zimmer für sich. Es ist nicht groß und mehr als ein Etagenbett und 2 Schranke sind nicht drin, aber es ist echt schön. Im Haus wohnen noch 2 afganische Großfamilien und 2 syrische Familien. Auf jeden Fall sind dort viele Kinder! Als wir ausgestiegen sind und den Hausherren gefunden haben, ist Abbas wohl bewusst geworden, was das zu bedeuten hat und er fing das Weinen an. Er wollte weg - wieder mit zurück. Der Hausherr spricht arabisch und ist ein ganz lieber! Ein Syrer war auch mit dabei und hat geholfen. Sie werden es dort bestimmt ganz gut haben und wenn der erste Trennungsschmerz sich gelegt hat, werden sie sich bestimmt schnell eingewöhnen. Abbas hat gar nicht mehr aufgehört zu weinen. Es war so schlimm und auch ich fing immer wieder mit an zu weinen. Ich hab beiden versprochen, sie bald besuchen zu kommen. Allerdings lass ich paar Tage vergehen, damit sie sich eingewöhnen können. Ein letztes Mal hab ich Abbas geküsst, seinem Vater zu genickt und bin gegangen. Sobald ich außer Sichtweite war, hab ich so das Weinen begonnen. Plötzlich tat es mir so weh! Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie sehr mir der kleine Mann ans Herz gewachsen ist. Auf dem Rückweg bin ich noch bei Raids neuer Unterkunft vorbei gefahren. Ich hab mir die Adresse gemerkt. Sie haben wohl nicht so viel Glück gehabt. Es ist ein altes Gewerbegebäude direkt am Bahnhof. Hier darf auch keiner rein. Auf dem Heimweg hab ich dann noch einen Stopp beim Rathhaus gemacht und hab die Sitzerhöhung bei der "Chefin" vorbei gebracht. Der Bürgermeister war auch da und wir haben uns noch 30 Minuten unterhalten.

 

Gerade eben habe ich eine Absage erhalten Foot in mouth Es soll dann wohl nicht sein. Dabei würde ich so gerne das Arbeiten beginnen und was zu unserem Lebensunterhalt dazu verdienen. Es war wohl noch nicht das Richtige für mich. 

 

Ich bin gerade so leer! Einfach leer!

Kommentare

01:36 09.12.2015
Teil 1: prima! Gut gemacht
Teil 2: wird schon noch werden! Kopf hoch
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2015-12-08 14:32