1000 Gedanken rauben mir den Schlaf
Heute nachmittag wird es Tag 6 ohne jeglichen Kontakt mit ihm.
Letzte Nacht habe ich kaum geschlafen. Und diese Nacht habe ich gar nicht geschlafen, wir haben jetzt morgens 6.30 und ich habe die ganze Nacht nicht ein Auge zugemacht. Ich kann einfach nicht schlafen. Der Gedanke an ihn quält mich sehr und wenn ich dann doch einschlafe, habe ich Albträume. Und jedes Mal kommt er in meinen Albträumen als auch in meinen schönen Träumen vor. Ich bin ein einziges Wrack, dass es wenigstens schafft den Gedanken an ihn soweit zu verdrängen dass ich mich tagsüber gegenüber Leuten halbwegs normal benehmen kann. Und dennoch fehlt er mir so sehr, es hört nicht auf. Ständig sehe ich sein Gesicht vor mir, erinnere mich daran wie er sich anfühlt und wie er riecht. Wenn ich die Augen zumache erinnere ich mich daran wie ich den Schlüssel in seine Wohnungstür stecke und wie sich das anfühlt. Ich erinnere mich wie wir ohne Musik im Park getanzt haben. An sein Gesicht in Skype. An die Art wie er mich immer so fest umarmt hat dass ich das Gefühl hatte er würde mir alle Knochen brechen. Zu viele wunderschöne Erinnerungen. Aber ich erinnere mich auch an die schlechten Dinge. Der Moment in dem wir im Sand einer Wüste saßen und er mir zum ersten Mal gesagt hat dass ihm das alles zu schnell gehe. Der Moment in dem ich regungslos neben ihm i Zelt lag und leise geweint habe um ihn nicht aufzuwecken. Mein Kopf ist voller Erinnerungen, voller Schmerz. Ich kann das nicht loslassen und desto mehr ich darüber nachdenke desto fertiger macht es mich. Manchmal versuche ich den Gedanken an ihn komplett zu verdrängen, andere Male versuche ich mich damit zu trösten dass er vielleicht doch noch einsieht dass er mit mir zusammen bleiben will. Manchmal packt es mich dann total und ich kann nicht aufhören zu weinen. Ich bin in so einem tiefen Loch dass ich nicht schlafen kann, nicht essen kann. Jeden Abend schlafe ich ohne ihn ein, jeden Morgen wache ich ohne ihn auf und frage mich, wann dieser Schmerz denn endlich nachlässt.

Und abgesehen von diesen ganzen Gefühlen weiss ich auch immernoch nicht wo ich hin soll. Im Grunde habe ich folgende Möglichkeiten:

1) Bogotá: Zurück nach Bogotá und versuchen, das Beste draus zu machen. Wenn ich zurück dorthin gehe heisst das nicht, dass ich versuchen werde ihn wiederzukriegen, auch wenn ich zugeben muss dass ich hoffen würde, dass er sich meldet und mich zurück will. Ich habe dort ja einen guten Job gefunden, also könnte ich zurück nach Bogotá gehen, mir dort eine Wohnung suchen, Freunde suchen, die Chance nutzen, die Erfahrung geniessen und vielleicht auch noch etwas in Südamerika reisen. Und dann irgendwann schauen wo es als nächstes hingeht. Vielleicht Australien, vielleicht wieder Europa, wer weiss.

- Vorteile: Es reizt mich schon, da es eine Herausforderung ist und ein Abenteuer. Und ich fühle mich stark dadurch, trotz ihm mein Leben dort hinzukriegen. Und wer weiss, vielleicht haben er und ich dann doch noch eine Chance.

- Nachteile- Weit weg von Deutschland, ich habe ein schlechtes Gewissen über meiner Familie da ich selten da bin etc. Außerdem ist die Stadt nicht so der Hammer wie Barcelona oder andere Städte. Vielleicht brauch ich auch nur mehr Zeit mich einzuleben.



2) Barcelona.

- Vorteile: Ich liebe diese Stadt. Sie ist wunderschön, hat das perfekte Klima, hat Meer und ich fühle mich dort wohl. Und ich habe immernoch ein paar Freunde die dort wohnen. Und ein Jobangebot ebenfalls. Meine Familie wär froh, da ich dann nicht mehr so weit weg wäre.

- Nachteile: Ich habe die ganze Zeit dieses Gefühl in mir dass es ein Rückschritt wäre, nach Barcelona zurück zu gehen. So als würde ich von der Stadt nicht loskommen während die meisten meiner Freunde schon weggezogen sind. Ich kenne die Stadt bereits in- und auswendig, es wäre nichts Neues. Und meinen Exfreund würde ich damit endgültig aufgeben.


3) Irgendein anderer Ort. Welcher weiss ich nicht. In Frage kämen Berlin, London oder irgendein anderer Ort auf der Welt, wo ich relativ schnell hinkönnte und keine Visumsprobleme habe.



... Ich weiss einfach nicht was am Besten ist.