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Thursday, 18. April 2024
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Tagebuch Anneliesele
1913-02-08 hh:mm
D. 8.2. Vergangenen Sonntag, F...
D. 8.2. Vergangenen Sonntag, Fastnacht, waren wir wie jetzt wohl immer Sonn- tags im Hause, wo Väterchen immer allerlei zu tun u. zu sehen hat, wir trinken dann schön gemütlich Kaffee u. verbrachten auch den Abend mit Lesen zu Hause. Am Dienstag war ich erst mit m. lb. Otto im Garten, Otto trug das Holz zusammen, wir tranken dann gegen ½ 3 Kaffee u. gingen dann noch mit den Kindern durch die An- lagen, Väterchen u. Ilschen gingen vor, machten noch einen Gang durch die Stadt, Anneliesel u. ich fuhren, wir trafen uns in den Anlagen. Vorgestern war Tante Frieda u. Frl. Z. hier, sie forderten uns zu einer Tour ins Massrans-Thal für morgen, auf, das Wetter war in den letzten Tagen herrlich, ob es aber morgen auch noch so ist? Der alte Mann von Heidelberg war gestern hier um mir Adieu zu sagen, unter Tränen sagte er mir, daß seine Frau gestorben sei, er will nun zu Verwandten nach Saarlouis, er ist so ein rechtschaffener, braver alter Mann, der lb. Gott beschere ihm einen friedlichen Lebens- abend! Väterchen ist im neuen Hause, Ilschen u. A. L. sind zum Metzger u. Käthe ist nach der Stadt gegangen, es ist herrliches Frühlingswetter. Garbatowskys wollen fast, es würde mir doch recht leid tun, wenn es weg würde. (Soeben sehe ich, daß ich mich geirrt habe, ich wollte dieses in mein Tagebuch schreiben). D. 8.2. Heute Mittag hatte klein A. L. sehr schnell ausgeschlafen, als ich nach oben kam, hatte sie das schöne, ganz frisch bezogene Deckbett ganz voll roter Flecke, da wir mittags rote Rüben hatten, dachte ich klein Annanie hätte sich übergeben u. bedauerte sie recht, es stellte sich dann aber heraus, daß der kl. Schlingel sein Fläschchen umge- kippt hatte u. sein rotes Hoverhündchen in der Milch wusch. – Gestern saß sie im Wohnzimmerfenster u. rief allen Leuten, die vorbei kamen, zu: „hast du auch das Bettelein nicht naß ge- macht? Fr. Gopsy frug sie dieser Tage: „Fr. G.’y. wie alt ist denn Ihr Jüngster?“ Klärchen sabliert jetzt sehr, es hängt wohl mit dem Zahnen zusammen, als A. L. das sah, sagte sie ganz aufge- regt zu Klärchen: „Kl. was machst du denn, du kackerst ja alles voll“ dann wollte sie schnell immer Alles abwischen; dieser Tage ging sie mittags immer mit Fr. G. u. Kl. im Garten spazieren, das Wetter war herrlich. Kommentare |
Anneliesele OfflineMitglied seit: 16.04.2012DE mehr... 1913-02-08 hh:mm |