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Tagebuch annabelle
2008-04-09 23:35
Schmerzen und Veränderungen
Ich bin jetzt allein in der Wohnung und ich fühle mich auch allein. Heute ist wieder mal so ein Abend, an dem ich mich um Jahre erwachsener fülle, als ich es bin und als ich überhaupt sein will.

Am iebsten würde ich weinen. Heulen. Schreien. Aber ich bringe nichts aus mir raus und tippe alles ab, veröffentliche mich, lasse alle meine Gefühle hier frei. Aber das ist nicht, schon klar. Mir ist auch klar, dass die Tränen irgendwsann so richtig unpassend rausbrechen werden, aber was soll ich schon machen. Mich zum weinen zwingen?!

Ich habe auch nicht vor, die ganze Geschichte hier zu schildern. Dafür bräuchte ich die ganze Nacht. Ich halte nur einzelne gedanken fest, vielleicht kann ich dann besser einschlafen.

Mir ist heute klargeworden, wie sehr ich an meiner Kindheit festhalte. Wie an einem Rettungsring, der mich rauszieht, wenn ich ertrinke. Aber die Kindheit ist vorbei. Ich bin erwachsen und sollte mich doch loslösen können. Wieso fällt es mir blos so schwer?!
Die Menschen, die mich großgezogen haben (und hiermit meine ich nicht meine Eltern, die haben sich ein scheißdreck um mich gekümmert), die haben ein eigenständiges Leben, es geht ihnen nicht mehr um mich. Und ich denke wirklich noch, dass ich ihnen etwas bedeute. Ich muss lernen, mit dem Gedanken zu leben, dass ich auch ohne deren Rückendeckung stark sein kann. Ich muss mich irgendwie loslösen. Und es ist schwer.
Ich liebe sie alle so sehr. Sie waren so viel für mich da, haben mir so viel gegeben, haben mich so stark gemacht. Ich musste nur einmal an sie denken und es ging mir besser. Und jetzt? - Es geht nicht mehr so. Ich muss jetzt allein stark sein, ich muss stark sein können ohne an sie zu denken, denn sie stehen nicht mehr hinter mir, sie halten kein Rettungsring mehr für mich. Erst jetzt ist mir klargeworden, dass meine Stärke immer nur durch sie kam. Und von einem Tag auf den anderen muss ich allein stark sein.

Ja klar, habe ich meinen Freund, und meine Freunde. Doch... Wenn so enge Verwandte mich irgendwann allein lassen, wie soll ich mich auf Freunde oder meinen Freund verlassen?

Und jetzt kommen doch noch die Tränen. Endlich.
Es tut sehr weh.

Ich fühle mich so allein, und weiss nicht mal, was ich dagegen tun kann. Ich könnte ja mich bei jemandem ausheulen, doch wozu. Dadurch stärke ich mein Vertgrauen zu dieser Person, binde mich an sie, bloss um irgendwann verlassen zu werden.

Unbewusst ist mir schon klar, was mir bevorsteht, aber bin ich dem gewachsen? Bin ich soweit, allein in der Welt zu stehen und Kraft und Energie aus mir selbst zu Schöpfen, ohne dass es jemanden gibt, der mich auffängt, wenn ich keine Kraft mehr habe?!

Am Anfang dieses Eintrags, fürchtete ich mich, ich kann es nicht. Jetzt wird mir klar: Ich muss, denn ich habe ja keine Wahl.

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Kommentare


unbekannt
08:52 10.04.2008
Bei mir war es auch so, mit dem Weinen. Es ist so viel passiert. Gutes wie Schlechtes und ich konnte das nie richtig verarbeiten. Es ging immer irgendwie einfach weiter. Bei mir kam der Ausbruch an Ostern, ich hab vier Tage nur geweint und geschrien aber das hilft!!! Diese Verlustängste habe ich genauso. Deshalb kann ich dich nichtmal trösten oder so. Ich hab jetzt einen Weg gefunden, etwas besser damit zu leben aber das ist so ne Sache die ich net in nen Kommentar packen will.

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