gestern Nacht war ich eigentlich total müde und wollte nur noch schlafen. Ich hab dann noch was gesucht und plötzlich hatte ich meine alten Tagebücher in den Händen. Ich hätte sie gleich wieder weg legen sollen, aber ich hab rein geschaut und dann hab ich angefangen zu lesen. Angefangen zu lesen ich bei der Schwangerschaft von meinem Jüngsten, der heute 19 ist und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Wenn ich heute denke das ich Probleme habe oder das es mir schlecht geht, dann bin ich einfach nur bescheuert. Damals hatte ich richtige Probleme, war total am Ende, dagegen ist das was ich jetzt durchmache Kindergartenquatsch. Ich war entsetzt wie ich das vergessen konnte.
Ich weis nicht mehr wie ich das geschafft hatte wieder normal zu werden. Es war ein langer harter Weg. Heut hab ich nur finanzielle Probleme, damals wr ich auch psychisch total am Ende. Wie oft hatte ich geschrieben, das ich nicht mehr weis wie ich weiter leben soll, der Absturz mit den Drogen, ich stand vor dem absoluten Nichts, keine Wohnung, auf der Flucht im Frauenhaus mit drei kleinen Kindern zu denen ich oft ungerecht war, weil ich keine Kraft mehr hatte das durchzustehn. Meine Vergangenheit die ich damals noch nicht verarbeitet hatte und stets am Rande des Ruins. Aber ich hab es geschafft, hab mich durchgekämpft, immer weiter gemacht auch wenn ich mir heute nicht mehr erkären kann wo ich die Kraft hernahm.

In zwei Wochen hab ich wieder oberwasser. Ich jammere nicht mehr. Ich hab meinen Seelenfrieden gefunden von dem ich damals meilenweit entfernt war. Es geht mir gut. Es gibt keinen der mich psychisch runter zieht, der mir die Hölle auf Erden bereitet.

Meine Tochter hat ja so recht. Ich bzw. wir haben schlimmeres durchgestanden, wieso sollt ich jetzt aufgeben? Wer die Hölle überlebt, den kann so schnell nichts mehr umhauen, man muss sich nur mal ab und zu vor Augen halten was man schon alles geschafft hat in seinem Leben.