Liebesqualen und böse Träume
Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich werde vom Teufel geplagt. Er läßt mich nicht in Ruh. Ich kann mich meines Glückes nicht freuen. Stets muß ich daran denken, daß ich Walther nicht mehr lange besitzen werde. Ich habe noch nichts von ihm gehabt. Ich liebe ihn wahnsinnig u. warum bin ich nicht glücklich in meiner Liebe? Ich traue ihm nicht. Ich bin der festen Überzeugung, daß er mit mir spielt. Vielleicht meint er es momentan ganz ehrlich, aber- aus den Augen – aus dem Sinn. Böse Träume verfolgen mich. Ich glaube ich kann krank werden dabei. Er ist mir so komisch.- Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Jedenfalls habe ich den Glauben an ihn verloren. Ach, wenn wir uns nur mal aussprechen könnten. Ich bin totunglücklich.
1.) Meine Ruh ist hin,- Mein Herz ist schwer.
Ich finde sie nimmer – Und nimmermehr!
2.) Nach ihm nur schau ich –Zum Fenster hinaus,
Nach ihm nur geh`ich – Aus dem Haus!-
3.) Sein hoher Gang,- Seine edle Gestalt,
Seines Mundes Lächeln – Seiner Augen Gewalt.
4.) Und seiner Rede – Zauberfluß,
Sein Händedruck – Und ach, sein Kuß (wie muß es sein)
5.) Ach dürft ich ihn fassen – Und halten ihn!
Und küssen ihn – So wie ich wollt!
An seinen Küssen – Vergehen sollt. (Faust I. Gretchen)