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Tagebuch Ambitious
2009-08-07 22:26
1.Urlaubstag
Heute ist E.´s Geburtstag. Ich habe mich durch Zufall wieder erinnert und ihr über ICQ gratuliert.
Sie und ihr Freund sind für morgen bei mir eingeladen. Soviel dazu das ich sie meiden wollte.
Vielleicht ist da doch noch was rauszuholen. Freundschaftstechnisch. Ich brauche einfach eine Freundin. Vielleicht rede ich mal offen mit ihr und sage ihr,dass ich ein paar Probleme mit ihrer Art habe.
Ich habe sie und ihren Freund für morgennachmittag zum Grillen und Cocktails trinken eingeladen. Wird sicher lustig.
Stefan(mein Freund) ist heute früh um kurz nach Acht los-in den Urlaub.
zuerst gehts nach Athen,von dort nach Kuwait und dann für eine Woche nach Dubai. Danach nach Jakarta zu seinem E-Mailfreund Kelik.
Ich gönne es ihm aufrichtig,er hat sich das verdient.

Ich dagegen habe den Tag ruhig angehen lassen,nachdem er weg war. ich bin ein wenig Fahrrad gefahren. Mir macht das Spaß. Radfahren und Leute beobachten.
Morgen kommt E. . Samt Freund. Ob er ähnlich wie sie ist?

Wenn ja,dürfte das morgen ein anstrengender Abend werden. aber mit genügend Cocktails wird das sicher etwas leichter.

Es ist ruhig hier in der Anlage. Gestern war hier das sogenannte "Bootsfest". Wir haben einen kleinen See in der Anlage und zum Bootsfest schmücken die Leute ihre Boote und schippern den See hoch und runter.
Wobei die Boote eher nebensächlich sind,es geht darum sich ohne jeglichen Grund zu betrinken.
Wir haben dieses Jahr nicht mitgemacht,weil Stefan heute früh aufstehen musste und ein Kater während einer 13 Stunden-Reise stell ich mir nicht sehr berauschend vor. Allein schon wegen des kontinuierlichen Fluzeuglärms.
Da haben die Kopfschmerztabletten ja kaum eine Chance.

Während der Vorbereitungen war ich fast aufgeregter als Stefan.
"Hast du alles,brauchst du noch Schlüppis,hast du genug Socken,was ist mit der Jacke,willst du die mitnehmen?"
Ich war ziemlich nervig die letzten Tage.

Ich mache mir einen schönen Tag und freue mich auf Morgen,ja,ich freue mich irgendwie auf E. .
Vielleicht wird das ja doch noch was mit unserer Freundschaft.

Sonntag..die haben für mich ein wenig was melancholisches. An Sonntagen denke ich immer besonders viel nach.
Ich war heute früh wirklich kurz davor in die Kirche zu fahren und mal wieder einen Gottesdienst zu besuchen

Was Gott und all das angeht.. Naja..Glaube..was heißt das schon?
ich habe Phasen in denen ich Trost bei Gott zu suchen versuche. Mir gelingt das meist nicht.
Ich bin der festen Überzeugung,dass es etwas höheres als den Menschen gibt. Mal von Aliens und sowas abgehsehen. Das wre dann ein ganz anderes Thema.
Aber manchmal hab ich das Gefühl,dass Gott erfunden worden ist um den Menschen einen Trost zu bieten. Es gibt soviele die sich damit zu auseinander zu versetzen versuchen und sich an so etwas wie "Gott" festklammern.
Mein Vater ist so jemand. Er hat damals in der "Operation Desert Storm" für Amerika gekämpft und wir haben uns da einmal am Telefon unterhalten.
Er hat seinen Dienst einige Tage nach 9/11 quittiert,weil er gewusst,dass es zum Krieg kommen würde und er wieder in den Irak geschickt werden würde.
Er hatte mir damals am Telefon erzählt wie es damals war,als er in der Wüste mit seiner einheit saß. Tagsüber bei einer unglaublichen Hitze und nachts bei einer unerträglichen Kälte wo ihm und viele seiner Kameraden die Zehen abgefroren sind,die ihm vor einigen Jahren deshalb auch amputiert werden mussten.
Er hat mir von den Kämpfen erzählt..wie seine Freunde auf Mienen getreten sind und das er den Geruch vom Tod und von Menschen die brennen nie wieder aus der Nase bekommen hat.
Man kann immer nur erahnen wie es solchen Menschen geht. Die einen Auftrag zu erfüllen haben..aber wie es ihnen dabei geht ist nicht wirklich das Thema. Dabei spreche ich nicht nur von den Amerikanern sondern auch von den deutschen Soldate. Zumal mein Herz beiden Ländenr gehört.
Mein Vater hat mir erzählt,dass "alte" Soldaten entweder ihr Leben dem Alkohol und den Drogen verschreiben oder eben der Kirche. Beides spendet Trost,meinte er und da hat er völlig Recht.
Nur ist der eine Weg vielleicht ein wenig gesünder. Das kann man nun sehen wie man will.
Andererseits,wenn man brennende Menschen gesehen hat die um ihr Leben schreien und betteln,was kann da schon der richtige Trost sein?

Mit solchen schwermütigen Gedanken schicke ich euch,liebe Bloggergemeinde in einen hoffentlich trotzdem schönen Sonntag.
Ich finde es nur wichtig auch immer die zu bedenken denen es nicht so gut geht. Man denkt immer,dass das einen nichts angeht,weil das alles weit weg ist. So sollte man nicht denken.
Uns geht es gut,wir haben niemals das Problem in den Laden zu gehen und absolut nichts vorzufinden,anderen geht es nicht so..
So etwas sollte man niemals vergessen. Nämlich das wir Glück haben so leben zu können wie wir es tun.

http://www.youtube.com/watch?v=U5WvQrfDPQY

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2009-08-07 22:26