Und er fragte sie noch: "una pausa? - por qué?"- ein Pause- wofür? Und eine Woche später machte er mit ihr Schluß, weil er ihr Verhalten nicht mehr ertragen konnte. Und er hatte recht. Sie verhielt sich respektlos, und nichts von dem, was sie tat ließ ihn spüren, wie sehr sie ihn mochte. Und wieder einmal hatte sie verloren. Und so saß sie da, starr, regungslos und wußte wieder einmal nicht, was sie fühlte. Der Ablauf der Dinge- nur allzu bekannt. Gefühlsleere, Benommenheit. Er sagte, sie habe ihn nicht ernst genommen. Nicht respektiert und nicht ernst genommen. Er hatte recht. Sie hatte ihn nicht ernstgenommen, als er ihr sagte, wie sehr sie ihm gefiel, wie sehr er mit ihr zusammen sein möchte. Sie hatte ihn nicht ernst genommen, als er sagte, dass er ihr treu sein will. Sie wollte nicht. Sie konnte nicht. Sie traute sich nicht. Fühlte sich klein, unsicher, wertlos. Viel zu bedrohlich der Gedanke, dass es wahr sein könnte. Sie hatte sich selbst nicht ernst genommen. Ihre Gefühle für diesen Mann. Sie fand ihn einfach toll, so toll, dass sie Kleinigkeiten suchte, die sie stören könnten Die Art wie er aß, wie er kaute zum Beispiel. Sie legte Worte auf die Goldwaage und wog sie bis ins letzte Milligramm aus, so lange, bis sie irgendwas schlechtes daran finden konnte. Sie benutzte ihn und das was er sagte gegen sich und damit auch gegen ihn und so verlor sie ihn. Und sie wußte, dass er recht hatte. Er tat gut darin zu gehen, bevor es noch schlimmer wurde. Ein Haar von ihm lag noch auf dem Tisch. Ein langes, krauses, dickes schwarzes Haar neben einem Büschel hellblonder, feiner, glatter Haare. Komisch. Und was jetzt, fragte sie sich. Zum Nächsten weiterziehen? Wieder hinaus in die Singlewelt? Er sagte, sie wird ihn schnell vergessen, sich schnell mit anderen Männern umgeben. Aber nein, das wollte sie nicht. Nicht dieses Mal. Nicht dieses Mal, nein. Irgendwann muss Schluss sein. So soll es nicht weitergehen. So kann das Leben nicht sein. Nun würde sie sich zusammenreißen- das nahm sie sich vor. Und damit fing sie gleich an. Schultern gerade, Kopf hoch, Blick nach vorne! Darüber nachdenken, was sie jetzt braucht, was sie jetzt will, was ihr jetzt guttut. Sich selbst ernst nehmen, denn das tat sie viel zu selten. Darüber nachdenken, was sie getan hatte, warum sie mit diesem Typen getanzt hatte und ihm letzten Endes sogar ihre Telefonnummer gegeben hatte. Darüber nachdenken, warum sie sich an den Wochenenden so betrinken und auch mit Zigaretten bis zur Übelkeit hin zuqualmen musste. Und vor allem darüber nachdenken, was sie denn eigentlich wollte. Ja, das würde sie nun tun, da war sie sich ganz sicher...