zukunftsmüde
hmmmh. da oben fliegt gerade mutterseelenalleine eine einzelne wolke, als wollte sie mich erinnern, daß man nur aus dem fenster schauen muß, um auf andere gedanken zu kommen. es ist windig, wie immer, und in sekundenschnelle zieht sie weiter, richtung osten, und löst sich dabei auf, wie in der zeitlupe, bis sie blasser wird und in eine dunstige himmelsregion zieht, wo schon die anderen hingewandert sind, die man nicht mehr einzeln sieht.
draußen wieder so ein goldenes blattgewitter über dem hellgrünen rasen.

chefin war nett heute und kollege j. hat mich in ruhe gelassen. mama war ok am telefon und m. bemüht sich um einen freundlichen ton zwischen essen und schlafen. das auto ist in der werkstatt.

mich bedrücken meine zukunftsaussichten. ich habe mich ja jetzt entschlossen, die stelle anfang nächsten jahres an den nagel zu hängen, und über diese entscheidung bin ich auch ganz froh. aber was kommt dann? die fortbildung, die ich zur zeit mache, ist gut, aber wenn ich in dem bereich eine stelle finde, dann ist sie schlecht- oder unbezahlt. m. wird auch irgendwann seine stelle aufgeben, und dann keine ahnung, was aus uns wird. räumlich, finanziell. keine ahnung. grundsätzlich wollen wir ja wieder richtung süden, aber wer weiß, wie es dort aussieht mit stellen.
und überhaupt. es dauert immer so lange, bis man sich wieder wo eingelebt hat. und ich bin müde, was das betrifft.