wärmflaschen
eigentlich sollt ich nicht hier schreiben. eigentlich sollte ich arbeiten. eigentlich sollte ich den text für die alte chefin abschließen, damit ich endlich, endlich, endlich licht an diesem teil des himmels sehe. will das beschissene ding endlich lossein, diesen verfluchten artikel, dieses verwünschungswürdige schriftwerk, das niemanden interessiert und das genau deshalb so schwierig zu schreiben ist. nicht mal die alte chefin interessiert es, und das macht es nicht leichter. seit zwei jahren rumgewalze auf inhalten, die niemanden erhellen. zu allem überfluß auch noch auf englisch. wenn selbstmitleid eine lösung wäre, hätte ich schon viele viele lösungen.
das wetter ist auch beschissen und der einzige lichtblick ist der urlaub, der diesen freitag beginnt und genau eine woche dauert. und genau zu diesem zweck, muß ich egoistischerweise eingestehen, bin ich froh, daß deutschland gestern rausgeflogen ist: m. wird im urlaub nicht fußball schauen wollen, zumindest nicht so zwingend.
gestern nur noch in stichworten miteinander telefoniert, so nach dem motto, heute ist kein guter abend für telefonate. heute morgen hat m. dann mehrmals versucht, mich auf dem handy zu erreichen, aber in diesem stahlgebäude ist der empfang ziemlich schlecht, und als ich ihn dann schließlich dranhatte, war er übellaunig, weil er es schon so oft versucht hatte und so weiter. naja. ich hoffe, die laune steigt, sobald wir urlaub haben, das wetter schön ist und wir seit an seit im zelt liegen.
mein hals will sich immer noch nicht nach links drehen, aber nach rechts geht schon wieder halbwegs. schlafe die ganze zeit mit zwei wärmflaschen, und während die beim einschlafen noch im nacken liegen, find ich sie beim aufwachen beide in meinen armen.