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Tagebuch Alice
2003-10-31 13:47
theorieren
heute hatte ich eine echte berufliche herausforderung und chefin war auch ganz nett. überhaupt ist sie ziemlich nett in letzter zeit, sollte mich also nicht beschweren.
kollege j. sitzt angespannt vor seinem rechner, er und der rechner eine untrennbare symbiose, und sagt zu mir: "tschuldigung, bin ziemlich involviert im moment", um damit zu sagen, daß er keine zeit hat, weil ihm das ding abgestürzt ist. involviert. hm.

m. regt mich auf, weil er übers wochenende wegfährt und mich mit der chaoswohnung alleinläßt. genausogut hätte er erst morgen fahren können. aber ich will kein drama machen. ich hab am wochenende fortbildung, bin also eh nicht da. aber ehrlich gesagt wäre es schön, wenn mir auch mal wer das abendessen machen würde oder mich empfangen würde nach einem langen tag. aber seine tage sind halt meistens länger.

depri ohne echten grund. das auto scheint kaputt zu sein, zieht nicht mehr und macht komische geräusche. also heute mal wieder eine lustige fahrt zur werkstatt und zu fuß zurück, wie mich das ankotzt. und m. sagt, wenn die reparatur mehr als 500 euro kostet, dann will er die karre verkaufen. das will ich eigentlich nicht. malsehn.

ich will hier noch loswerden, daß M. ein spitzenmann mit einem spitzenkörper ist und ich mir überhaupt nie habe träumen lassen, daß das eheleben so schön sein kann. und trotzdem ist das beziehungsleben so aufreibend. die regulierung von nähe und distanz, klammern und freischaufeln, abhängen und abhängig sein.
und vor allem die gegenseitigen erwartungen. und dann die erwartungen auch noch ausformulieren, ohne dabei zu langweilen oder zu provozieren. diplomatisch und trotzdem direkt sein. lieb sein, wenn man lieb gehabt werden will.
lieber nicht im detail drüber nachdenken. in der theorie ist das alles so kompliziert, daß mans eigentlich nur falsch machen kann. in der praxis ist es oft viel einfacher, wenn man nicht ständig den theorien nachhängen würde.

mein arbeitscomputer hat wohl einen wurm abgekriegt. der kriecht jetzt da unten durch die gänge. ab und zu sehe ich sein vorderes oder hinteres ende. wenn sich mal wieder aus dem nichts ein fenster öffnet oder schließt oder ein programm, das nur aus konsonanten besteht plötzlich geschlossen wird, ohne daß ich wußte, daß es vorher offen war.

jetzt geh ich heim. vielleicht mal ich noch was. genug wolken wären ja am himmel. aber keines dieser gräulichen wabernden lückenlosen heizdeckenwesen inspiriert mich. vielleicht schau ich doch noch mal auf diese himmelseite. virtuelle himmel. geil!

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2003-10-31 13:47