seetraum
wenn ich die birke vor meinem fenster anschaue, wie sie sich hin- und herräkelt, sich in den wind schmiegt und mit den wipfeln winkt, werde ich ganz schwermütig. ich lerne daraus, daß ich kein stadtmensch bin. daß ich die natur immer als selbstverständlich hingenommen habe. aber hier, umgeben von steinerner häßlichkeit, erinnert mich meine birke an mein eigentliches zuhause. ich vermisse den see, das schilf, den sonnenaufgang hinter dem wald am Ostufer. den geruch nach algen und tiefe, der dicht über dem wasser liegt.
th. sagt, die erinnerung ist der wegweiser der sehnsucht. aber müßte ich mich da nicht im kreis drehen? nach vergangenem suchen?
heute suche ich nach dem wassergefühl. ich schwimme mich in gedanken zu einem glücklichen menschen.