nerven
könnte auzucken. bin bei mama und es ist die gleiche unendliche geschichte wie immer. mama bläst trübsal und drückt es mir auf, ob absichtlich, halbabsichtlich oder unabsichtlich, ich weiß es nicht. es kotzt mich jedenfalls an.
heute morgen fragt sie mich, na, wie gehts, und ich sage unvorsichtigerweise, daß ich mich erkältet fühle, woraufhin eine ganze palette an dingen kommt, die ich unbedingt tun muß, von espresso trinken bis tabletten nehmen, und dann fasst sie mir hart an den hals, um die lymphknoten zu tasten, die aber ganz wo anders sind, ich erschrecke mich, ziehe den kopf zurück und sie verläßt beleidigt den raum, weil ich mich mal wieder nicht anfassen lasse und redet den ganzen morgen kein wort mehr mit mir.
am montag kommt sie mit mir mit nach norden. und ich bin schon gespannt, wie das wird. ich will diesen ganzen scheiß nicht mehr und bin insgeheim froh, so weit weg zu leben. dieser schmerzhafte muttergottes blick raubt mir den letzten meiner wenigen nerven.
gestern war sozusagen der einzige tag mit m. für die nächsten zwei wochen. wirklich erschreckend, wie schnell wir wieder in diesem fernbeziehungsmodus sind. komm mir nicht zu nah, sonst muß ich heulen, und wenn ich weine, denkst Du, Du hättest was falsch gemacht, und nicht, daß die eisblöcke, die ich mir zugelegt habe, schmelzen. ach m. fernbeziehung ist scheiße, und die ungewißheit über die zukunft auch. es ist so schwierig, wenn es keine zeit gibt, sich wieder vorsichtig zu beschnuppern, sich alles zu erzählen. wenn sich alles auf einen tag konzentriert und ich diesen tag auch noch mit einer beleidigten mama teilen muß.
also setze ich mir den virtuellen th. auf die schulter und lasse ihn flüstern: nimms leicht! sei Du selbst und begegne dem leben mit einem lächeln. ok,ok. mach ich. für eine minute. und dann bin ich wieder genervt.