lebensraum
so genau weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. vielleicht damit, daß ich müce bin, weil ich gestern nacht wenig geschlafen habe. wenig geschlafen, weil... weil es drama gab. m. hatte mich den ganzen abend über bescherzt und geneckt und ich wollte eigentlich ganz was anderes, nämlich näher ran. und weil das irgendwie nicht möglich war, gabs drama, und der ganze schmerz kam hoch, bis ich nicht mehr konnte vor lauter weinen. haben dann beschlossen, die trauerzeit offiziell noch ein wenig auszudehnen.
aber trauern ist seltsam. bei mir passiert es in schüben. tags geht es, bin ich sogar zu scherzen aufgelegt, aber abends und nachts fallen die baumstämme meines forts und alles bricht über mir zusammen. vertehe ich selber nicht, und ich frage mich, ob es irgendwann einen zeitpunkt gibt, wo es gleichmäßig wehtut oder gar nicht mehr.
heute auf der arbeit wartete dann eine riesige sonnenblume auf mich, von freundin-kollegin k. mit einem briefchen, daß sie mir alles gute wünscht. ich war total gerührt.
von freundin g. kam eine liebe karte und auch von n&v, meinen "zweiteltern" kam ein brief.
alle denken an mich und uns, nur wir wissen irgendwie nicht, welches maß an traurigkeit und fröhlichkeit paßt.
m. fühlt sich von meinen gefühlsausbrüchen und ungesagten erwartungen in die ecke gedrängt. ach, weiß auch nicht. mit traurigkeiten ist man wahrscheinlich immer alleine. da ist jeder anders.

im eßzimmer gibt es eine ausgeprägte, gutbevölkerte ameisenstraße, die ich gerade vergifte. hinein gehen die ameisen schnell, hinaus kriechen sie torkelnd, gerade noch fit genug, um in ihr nest zu gelangen und die angehörigen und den nachwuchs zu vergiften.
kampf um lebensraum, meint m. und das hier ist eben UNSER lebensraum.