leben auswringen
tiefsinn.
ein komisches phänomen, daß ich immer denke, früher sei ich tiefsinniger gewesen.
zur zeit schlage ich mich mit so viel alltäglichem kram herum, daß für wahren tiefsinn gar keine zeit ist. auch für tiefe gefühle nicht. aber irgendwie gehört das zusammen.
mit m. gibts in letzter zeit so viele streitereien. ich finde ihn desinteressiert und er findet mich anstrengend, ich glaube, das ist so ein typisches mann-frau ding. aber meistens ist es auch ein zeichen mangelnder kräfte.
m. arbeitet den ganzen tag, und steht unter druck und ist selten zuhause, und ich frage mich, ob das an ihm liegt oder an seinen jobs, daß so selten seine zeit zuhause verbringt. entweder er arbeitet hunderte kilometer entfernt, oder er schüttet sich so mit arbeit zu, daß er erst spät nach hause kommt.
und da warte ich, der hausdrachen.
ach, weiß auch nicht, zur zeit möchte ich das leben auswringen und an die wäscheleine hängen zum trocknen.
hier in g. ist es ganz nett, aber einsam. ab und zu muß ich noch zurück zu unserem letzten wohnort und es fällt mir ziemlich schwer. da war es doch sehr, sehr schön.