interkulturell und seekrank
hatte heute morgen die spitzenmäßige idee, mir einen taskplan zu schreiben. das schlechte daran: er hört und hört nicht auf. er umfaßt 34 zu erledigende dinge, die möglichst noch vor ostern passieren sollten. akten sortieren, einzahlungen, fensterputzen, bücher zurückgeben und mahngebüren zahlen und so weiter und so weiter. irgendwann mußte ich mich selber richtig stoppen, sonst hätte ich noch ewig so weiter machen können.
heute nachmittag im zug hätte ich dann gerne ein bißchen was dran gemacht, da setzt sich kollege herr w. zu mir. ein schwieriger typ mit mäßigen deutschkenntnissen, der eine mischung aus asiatisch-unterwürfig, neugierig und zurückrudernd ist. er fragt mich, wie ich das mit meiner ausbildung mache, ob das nicht anstrengend ist. ich meinte, ja, das ist anstrengend, besonders nach den entsprechenden wochenenden. da zuckt er plötzlich und entschuldigt sich vielmals, daß er sich neben mich gesetzt habe, weil ich ja sicherlich schlafen möchte und er mich jetzt störe.
interkulturelle kommunikation kann ja so schwierig sein.
das hab ich mir übrigens auch am wochenende gedacht. die gefürchtete katholische familie war erschreckend normal und nett, heiligengeschichten hielten sich in grenzen, röckchen waren wenigstens nicht rosa. wirklich schlimm fand ich den lebensgefährten meiner tante, ein sehr gutmeinender aber immer recht habender älterer herr, der gerne über krankheiten spricht und jeglichen einwurf nur als weiteren aufhänger für die nächste geschichte benutzt. interkulturell, weil er ur-rheinländer ist und mir der singsang so auf den wecker gegangen ist, daß ich davon fast seekrank geworden bin.
auf der arbeit wird es die woche nach ostern erst so richtig heiter: kollegin u. ist weiterhin krank, kollegin b. ist im urlaub, bleibe ich übrig. unschaffbar.