ikea blues
habe heute morgen ein regal zusammengebaut, schweißtreibend und nach altbewährtem chaos-prinzip. jetzt steht es da und ich fühle mich wie eines dieser schwedischen fahlglücklichen katalogmädchen.
tori amos singt, der nachbar hört die prinzen, der andere nachbar konstantin wecker. daß ein gründerzeit-altbau so hellhörig sein kann.... ich könnte den text mitschreiben.
auf den letzten drücker habe ich mich doch noch für den malkurs entschieden. M, mein Freund, bestärkt und unterstützt mich darin. Ich finde das irritierend. Wie kann jemand nur immer so wohlwollend sein? Ich bin da ganz anders. Immer voller Angst, ich könnte irgendwo zu kurz kommen.
Gestern noch bis spät bei der Arbeit, alles hinter mich gebracht, was dem Urlaub entgegengestanden war.
Langsam beginne ich zu begreifen, daß der Winter aufhört. Auch der innerliche Winter. Die Sehnsucht. Habe heute morgen eine 2 meter lange Leinwand gekauft und bin damit durch die Gegend geradelt. Habe mich gefühlt wie in einem Slapstick. Die Leinwand hat bei jedem Wind nachgegeben und gezogen wie ein Segel.
Jetzt nur noch ein Regal. Heimwerken am Samstag. Fast wie Autowaschen. Das Leben ist ein Klischee.