hand verlieren
es ist mittag und mein magen knurrt. die daten, die ich auswerte, sind scheiße und überhaupt hab ich heute einen riesenhaß auf kollegen j., der so ein fast-väterliches autoritäres überhebliches scheißgehabe hat. wenn also in einer teilrechnung nichts rauskommt, muß ich mir erst stundenlanges gelaber anhören, daß ichs eh gleich lassen kann. daß er es eh gleich lassen würde. und was ich stattdessen machen sollte, nämlich an einem weiteren projekt von ihm weitermachen, wieder sowas ähnliches, wieder abhängigkeit, wieder computerzeug, von dem ich nichts verstehe und ihn dazu brauche. nein danke. ich werde also hier meine scheißauswertung machen und dann mal weiterschauen. und wenn ich weitermache, dann mit etwas eigenem. einer eigenen idee, die sind sowieso am besten, weil man sie auch selbst ausführen kann. und selbst die lorbeeren ernten kann.
und überhaupt, dieses ganze rumgschaftel, es ist nicht auszuhalten, gschaftel, gschaftel, wichtel, gschaftel, gschaftel, ich bin der tollste und hör auf meinen rat...
oh und wegen der verlängerung von meiner stelle, da hätte ich mich ja ganz dumm angestellt, weil ich zu viele informationen preisgegeben habe, und information ist macht und wie ungeschickt von mir.
ich bin vielleicht naiv, aber ich hasse taktieren. ich erzähle eben, daß ich nebenher ein praktikum mache, und jetzt wollen sie mir stunden von meinem vertrag streichen. aber das ist mir immer noch lieber, als wenn sie irgendwann so draufkommen, wegen meinen verschobenen arbeitszeiten und so. und kollege j. hat schon wieder verschwörungstheorien parat, wer da wieder was gegen wen ausheckt und weshalb sich jemand dadurch um fünf ecken an ihm rächen möchte.
tief ausatmen und versuchen, nicht die ruhe zu verlieren. die hand in der hosentasche lassen und sie nicht im nächstbesten gesicht verlieren.