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Tagebuch Alex
2005-08-22 12:25
Behind blue eyes
16. 08.2005 19.53 Uhr

Was mich letztendlich wieder dazu bewogen hat, Tagebuch zu führen, geschah vergangenes Wochenende.
Die Woche war eigentlich relativ ruhig verlaufen, wenn man von einem mitten in der Pubertät steckenden Teenager-Bruder absieht, der alles weiß, nur nicht, wohin mit seinem Testosteron und seiner puren Idiotie.

Naja, wie dem auch sei, ich hatte Nicole, einer Freundin von mir, zugesagt, auf ihrem Mittelaltertag als Bardin anzutreten und da ich vergessen hatte, abzusagen und sie so schnell auch keinen Ersatz fand, blies ich kurzerhand das Conquest of Mythodea ab, eine lange geplante Con, zu der ich eigentlich wollte.
Wäre ich dorthin gefahren, säße ich wohl jetzt nicht so übel in der Zwickmühle.
Aber ich war eben nicht dort, sondern auf dem Mittelalterevent.
War auch sehr lustig. Meine Freunde hatten sich auch eingeklinkt und so hätte sich das ganze wohl zu einem netten Tag entwickeln können.
Ein Nicole bekannter Händler hatte seinen Stand aufgeschlagen und sich eben in Gewandung geschmissen, als er mir auffiel.
Schlank, ein Stück größer als ich, schulterlanges, blondes Haar, ein hübsches Gesicht mit Grübchen, aber das Auffälligste an ihm waren wohl die Augen. Solche Augen hatte ich lange nicht gesehen. Sie zogen einen sofort in ihren Bann, hielten einen gefangen.
Und nicht nur sie. Sein Lächeln war wie die Sonne, die aufgeht.
Und seine Stimme, sanft und warm, nicht laut, sondern eher ruhig.
Wir kamen ins Gespräch und bald saßen wir zusammen und unterhielten uns angeregt über Gott und die Welt.
Wir stellten fest, dass wir mehr und mehr gemeinsam hatten.
Unser Gespräch wurde intensiver, nur, dass wir andauernd von anderen gestört wurden, was aber als Händler bzw Bardin normal ist.
Irgendwann fragte ich ihn in einem Anfall von Wahnsinn, ob er mich und einen befreundeten Kollegen am Tag darauf mit nach Stuttgart nehmen würde.
Er sagte, dass das kein Problem sein würde.
War es auch nicht.
Nur als wir am Sonntag Mittag vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof vorfuhren, geschah es. Ich machte die Beifahrertür auf und ein Anderer fuhr uns voll hinein. Die komplette Tür verzog sich und der Andere hatte auch ne nette Macke im Kotflügel.
Klasse. Unglück perfekt. Nachdem wir den Unfall einigermaßen verdaut und bei der Polizei aufgenommen hatten, setzten mein Kollege und ich unsere Reise per Zug fort. Nach und nach setzte bei mir der Schock ein... bzw die Nachwirkung.
Ich kam völlig fertig zuhause an und war nur noch fertig mit der Welt. Carinas Anruf kam mir gerade gelegen, um mich abzulenken.

Am Tag darauf hatte ich mich um Arcor, die Vollidioten kümmern wollen, aber der Feiertag machte mir da einen Strich durch die Rechnung.
Also verbrachte ich den Tag vor der Glotze, telefonierte am Abend mit meinen Eltern und ging früh schlafen.
Am Dienstag morgen erhielt ich eine SMS von René, dem Mann, der mir seit Samstag nicht mehr aus dem Kopf gegangen war. Ich hängte mich also ans nächstbeste Telefon und René ließ mich gleich wissen, dass er mich am Wochenende vom 17-18 September für eine Hochzeit als Bardin haben wollte. Ich sagte zu und verließ mit einem breiten Grinsen die Telefonzelle.

Mittlerweile sitze ich wieder zu Hause, der Mann geht mir nicht mehr aus dem Kopf, ich kann an nichts anderes mehr denken.
Himmel, was ist das? Bin ich... nein, nein, nicht schon wieder.
Ich kann es mir momentan nicht leisten, mich zu verlieben.
Aber seit Samstag geht mir René nicht mehr aus dem Kopf.
O Göttin, was hast du nur mit mir vor?

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Kommentare

21:01 08.09.2005
Happy Birthday!!!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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Alex Offline

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2005-08-22 12:25