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Tagebuch aldebaran
2005-04-14 11:19
Eine Woche in Zubin Potok
Zubin Potok ist ein kleiner Ort im serbischen Teil des Kosovo, ein paar Kilometer von der serbisch-kosovarischen Grenze entfernt. Es liegt im nordwestlichen Teil des Kosovo.

Was verschlug mich dorthin?

Nun Tobias befand sich auf einer OSCE Mission wegen der bald anstehenden Wahl im Kosovo. Im Juni oder Juli (ich weiss es nicht mehr so genau) war er nach Zubin Potok „kommandiert“ worden und hatte sich dort eine Wohnung gemietet.

Da er aber Sehnsucht nach seiner Frau und seiner kleinen Tochter hatte wollte er, dass Erika und Sarah mal für eine Woche runter kommen sollten. Alleine fliegen lassen wollte er Sie aber dann doch nicht.

Also klingelte mal wieder bei mir das Telefon und er bat mich die beiden zu begleiten. Er würde auch den Flug bezahlen. War kein Problem für mich. Ich bin schliesslich der Patenonkel von Sarah und hab dadurch natürlich auch ein gesteigertes Interesse auf die kleine aufzupassen.

Also im August 2 Wochen Urlaub eingereicht und die notwendigen Vorbereitungen getroffen.
Die Flüge waren ab Zürich gebucht. War sogar ein Direktflug nach Pristina. Die letzten Male, die ich von/nach Pristina geflogen bin waren von Frankfurt immer über Lublijana (Slowenien).
Erika fuhr mit Sarah und mir nach Zürich. Sarah war gerade etwas über ein Jahr alt und machte schon Ihren ersten Flug. Sie wird sich aber wohl nie daran erinnern können.
Ich hatte mich in Zürich erstmal mit einer Stange Zigaretten eingedeckt, da rauchen eins meiner grössten Laster ist.
Der Flug verlief problemlos. Sarah hatte am Anfang ein wenig geschrien. Ich vermute das lag an dem Druck der beim Start erzeugt wird. Danach hat sie friedlich geschlafen.
In Pristina angekommen, holte uns Tobias auch gleich mit seinem Jeep ab. Die Fahrt ging dann von Pristina richtung nordwesten in den serbischen Teil, wobei wir durch Mitrovica mussten.
Mitrovica ist einigen von Euch vielleicht aus den Medien bekannt. Es ist das „Berlin“ des Kosovo, da dort die ethnischen Gruppen innerhalb einer Stadt aufeinander treffen. Dadurch bedingt, kam/kommt es immer mal wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen. Getrennt werden die beiden Gruppen innerhalb der Stadt durch einen Fluss. Auf den Brücken innerhalb der Stadt stehen die Franzosen und sorgen für Ordnung.

Wir mussten durch den albanisch bevölkerten Teil und fuhren durch Talkessel und immer wieder an KFOR Kontrollposten vorbei (Schweden, Finnland).
Hinter jedem Posten fand sich ein CD-Laden (das möchte ich jetzt hier nicht weiter erläutern).

Nach einer Fahrt von schätzungsweise 45 Minuten, waren wir angekommen. Meine erste Aufgabe bestand darin, mit Sarah zu spielen, während sich Tobi und Eri in den anderen Raum zurückzogen.

Ich vermute mal, das Sie viel zu besprechen hatten

Tobi musste jeden Tag ins Wahlbüro. Ich besorgte morgens ein frisches Brot, trank meinen Kaffe in einem der Strassenkaffees und rauchte meine „guten morgen Zigarette“.
Die ersten Tage gingen noch, aber danach hatte ich mit dem Schlaf zu kämpfen, da nachts nicht an Schlaf zu denken war.

Der Grund hierfür, war die Kneipe gegenüber, die bis 4 Uhr die Musik so laut hatte, das an Schlaf einfach nicht zu denken war. Nachmittags fuhren wir jeden Tag an den Staussee in der Nähe zum Baden und Grillen.

Man muss dazu sagen, dass das Wetter super war. Jeden Tag blauer Himmel und über 30 Grad.

So konnte man das Leben geniessen. Ich lernte einige von Tobias Kollegen/Kolleginnen kennen. Es war echt interessant mit wie vielen Nationalitäten man zu tun hatte.

So verging die Woche mit nichts tun und einfach nur entspannen und relaxen. Sonntag sollte der Flieger zurück gehen.
Das Problem war nur, am Samstag gab es auf einem Hügel in Mitrovica eine Party der „Internationals“ an der ich unbedingt teilnehmen wollte. Also was tun?
Aber davon später mehr.

Sarah war in der Zeit einfach süss. Wie Sie im Wasser planschte und wir versuchten Ihr das Schwimmen beizubringen, es war einfach ein idyllisches Fleckchen Erde dort

Insgesamt muss ich sagen, habe ich mich dort sehr wohl gefühlt. Und einen Vorteil hatte es auf jedenfall.

Es gab immer frisches Wasser, was im albanischen Teil zu meinem Leidwesen nicht immer der Fall gewesen war. Da muss ich gestunken haben wie ein Skunk, da ich mich manchmal mehrere Tage nicht waschen konnte (Mangels Wasser). Von Duschen ganz zu schweigen.

Aber auch dazu in einer anderen Episode etwas mehr.

Der Rückflug war ohne Probleme und Sonntag abend war ich wieder zu Hause.
Den Resturlaub habe ich dann wieder gestrichen und bin arbeiten gegangen. In diesem Sinne erst einmal einen herzlichen Dank an meinen damaligen Arbeitgeber, dass er mir das alles ermöglicht hat.[Bild nicht gefunden][Bild nicht gefunden]

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