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Tagebuch aldebaran
2005-04-15 13:33
Die erste Reise des Rückführungsprojek
Nachdem wir die LKW’s nun auf die Reise in den Kosovo geschickt hatten, sollte es nun am nächsten Wochenende auch für uns los gehen.

Da wir das Projekt zusammen mit einer anderen Organisation aus dem Taunus durchführten, die einen 7,5t LKW hatten, und auch einen Ihrer Mitarbeiter abstellten.

Sandro (so hiess er), war aus meiner Sicht ein absoluter Profilneurotiker. Er hörte sich gerne selbst reden und stellte sich immer super toll dar. So was konnte ich ja gar nicht ab!

Aus meiner Sicht hatte der echt nichts auf der Pfanne aus grossen Sprüchen. Selbst Auto fahren konnte er nicht wirklich gut, wie sehr schnell bemerkte. Das soll jetzt nicht heissen, dass ich perfekt bin, aber ich steh auf dem Standpunkt „Ein wenig Selbstkritik kann nie schaden“.

Unter diesen ungünstigen Vorzeichen sollte es also losgehen.

Nun muss man noch eine Kleinigkeit erwähnen.

Unsere Autos bekamen wir von Opel gestellt. In diesem Zusammenhang erstmal ein herzliches danke schön nach Rüsselsheim für die perfekte zusammenarbeit.
Wenn wir Autos brauchten konnten wir uns max. 3 Autos aussuchen und diese für ein halbes Jahr fahren. Wir mussten nur für die Spritkosten aufkommen.
Auf diesem Wege bin ich von 1999-2002 die ganze Opel Produktpalette durchgefahren.
Soll keine Schleichwerbung sein!!!!

Diesmal hatten wir einen Frontera mit allem notwendigem Schnickschnack von Ihnen gestellt bekommen. Da Sandro erst einen Tag später los konnte, sollte ich mit dem LKW schon mal bis Ancona fahren und er mit dem Frontera hinter her. Treffpunkt war dann Ancona, wo die Überfahrt nach Bar (Montenegro) für Sonntag 22:00 Uhr gebucht war.

Samstag morgen machten Klaus und ich uns auf den Weg. Die Fahrt führte und die A3 runter nach Österreich und dann über den Brenner nach Italien.
Zwischen Trento und Bologna übernachteten wir im LKW, nachdem wir uns in der Tankstelle noch ein Bier genehmigt hatten.

Am nächsten Morgen ging es weiter. Über Modena, Bologna, Rimini fuhr ich die Autobahn bis kurz vor Ancona. Am frühen Nachmittag (es war so gegen 13:30) hielt ich auf einer Tankstelle vor der Abfahrt nach Ancona und wartete auf Sandro, der erst gegen 17:00 Uhr eintraf.
Die Zeit vertrieb ich mir, in dem ich mich in die Sonne legt und mich erstmal anbruzeln lies.

Wir fuhren dann im Konvoi in den Hafen und er kümmerte sich darum, die vorbestellten Tickets abzuholen, während ich und Klaus uns den Hafen anschauten.
Irgendetwas hatte ich vergessen, das wusste ich.
Plötzlich fiel es mir ein. Passbilder !!!!

Die waren wichtig, da ich ja eine KFOR Pass brauchte. Ich also mit Klaus durch das ganze Hafenviertel um einen Fotografen zu finden. Mit ein bischen Glück fand ich relativ schnell ein Geschäft und schwupps waren 4 Passbilder fertig.
Kosteten mich zwar umgerechnet 40 DM aber besser als nichts dachte ich.
Also wieder zurück waren, wartete Sandro schon auf uns. Die Fähre war um 22:00 Uhr immer noch nicht ausgeladen, so dass es 1:00 Uhr war, als wir endlich in unseren Kabinen waren. Ich ging nochmal auf’s oberste Deck und genoss die warme Sommernacht und rauchte mir eine Zigarette. Es waren noch etliche Passagiere auf dem Deck. Unter anderem auch 2 Frauen, die meine Aufmerksamkeit erregten.
Ich beobachtete Sie eine Weile und ging dann runter in meine Kabine. Inzwischen war es fast 2:00 Uhr. Ich legte mich schlafen. Kurz vor 7 wurde ich wach, da es mir schwer fiel zu atmen. Man stank das hier in der Kabine. Ich wusch mich und ging erstmal zum Auto um mir eine neue Schachtel Zigaretten zu holen. Danach ging ich auf’s Deck und war dort vollkommen alleine. Wie immer wenn ich alleine bin, fing ich an nachzudenken. So verging einige Zeit. Ich hatte die ganze Zeit auf die offene See geschaut. Als ich mich rumdrehte um zurück zu gehen, sah ich, dass das Schiff immer noch im Hafen lag. Ein wenig verwirrt schaute ich mich um. Sollten wir echt schon in Bar sein und ich hatte nichts bemerkt. Relativ schnell wurde mir klar, dass wir immer noch in Ancona lagen. Das Schiff hatte sich keinen Meter bewegt.

Ich also runter und erstmal den anderen Beschied gesagt. War ganz schön scheisse. Wir hatten ja Termine einzuhalten und ich hatte nur 2 Wochen Urlaub.

Mittags ging es dann endlich los. Die Fähre legte ab. Wir hielten uns den ganzen Tag auf dem Oberdeck auf. Nur zum Mittagessen gingen wir in die Kantine. Ich bekam eine Frikadelle mit max. 4cm Durchmesser, 5 Pommes und eine Cola für umgerechnet 14 DM

Man war ich schon wieder geladen.

Danach wieder auf’s Oberdeck und den ganzen Tag da rumgehangen und dummes Zeug gequatscht. Mir war aber nicht entgangen, dass die beiden Frauen von gestern abend auch auf dem Deck waren. Gegen Abend zogen sich Klaus und Sandro in Ihre Kabinen zurück. Da mir der Gestank von gestern noch in der Nase hing, beschloss ich die Nacht auf einer der Bänke auf dem Oberdeck zu verbringen. Ich schnappte mir meinen Schlafsack und ging wieder hoch.

Ich hatte es mir gerade so richtig gemütlich gemacht, schaute in den Sternenhimmel und fing an zu träumen.
Wie schön wäre es jetzt mit einer Frau diesen Anblick zu teilen. Irgendwie war es super romantisch.

Durch ein Kichern wurde ich jedoch aus meinem Traum gerissen. Es waren die beiden Frauen von gestern Abend.

Die eine verabschiedete sich und die andere begann ein Gespräch mit mir, indem Sie mich fragte warum ich draussen schlafen würde.
Wir unterhielten uns eine ganze Weile auf Englisch. Patrizia hiess Sie, war 34 Jahre, Italienerin aus Bologna und arbeitet für die UNMIK in Ivangrad (Montenegro). Wir unterhielten uns sehr lange über dies und das. Sie war mir sehr sympathisch. Zum Abschluss gab Sie mir Ihre Handynummer und verabschiedete sich.
Ich schaute auf die Uhr. Es war 2:30.

Also ich am morgen aufwachte ging ich runter in die Kabine und wusch mich. Es war Zeit, da wir bereits in den Hafen von Bar einliefen.

Nachdem wir die Autos rausgefahren hatten, mussten wir an der Grenzkontrolle warten. Bei der Gelegenheit kam Patrizia zur Grenze, nahm mich zur Seite, gab mir einen Kuss und bedankte sich für den schönen Abend.

Ich muss ziemlich verwirrt aus der Wäsche geschaut haben.

Auf jedenfall musst mir Sandro natürlich ein paar doofe Sprüche drücken.

Ums vorweg zu nehmen:

Nein, zwischen mir und Patrizia ist nichts gelaufen, ausser diesem einen Kuss. Und der war auch noch recht kurz. Aber es stimmt, die Frau hatte mich irgendwie begeistert. Ihre langen braunen Haare und Ihre braunen Augen. Das hatte was, muss ich zu geben.


Fortsetzung folgt ......

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2005-04-15 13:33