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Tagebuch Aira
2005-01-05 01:52
Essen
Essen

Für den einen belanglos... für den anderen Hauptbestandteil des Lebens.

Seitdem ich denken kann esse ich zuviel... War als Kind schon moppelig.... aber ich wurde immer dicker. Die schlimmste Freßphase habe ich ende 99 Anfang 00 gehabt. Habe mich innerhalb weniger Monate von ca 85 kg auf 120 kg hochgefressen. Wieso? Ich war in der Zeit sehr depri... und mir ist etwas geschehen, was man niemanden wünscht. Vielleicht schreibe ich das später in dieses Tagebuch, aber im Moment fehlt mir dazu die Kraft.

Essen..... ich glaube es ist für mich ein Ersatz der Liebe.. Immer wenn es mir schlecht geht, ich mich einsam fühle oder mir einfach nur langweilig ist, dann fange ich an zu essen. Egal wie hungrig ich bin, ob ich Appetit hab oder nicht, oder ob ich vor 10 Minuten erst das letzte Mal was gegessen hab. Je schlimmer es mir in dem Augenblick geht, umso schneller schlinge ich die Nahrung hinunter... bin dann glücklich... kurz... Wenn ich kleine Mengen esse, habe danach kein schlechtes Gefühl. Ich versuche dann nicht mehr an die Ursache zu denken und lenke mich dann so gut wie es geht ab. Esse ich aber große Mengen, so wie gestern nacht um kurz nach 1, dann wird mir danach sehr übel. Aber nein, ich kotze es nicht wieder aus... ich halte durch. Ich unternehme nichts um meine Fresserei wieder gut zu machen. Die Waage dankt es mir... *grml*

Binge Eating Disorder heißt solch eine "Störung". Vergleichbar mit Alkoholismus... Doch mit einem schrecklichen UNterschied. Alkoolismus bekämpft man, indem man nicht mehr trinkt. Man geht in ein Sanatorium, wo man nicht mehr an Alkohol rankommt. Doch Nahrung... darauf kann man nicht verzichten. Man braucht es zum Überleben. Wie einfach wäre es die Existenz der Nahrung einfach aus dem Gehirn zu streichen. Aber das geht nicht, man wird täglich damit konfrontiert. Man kommt damit nicht klar. Man schafft es nicht ein normales Verhältnis dazu aufzubauen. Man denk nonstop an das Essen. "Was esse ich als nächstes?".. "Wie gestalte ich eine Freßattacke ohnedass es jemand merkt?" "Wie schaffe ich es Mahlzeiten alleine einzunehmen?" Ja, ich esse gerne alleine, denn dann kritisiert niemand, wann, was, wieviel und wie man isst.

Ich bin seit meinem 10. Lebensjahr (damals noch mit meiner Mutter) zu Ernährungeberatungen usw gewesen, habe zig Diäten gemacht. Doch gebracht hat es garnichts. Erst letztes Jahr konnte man feststellen, was ich habe. Und das auch nur mit einem deutlichen Hinweis von mir auf diese Krankheit. Ärzte halt. Aber was nun? Wie geht es nun weiter? Mein Arzt gab mir einen kleinen Zettel, mit der Nummer einer Selbsthilfegruppe. Damals war ich noch nicht soweit, dass ich hingehen wollte/konnte. Nun bin ich für jede Hilfe dankbar. Doch ich habe den Zettel verloren und mein Arzt weiß von nichts mehr.
Professionelle Hilfe in Form eine Psychodocs möchte ich nicht. Der einzige hier in der Nähe ist der Vater eines Bekannten von mir. Ich war bereits bei ihn in behandlung damals.... ich war Thema bei denen zum Mittagstisch und durfte mir alles am nächsten Tag von diesem Bekannten in der Schule anhören. Na toll. Kurze Zeit später wusste das gesamte Dorf und die gesamte Schule davon. Soviel zur ärztlichen Schweigepflicht.

Ich weiß nicht, wie es in dieser Hinsicht weitergehen soll. Ich weiß nur, dass ich wegen der Störung keine Diät durchhalten kann und dass ich es nicht alleine schaffe dagegen zu kämpfen. Ich habe Angst,

Kommentare

16:20 05.01.2005
Hört sich doch schon ganz vielversprechend an - weiter so !!!
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15:40 05.01.2005
Ich will es nicht alleine durchstehen. Ich kann es nicht alleine durchstehen.

Ich kannnicht wieder zu dem einen Psychodoc auf seine Ledercouch gehen. Da muss was anderes her. Nur was? Habe mich heute in nem Forum angemeldet, dass Essstörungen behandelt. Es wird von Psychologen betreut. Hoffe dort auf Hilfe. Eventuell nehme ich nachher noch Kontakt zu eienr Klinik auf. Ich glaube nicht, dass ambulant was zu machen ist, weil ich dann immer wieder in den Problemsituationen bin, die es nun immer mehr verschlimmern.
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13:57 05.01.2005

Wieso willst du es alleine durchstehen?
Lass dir doch helfen.
Bestimmt gibt es doch auch in deiner Nähe eine Selbsthilfegruppe.
Goggle dich doch einfach mal durch oder frag deinen Arzt, welche Anlaufsationen es für dich gibt. Wenn er nichts weiß - wer den sonst?
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13:27 05.01.2005
ja ich mache Abi... dieses Jahr... Aber ich glaube ich kann nciht solange durchhalten, ohne dass sich etwas ändert. Es muss sich etwas ändern, das ist mir klar. Weiß nur nicht, ob die genug Kraft dafür habe um dies allein zu bewerkstelligen.

Zum Rest schreibe ich einen Neuen Eintrag, das wird hier sonst zuviel. Danke, dass du dir die Mühe machst mich zu verstehen.
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unbekannt
12:58 05.01.2005
ich denke, es ist Zeit, ein neues Leben zu beginnen. eine Veränderung. Veränderungen sind immer sehr wichtig, und den ersten großen Schritt hast du hinter dir. Du gehst noch zur Schule? Was machst du, Abi? Oder machst du eine Ausbildung? Was willst du beruflich machen? Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Wo siehst du dich in 2 Jahren, an welchem Ort oder in welcher Position/Situation?
Ich kann dich verstehen, mich zwar nicht in deine Lage versetzen, aber ich verstehe was du meinst und ich verstehe, dass du dich schlecht fühlst. Allerdings bewundere ich dich für deine Offenheit, die du hier an den Tag legst. Nein, du bist nicht nur offen, sogar auch ehrlich. Hey, du bist ehrlich zu uns Lesern, auch wenn wir dich sowieso nicht kennen und vor Allem bist du ehrlich zu dir selber. Du musst auf jeden Fall versuchen, Realität und Lüge wenigstens in diesem Forum zu trennen. Vorerst. Du hast noch soviele Chance dieses in deinem Leben umzusetzen und dich zu ändern. Dich langsam aus deinen Lügen zu schleichen. Ich meine damit nicht wegrennen.
Hast du Hobbys? Erzähl doch mal. Was hast du für Interessen, magst du Musik? Wenn ja, was hörst du gern oder machst du vielleicht selber Musik? Liest du gern oder bist du künstlerisch begabt? Was machst du in der Schule gern? Schaff dir Hobbies an. Sport vielleicht? Klingt jetzt blöd, aber man kann beim Sport soviele Leute kennenlernen und du tust sogar was für deine Figur. Es ist nicht wichtig hübsch zu sein, es ist wichtig, was man ausstrahlt und was man aus sich macht. Ich will nicht versuchen, dich mit Lebensfreude zu erfüllen, weil das kann ich nicht und ich bin auch kein Psychologe. Aber ich will versuchen zu begreifen was in dir vorgeht. Dies ist ein Forum in dem Jeder für Jeden da ist und man bekommt Unterstützung, auch wenn es nur verbal ist. Also... erzähl mehr von dir. Wir sind alle sehr gespannt. Bussy


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2005-01-05 01:52